Episode II - Angriff der Klonkrieger
vorsichtig sein«, meinte Obi-Wan mit einem Schnauben.
»Und ich glaube, sie ist eine Gestaltwandlerin«, fügte Anakin hinzu.
Obi-Wan nickte in Richtung der anderen Gäste. »Geh und such sie.« Er selbst machte sich in die Gegenrichtung auf.
»Wo wollt Ihr hin, Meister?«
»Ich hol mir was zu trinken.«
Anakin blinzelte überrascht, als sein Meister zur Theke ging. Er wäre ihm beinahe gefolgt, um weitere Fragen zu stellen, aber dann erinnerte er sich an die Standpauke soeben und an sein Versprechen, sich zu bessern und seinem Meister zu gehorchen. Er drehte sich also um, mischte sich unter die Menge und versuchte angestrengt, angesichts all der Leute, die ihn mit offensichtlichem Misstrauen und sogar Feindseligkeit anstarrten, ruhig zu bleiben.
Von der Theke aus beobachtete Obi-Wan ihn noch einen Augenblick lang aus dem Augenwinkel. Er gab dem Barmann ein Zeichen und sah dann zu, wie dieser ein Glas vor ihn hinstellte und bernsteinfarbene Flüssigkeit hineingoss.
»Wie wär's mit ein paar Sargnägeln?«, erklang eine kehlige Stimme von der Seite.
Obi-Wan drehte sich nicht einmal zu dem Sprecher um, der eine wilde schwarze Haarmähne und zwei Fühler hatte, die wie verdrehte Hörner zwischen den Haaren aufragten.
»Niemand hat bessere Sargnägel als Elan Sleazebaggano«, erklärte der Schurke mit einem bösen Lächeln.
»Du willst mir keine Sargnägel verkaufen«, sagte der Jedi kühl und bewegte ein bisschen die Finger. In seiner Stimme lag das Gewicht der Macht.
»Ich will dir keine Sargnägel verkaufen«, wiederholte Elan Sleazebaggano gehorsam.
Wieder gestikulierte der Jedi mit den Fingern. »Du willst nach Hause gehen und über dein Leben nachdenken.«
»Ich will nach Hause gehen und über mein Leben nachdenken«, stimmte Elan ihm zu, dann drehte er sich um und stapfte davon.
Obi-Wan trank aus und bedeutete dem Barmann, dass er nachgießen solle.
Ein Stück entfernt, dort, wo die Gäste am dichtesten gedrängt saßen, schaute sich Anakin weiter um. Irgendetwas kam ihm nicht richtig vor - aber wie sollte es auch, an einem Ort wie diesem? Dennoch, ein Gefühl nagte geradezu an ihm, eine Vorahnung drohender Gefahr, die deutlich über das hinausging, was hier ohnehin zu erwarten war.
Er sah die Blasterpistole nicht wirklich, als sie gezogen wurde, sah nicht, wie sie gehoben und auf den Rücken des nichtsahnenden Obi-Wan gerichtet wurde.
Aber er spürte es.
Anakin fuhr gleichzeitig mit Obi-Wan herum und sah, wie sein Meister mit bereits gezücktem Lichtschwert in eine anmutige Drehbewegung kam. Für Anakin schien das beinahe in Zeitlupe zu geschehen, aber Obi-Wan bewegte sich selbstverständlich mit mörderischer Geschwindigkeit und Präzision, als seine Klinge - blau wie die von Anakin - eine knappe Kreisbewegung beschrieb und dann eine zweite, die seiner Gegnerin näher kam. Die Attentäterin - und er konnte jetzt, nachdem sie den Helm abgenommen hatte, deutlich sehen, dass es sich tatsächlich um eine Frau handelte - schrie vor Schmerz, als ihr Arm, die Laserpistole immer noch in der Hand, am Ellbogen abgetrennt wurde und zu Boden fiel.
Plötzlich waren alle auf den Beinen und fuchtelten mit Waffen herum. Anakin eilte an Obi-Wans Seite.
»Immer mit der Ruhe!«, sagte Anakin laut und machte entsprechende Gesten. Er sprach mit dem Nachdruck der Macht. »Das hier ist eine offizielle Sache. Setzt euch wieder hin und trinkt weiter.«
Langsam, sehr langsam beruhigten sich alle wieder, und neue Gespräche begannen. Obi-Wan, der sich ohnehin an der allgemeinen Unruhe nicht gestört hatte, winkte Anakin, ihm zu helfen, und zusammen brachten sie die Attentäterin auf die Straße.
Sie setzten die Frau vorsichtig auf dem Boden ab, und sie erlangte das Bewusstsein wieder, sobald sich Obi-Wan um ihren verwundeten Arm kümmerte.
Sie knurrte wild und zuckte vor Schmerzen zusammen; dabei starrte sie die beiden Jedi die ganze Zeit hasserfüllt an.
»Wisst Ihr, wen Ihr da töten wolltet?«, fragte Obi-Wan.
»Die Senatorin von Naboo«, erwiderte Zam Wesell sachlich, als zählte das kaum.
»Wer hat Euch bezahlt?«
Ihre Antwort war ein weiterer hasserfüllter Blick. »Es war nur ein Job.«
»Sagt es uns!«, verlangte Anakin und beugte sich drohend vor, aber die Kopfgeldjägerin störte sich nicht daran.
»Die Senatorin wird sowieso nicht mehr lange leben«, erklärte sie. »Ich werde nicht die letzte sein. Für den Preis, der gebo-ten wird, werden die Kopfgeldjäger Schlange stehen. Und schon der Nächste
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