Episode II - Angriff der Klonkrieger
gute.«
Obi-Wan hob den Peil noch einmal auf, hielt ihn hoch, stützte den Ellbogen auf den Tisch. »Kloner?«, fragte er. »Sind sie der Republik freundlich gesinnt?«
»Das kommt drauf an.«
»Worauf?« Bei diesen Worten schaute der Jedi an dem Pfeil vorbei, und das Grinsen auf Dexters Gesicht gab ihm die Antwort, bevor sein Freund sie laut aussprechen konnte.
»Auf deine guten Manieren und die Größe deines Geldbeutels.«
Obi-Wan war nicht sonderlich überrascht.
Zwölf
Senatorin Padme Amidala, ehemals Königin Amidala von Naboo, war nicht an diese Art des Reisens gewöhnt. Das Schiff, auf dem sie sich befand, hatte nur eine einzige Klasse; tatsächlich handelte es um nichts anderes als einen normalen Frachter mit mehreren großen, offenen Laderäumen, die eher für leblose Güter gedacht waren als für lebendige Wesen. Das Licht war schrecklich und der Geruch noch schlimmer, obwohl Padme nicht hätte sagen können, ob er nun vom Schiff selbst oder von den Auswanderern, Wesen vieler unterschiedlicher Spezies, kam. Es war ihr auch egal. In gewisser Hinsicht genoss Padme diese Reise. Sie wusste, sie sollte eigentlich auf Coruscant sein und gegen die Aufstellung einer Armee der Republik kämpfen, aber irgendwie fühlte sie sich hier entspannt und frei.
Frei von Verantwortung. Frei, eine Weile einfach nur Padme zu sein und nicht Senatorin Amidala. Solche Augenblicke waren selten für sie, und sie hatte seit ihrer Kindheit nicht viele davon erlebt. Es kam ihr so vor, als hätte sie schon ihr ganzes Leben lang im Dienst der Öffentlichkeit gestanden, als hätte sie sich stets auf das größere Ganze und dessen Wohl konzentriert und kaum Zeit gehabt für Padme, ihre Bedürfnisse und Wünsche.
Die Senatorin bedauerte dieses Leben nicht. Sie war stolz auf das, was sie erreicht hatte, aber es war noch mehr: Zu wissen, dass sie Anteil an etwas hatte, das größer war als sie selbst, gab ihr ein Gefühl intensiver Wärme und Gemeinschaft.
Dennoch, Augenblicke wie dieser, wenn die Verantwortung einmal von ihr genommen war, waren angenehm, das konnte sie nicht abstreiten.
Sie schaute hinüber zu Anakin, der ein wenig unruhig schlief. Sie konnte ihn nun einfach als jungen Mann sehen, nicht mehr nur als Jedi-Padawan und ihren Beschützer. Ein gutaussehender junger Mann und einer, dessen Taten immer wieder von seiner Liebe zu ihr kündeten. Ein gefährlicher junger Mann, das ließ sich nicht leugnen, ein Jedi, der an Dinge dachte, an die er eigentlich nicht denken sollte. Ein Mann, der unvermeidlich dem Ruf seines Herzens folgte, über jeden Pragmatismus und jede Angemessenheit hinaus. Und alles um ihretwillen. Padme konnte nicht abstreiten, dass dies auf sie sehr anziehend wirkte. Sie und Anakin hatten beide den Weg des Dienens gewählt, sie selbst als Senatorin, er als Jedi, aber Anakin hatte begonnen, gegen seinen derzeitigen Kurs zu rebellieren, oder doch zumindest gegen den Meister, der ihn auf dem derzeitigen Kurs führte. Padme hatte selbst nie auf solche Weise rebelliert.
Was nicht hieß, dass sie es nicht gewollt hatte. Hatte Padme Amidala nicht einfach nur Padme sein wollen? Zumindest manchmal?
Sie lächelte, wandte sich entschlossen von Anakin ab und hielt in dem trüb beleuchteten Frachtraum nach ihrem anderen Reisebegleiter Ausschau. Schließlich entdeckte sie R2-D2 in einer Schlange, wo er zwischen lebendigen Geschöpfen auf die Essensausgabe wartete. Am vorderen Ende dieser Schlange teilten Besatzungsmitglieder einen langweilig aussehenden Brei aus, und jedes Wesen, das eine der Essensschalen entgegennahm, stöhnte enttäuscht.
Padme sah amüsiert zu, wie ein Essensausteiler zu schreien und abwehrend zu fuchteln begann, als R2-D2 näherkam. »Droiden haben an der Essensausgabe nichts zu suchen!«, brüllte er. »Verschwinde hier!«
R2 rollte scheinbar gehorsam an der Theke vorbei, aber dann fuhr er plötzlich eine Röhre aus und saugte etwas von dem Brei in einen Behälter in seinem Inneren, um das Essen zu seinen Freunden zu bringen.
»Heh, keine Droiden hier!«, rief der Mann noch einmal.
R2 saugte eine weitere Portion von dem Brei, streckte dann einen Klauenarm aus, um nach einem Stück Brot zu greifen, und rollte mit einem vergnügten Pfeifen davon. Der Mann drohte mit der Faust und brüllte verärgert hinter ihm her.
Der Droide rollte rasch wieder zu Padme zurück, aber er musste geschickt manövrieren, um den schlafenden Passagieren auszuweichen.
»Nein, nein!«, erklang es plötzlich
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