Episode II - Angriff der Klonkrieger
nur noch mechanisch. Er hatte sich in Gedanken bereits über diese Dinge hinweggesetzt. Er wusste, Padme würde sich nicht so leicht davon überzeugen lassen, dass sie den Planeten vor der Abstimmung verlassen musste, aber in Wahrheit war ihm das alles gleich. Das Wichtigste war, dass sie zusammen sein würden, dass er über sie wachen würde. Solange Obi-Wan den Kopfgeldjäger jagte, würde Padme allein unter Anakins Obhut stehen, und das war für den Padawan keine Kleinigkeit. Nein, wirklich keine Kleinigkeit.
Es machte Anakin nicht nervös, im Büro von Senator Palpatine vorsprechen zu müssen. Sicher, er wusste, wie mächtig dieser Mann war, und er respektierte auch sein Amt, aber aus irgendeinem Grund fühlte sich der junge Padawan hier sehr wohl, als besuchte er einen Freund. Er hatte nicht oft mit Palpatine gesprochen, aber bei den wenigen Gelegenheiten hatte er immer den Eindruck gehabt, dass der Oberste Kanzler sich wirklich für ihn interessierte. In gewisser Hinsicht betrachtete Anakin Palpatine als einen zusätzlichen Lehrer - nicht so direkt wie Obi-Wan, aber als einen Mann, der ihm fundierte und wichtige Ratschläge gab.
Mehr als das zählte allerdings, dass Anakin sich hier immer willkommen gefühlt hatte.
»Ich werde mit ihr reden«, stimmte Palpatine zu, nachdem Anakin seine Bitte vorgetragen hatte, der Senator möge mit Padme darüber sprechen, dass sie Coruscant verlassen und in die relative Sicherheit von Naboo zurückkehren sollte. »Senatorin Amidala wird sich einem Befehl von mir nicht verweigern. Ich kenne sie gut genug, dass ich dir das versichern kann.«
»Ich danke Euch, Exzellenz.«
»Und nun, mein junger Padawan, haben sie dir also endlich einen Auftrag gegeben«, sagte der Kanzler mit einem freundlichen, beinahe liebevollen Lächeln, wie ein Vater vielleicht mit einem Sohn sprechen würde. »Deine Geduld hat sich ausgezahlt.«
»Das ist mehr Eurer Anleitung als meiner Geduld zuzuschreiben«, erwiderte Anakin. »Ich bezweifle, dass meine Geduld ausgereicht hätte, hättet ihr mir nicht so oft versichert, dass meine Jedimeister mich beobachteten und mir schon bald verantwortungsvollere Pflichten übertragen würden.«
Palpatine nickte und lächelte. »Du brauchst keine Anleitung, Anakin«, sagte er. »Mit der Zeit wirst du lernen, dich auf deine Gefühle zu verlassen. Und dann wirst du unbesiegbar sein. Ich habe es schon oft gesagt - du bist der begabteste Jedi, den ich je kennen gelernt habe.«
»Ich danke Euch, Exzellenz«, erwiderte Anakin kühl, aber in Wahrheit musste der junge Mann sich anstrengen, damit er nicht zu zittern begann. Ein solches Kompliment von jemandem zu hören, der diese Dinge nicht verstand - zum Beispiel von seiner Mutter -, war etwas ganz anderes, als wenn Palpa-tine, der Oberste Kanzler der Republik, so etwas sagte. Das hier war ein Mann, der es weit gebracht hatte, vielleicht weiter als jeder andere in der Galaxis. Er war kein Untergebener von Yoda oder Mace Windu. Anakin wusste, dass ein Mann wie Palpatine ein solches Kompliment nicht aussprechen würde, wenn er es nicht wirklich ernst meinte.
»Ich sehe voraus, dass du der größte Jedi werden wirst, den es je gab, Anakin«, fuhr Palpatine fort. »Noch mächtiger als Meister Yoda.«
Anakin hoffte nur, das seine Beine nicht einfach unter ihm nachgeben würden. Er konnte diese Worte kaum glauben, und dennoch, ein Teil von ihm glaubte sie tatsächlich. Er wusste, dass er über eine Kraft verfügte, die über die Grenzen hinausging, die die Jedi ihm und sich selbst auferlegten. Anakin spürte das genau. Er wusste auch, dass Obi-Wan das nicht begriff, und das war sein größtes Problem mit dem Meister. Nach Anakins Ansicht hielt ihn Obi-Wan an einer viel zu kurzen Leine.
Er wusste nicht, wie er auf Palpatines Komplimente reagieren sollte, also blieb er einfach mitten im Zimmer stehen und lächelte ein wenig, während Palpatine am Fenster stand und auf den endlosen Verkehrsstrom von Coruscant hinausschaute.
Nach längerer Zeit brachte Anakin endlich den Mut auf, um den Schreibtisch herumzugehen, sich neben den Obersten Kanzler ans Fenster zu stellen und seinem Blick auf die Verkehrskorridore hinaus zu folgen.
»Ich mache mir Sorgen um meinen Padawan«, sagte Obi-Wan zu Yoda und Mace Windu. »Er ist noch nicht bereit, einen eigenen Auftrag zu übernehmen.«
»Der Rat hat diese Entscheidung genau bedacht, Obi-Wan«, sagte Yoda.
»Der Junge verfügt über außergewöhnliche Fähigkeiten«, stimmte Mace
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