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Enwor 7 - Das schweigende Netz

Enwor 7 - Das schweigende Netz

Titel: Enwor 7 - Das schweigende Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hastig wieder abgewandt, wenn er sie erwiderte, und mindestens einmal war er sicher, seinen Namen in den geraunten Gesprächen der Männer zu hören. Eine riesige, schuppige Gestalt trat ihm in den Weg und wandte sich hastig wieder um, als sie ihn erkannte, und einer der schwarzen Kampfhunde lief ihm knurrend ein Stück nach und trollte sich, als Skar nach ihm schlug. Er mochte Hunde, Tiere überhaupt, aber er verabscheute
diese
Hunde. Es war noch nicht lange her, daß ihn eine dieser schwarzen Bestien um ein Haar umgebracht hätte. Das Lager war voll von ihnen —sie wurden von Menschen gezüchtet und aufgezogen, aber von Quorrl abgerichtet, und das Ergebnis war eine Mischung aus menschlicher Heimtücke, animalischem Mut und quorrlscher Wildheit, die wahrscheinlich auf ganz Enwor ihr Ebenbild suchte. Aber irgendwie waren diese Hunde typisch für Dels zusammengewürfelte Armee aus Quorrl-Kriegern und menschlichem Abschaum, der sich Satai nannte.
    Skar erschrak ein wenig über seine eigenen Gedanken. Sie waren — sachlich — richtig, aber er spürte auch die sonderbar befremdliche Wut, die sie in ihm auslösten. Warum war er so aggressiv?
    Er atmete innerlich auf, als er den Hof überquert hatte und ihn die Dunkelheit und Wärme der Burg auf der anderen Seite wieder aufnahm. Der Posten neben der Tür nickte ihm grüßend zu und stützte sich wieder auf seinen Speer, um weiterzudösen, noch ehe er vorüber war. Skar erwiderte seinen Gruß, schlug den Mantel zurück und lief die Treppe zu seinem Quartier hinauf, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm. Es war noch früh; trotz der zeitig hereingebrochenen Dunkelheit hatte der Abend nicht einmal richtig begonnen, aber er war müde, und er hatte keine Lust, über vieles nachzudenken. Zum Beispiel über die Frage, ob er am nächsten Morgen mit Bradburn zu den Felsen hinunterreiten oder die Burg vielleicht vorher verlassen sollte.
    Eine Gestalt vertrat ihm den Weg, als er die Hand nach der Tür ausstreckte. Skar schrak zusammen, ehe er ihr langes, an einer Seite angesengtes blondes Haar und die spöttischen Augen erkannte, schalt sich selbst in Gedanken einen Narren und runzelte die Stirn.
    »Du solltest einen Satai niemals erschrecken, Kind«, warnte er lächelnd. »Das könnte dein letzter Fehler sein, weißt du?« Kiina machte eine ärgerliche Handbewegung, aber er merkte, daß sie dennoch ein wenig zusammenfuhr. »Ich möchte mit dir reden«, sagte sie. »Hast du einen Moment Zeit?«
    »Nein«, antwortete Skar. »Aber komm trotzdem mit herein.«
    Er öffnete die Tür, machte eine einladende Geste und schüttelte ungeduldig den Kopf, als Kiina zögerte, seiner Aufforderung zu folgen. »Wir können die Tür offen lassen, wenn du Angst hast, daß ich dich auffresse«, beruhigte er sie spöttelnd. Ohne eine Antwort abzuwarten, trat er an ihr vorbei ins Zimmer, tastete sich im Dunkeln zum Tisch und suchte ungeduldig nach den Feuersteinen, die darauf lagen. Er fand sie nicht, aber dafür stieß er den Wasserkrug um, der vom Tisch rollte und klirrend zerbrach. Skar unterdrückte einen Fluch, bückte sich nach den Scherben und schnitt sich in den Daumen.
    Hinter ihm erscholl ein leises Lachen, das Zorn aus seinem Ärger machte. Er fuhr hoch, setzte zu einer wütenden Antwort an — und blinzelte, als zwischen Kiinas Händen eine kleine, gelbe Flamme aufglomm, die sich rasch zum ruhigen Feuer der Öllampe vergrößerte. Verwirrt registrierte er, daß die Feuersteine ziemlich genau dort lagen, wo er sie mit seiner ungeschickten Bewegung gesucht hatte. Kiina hatte sie nicht einmal angerührt. »Ein alter Trick der
Errish«,
erklärte sie, als sie seinen fragenden Blick sah. »Du wärst erstaunt, wenn du wüßtest, wie simpel er ist. Aber ich werde ihn dir nicht verraten.«
    »Dann laß es«, knurrte Skar. Ärgerlich steckte er den Daumen in den Mund und sog so lange an der kleinen Wunde, bis sie zu bluten aufhörte. Kiina beobachtete ihn neugierig.
    »Ist das die Art der Satai, Wunden zu heilen?« fragte sie.
    »Nein«, fauchte Skar. Er nahm den Daumen aus dem Mund und wischte ihn an der Hose trocken. »Ich brauche ab und zu frisches Blut, weißt du? Hat man dir nicht gesagt, daß ich Blut trinke und am liebsten lebendes Fleisch esse?«
    »Man hat mir berichtet, daß du ein sehr harter Mann bist, Satai«, antwortete Kiina ruhig. »Nicht, daß es dir Spaß macht, den Wilden zu spielen.«
    »Da hat man dir etwas Falsches erzählt«, erwiderte Skar und versetzte den

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