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EONA - Das letzte Drachenauge

EONA - Das letzte Drachenauge

Titel: EONA - Das letzte Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Goodman
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auch das Symbol unserer Gier«, erwiderte ich. »Kygo, ich habe Euch mit dem schwarzen Buch vertraut. Bitte vertraut in dieser Sache nun mir!«
    Er betrachtete mein Gesicht prüfend und sein Zögern machte mich beklommen. Dann sah ich, wie ein wundersamer Ausdruck von Vertrauen in seine Augen trat. »Was müssen wir tun?«
    Ich war so erleichtert, dass ich kurz den Kopf senkte. »Wir müssen das schwarze Buch und die Perle an uns bringen, bevor der Drachenring geschlossen ist.«
    Seine Hand glitt an seinen Hals. »Das heißt, die Weissagung erfüllt sich? Das Hua Aller Menschen und die dunkle Kraft.« Seine Miene gefror, als er die glatte Grube zwischen den Schlüsselbeinknochen ertastete. »Ihr habt mich geheilt!« Sein Blick verdüsterte sich, als er begriff, was das hieß. Für ihn. Für uns. »Eona, was habt Ihr getan!«
    »Ihr lagt im Sterben«, erwiderte ich. Er rückte von mir weg, doch ich nahm seine Hand. »Kygo, wenn wir die Perle zurückgeben, wird alles anders. Ich werde keine Macht mehr über Euch haben. Ich werde überhaupt keine Macht mehr haben.« Als ich diese Worte nur aussprach, tat sich in meinem Herzen ein schwarzes Loch des Verlusts auf. Kein Drache. Keine Macht. Ich blickte auf die wundervollen Tiere um uns herum.
    Bring es in Ordnung.
    Er legte die Hand an mein Kinn. »Ihr würdet Eure Macht wirklich aufgeben?«
    Ein Zornesschrei ließ uns herumfahren.
    »Ist das die Perlenkette?«, schrie Sethon Ido an. »Habt Ihr das getan?«
    Er stürzte sich auf das Drachenauge und drängte Ido einige Schritte zurück. Auf der Plattform war es vorbei mit der Ruhe. Hinter uns klirrte Stahl, und als ich mich umdrehte, sah ich, wie Tozay und Tuy verbissen um das schwarze Buch kämpften, das zwischen ihnen auf dem Boden lag.
    Zwei Wächter rannten mit gezückter Waffe auf uns zu. Ich ergriff Kinras Schwert und seine lodernde Wut riss mich hoch. Kygo hechtete nach einem Säbel, der neben Dela auf dem Boden lag, nahm ihn, rollte sich ab und sprang in die Hocke, doch er erstarrte, als er den leblosen Körper in ihren Armen sah.
    Mit bestürzter Miene drehte er sich zu mir um. »Ryko ist tot?«
    »Er hat mir all sein Hua gegeben«, sagte ich. »Damit ich mich von Sethon befreien konnte.«
    Kygo schloss kurz die Augen. Doch für Trauer war keine Zeit; die beiden Wächter gingen auf uns los.
    Ich führte Kinras Schwert gegen den stämmigen Mann, der mich angriff. Unsere Waffen klirrten und der Stoß fuhr mir durch alle Gelenke. Der Mann hatte rohe Kraft auf seiner Seite. Ich löste mich von ihm, duckte mich rasch nach links weg und konnte ihm dabei eine Wunde am Unterarm beibringen. Immerhin war ich flinker als er. Sein Kamerad schwang das Schwert gegen Kygos Kopf, doch dem Kaiser gelang es selbst in der Hocke, die Klinge wegzuschlagen. Dann sprang er auf die Füße, bereit zum nächsten Angriff. Kygo war viel geübter als sein Gegner, doch er trug keine Rüstung, nicht einmal ein Hemd, in dem sich eine Schwertspitze eine wertvolle Sekunde lang verfangen mochte.
    Mein Gegner löste die blutige Hand von dem oberflächlichen Schnitt. Seine Augen verengten sich und er verzog die schmalen Lippen, als hätte er eine sauer eingelegte Pflaume gekostet. Ich lächelte: Offenbar war ich doch kein so einfaches Ziel. Er trat ein Stück weg von dem Kampf zwischen seinem Kameraden und Kygo. Ich verfolgte seine Bewegungen genau und achtete auf ein Zeichen, dass er wieder angreifen würde. Das Flackern in seinem Blick verriet ihn. Er stürzte mit weit ausholenden, wuchtigen Schwerthieben auf mich zu, die klassische Dritte Figur des Affendrachen. Ich schwang das Schwert zur Ersten Figur des Büffeldrachen und konnte so seine wuchtigen Schläge abwehren. Seine Kraft und seine Wut drängten mich zurück, doch er konnte meine Defensive nicht überwinden. Mit einem frustrierten Fauchen ließ er von mir ab.
    Am Rande meines Gesichtsfelds bemerkte ich, dass Ido und Sethon fintenreich gegeneinander kämpften. Und eine weitere Gestalt schlich auf sie zu. Ich wagte einen genaueren Blick: Es war Yuso und er hielt ein kleines, gebogenes Messer in der Faust – ein Skalpell. Bevor ich Ido eine Warnung zurufen konnte, holte der Wächter vor mir zu einem grausamen Schwertstreich aus, in dem ich die Dritte Figur des Pferdedrachen erkannte; er wollte mich also mit einer Salve von Hieben zum Aufgeben zwingen. Kinras rasche Reaktion richtete mein Schwert aus und lenkte den Streich ab, doch die Wucht des Hiebes brachte mich ins Taumeln. Ich hatte das

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