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Episode I - Die dunkle Bedrohung

Episode I - Die dunkle Bedrohung

Titel: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte, als der Jedimeister seine Mutter erwähnte. Er biß sich auf die Lippe. »Sie fehlt mir.«
    Yoda warf mehreren anderen im Rat Blicke zu. »Angst hast du, sie zu verlieren, glaube ich.«
    Anakin wurde rot. »Was hat das schon zu bedeuten?« fragte er trotzig.
    Yoda richtete einen schläfrigen Blick auf ihn. »Alles. Auf die dunkle Seite Angst führt. Zu Zorn und zu Haß. Zu Leiden.«
    »Ich habe keine Angst!« rief der Junge gereizt. Er wollte diese Diskussion endlich hinter sich bringen und mit der Ausbildung anfangen.
    Yoda schien ihn nicht zu hören. »Tiefste Verpflichtung ein Jedi zu sein braucht. Und ernsten Geist. Große Angst in dir spüre ich, mein Junge.«
    Anakin holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. Als er sprach, war seine Stimme wieder ruhig. »Ich habe keine Angst.«
    Yoda betrachtete ihn einen Augenblick lang. »Dann weiter dich prüfen wir werden«, sagte er, und sie setzten ihre Fragen fort.

Achtzehn

    Der Gungan Jar Jar Binks und Amidala, Königin der Naboo, standen zusammen an einem Fenster in den Gemächern der Königin und schauten auf die schimmernden Türme von Co-ruscant hinaus. Ein seltsames Paar, die Königin hoheitsvoll und gefaßt, der Gungan ungelenk und nervös, standen sie schweigend nebeneinander und sahen zu, wie der Sonnenuntergang den Himmel zu einem leuchtenden Gold verfärbte, das sich hier und da in plötzlichen, blendenden Lichtexplosionen auf den flachen Metall- und Glasoberflächen der Stadt widerspiegelte.
    Ein paar Stunden zuvor waren sie aus dem Senat zurückgekehrt, Jar Jar, Anakin, die Königin und ihre Dienerinnen. Sie waren vor allem deshalb zurückgekommen, weil es offenbar nichts mehr gab, was sie tun konnten, um die Ereignisse, die die Zukunft von Naboo betrafen, zu verändern. Senator Palpa-tine war im Sitzungssaal zurückgeblieben, um weiter mit seinen Kollegen über die Wahl eines neuen Kanzlers zu diskutieren, und Captain Panaka war ebenfalls geblieben, weil ihn die Königin gebeten hatte, ihr Neuigkeiten zu übermitteln, falls sich etwas tun sollte. Bis jetzt hatten sie noch nichts von ihm gehört. Und nun war auch Anakin fort, den Qui-Gon zum Je-ditempel mitgenommen hatte, wo er dem Rat vorgeführt werden sollte, und Padme war schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen worden.
    Also war Jar Jar in Palpatines Räumen umhergerannt wie ein herrenloses Kaadu, bis Amidala sich schließlich seiner erbarmt und ihn eingeladen hatte, zu ihr zu kommen. Sie hatte sich nach ihrer Rückkehr eingeschlossen und ihr Staatsgewand gegen ein weniger beeindruckendes goldbesetztes schwarzes Kleid getauscht, das betonte, wie klein und schlank sie eigentlich war. Sie trug eine umgekehrte, halbmondförmige Krone mit einem perlenbesetzten Goldmedaillon, das ihr auf die glatte Stirn fiel, aber selbst mit diesem Kopfputz war sie mehrere Zentimeter kleiner als der Gungan.
    Es war deutlich, daß etwas sie bedrückte. Ihr Blick war so traurig, daß Jar Jar das Bedürfnis empfand, sie zu trösten. Wären es Annie oder Padme gewesen, hätte er vielleicht den Arm ausgestreckt und ihr den Kopf getätschelt, aber so etwas konnte man mit der Königin nicht machen. Es waren keine Wachen da, aber ihre Dienerinnen Eirtae und Rabe, wie immer wachsam und in ihre scharlachroten Kapuzenumhänge gehüllt, standen wartend bei der Tür, und Jar Jar war sicher, daß auch die Soldaten nicht weit sein konnten. Er war häufig sorglos, vieles kümmerte ihn nicht, und allgemein neigte er dazu, das Leben wahllos zu genießen, aber dumm war er nicht.
    Endlich konnte er die Situation jedoch nicht länger ignorieren. Er trat von einem Fuß auf den anderen, räusperte sich und zog so die Aufmerksamkeit der Königin auf sich. Sie drehte sich um. Ihr weiß geschminktes Gesicht hatte einen roten Fleck auf jeder Wange und einen roten Strich in der Mitte ihrer Unterlippe. Es war puppenhaft und ausdruckslos.
    »Ich mich manchmal frage, warum Götter haben Schmerz gemacht«, meinte er voller Mitgefühl.
    Amidalas kühler Blick war klar und fest. »Ich nehme an, um uns zu motivieren.«
    »Du denken, dein Volk sterben?« fragte er und dehnte den Schnabel um die bitteren Worte, als könnte er sie schmecken.
    Die Königin dachte über die Frage nach und schüttelte langsam den Kopf. »Ich weiß es nicht, Jar Jar.«
    »Dann Gungan auch erledigt, wie?«
    »Ich hoffe, nicht.«
    Jar Jar richtete sich auf, und wilder Stolz ließ seine Augen aufblitzen. »Gungan nicht ohne

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