Episode II - Angriff der Klonkrieger
besorgt war. Dieser Vater, der seine Tochter so sehr liebte, hatte es verdient, die Wahrheit zu erfahren.
»Ich fürchte, nein.«
Noch während er das sagte, spürte Anakin, wie Padme seine Hand fester packte. »Aber die Gefahr ist nicht groß«, erklärte sie rasch, und dann wandte sie sich Anakin lächelnd zu, aber ihr Blick sagte ihm deutlich, dass er für seine Worte später bezahlen würde. »Anakin«, sagte sie leise, die Zähne zusammengebissen zu diesem drohenden Lächeln.
»Der Senat hielt es für angemessen, sie einige Zeit hierher zurückzuschicken, und zwar unter dem Schutz eines Jedi«, sagte er beiläufig. Er hatte nicht zusammengezuckt, als Padme ihre Fingernägel warnend in seine Hand drückte. »Mein Meister Obi-Wan kümmert sich im Augenblick persönlich um die Angelegenheit. Bald wird alles wieder in Ordnung sein.«
Er konnte wieder leichter atmen, als Padme ihren Griff löste und Ruwee und sogar Jobal sich sichtlich entspannten. Anakin wusste, dass er es gut gemacht hatte, aber er war überrascht festzustellen, dass Sola ihn immer noch anstarrte und immer noch beinahe verschwörerisch lächelte.
Er sah sie fragend an, aber sie lächelte nur weiter.
»Manchmal wünschte ich mir, ich wäre mehr gereist«, gestand Ruwee, als er nach dem Abendessen mit Anakin in den Garten ging. »Aber ich muss zugeben, dass ich hier sehr glücklich bin.«
»Padme hat erzählt, dass Ihr an der Universität lehrt.«
»Ja, und vorher war ich Bauunternehmer«, antwortete Ru-wee mit einem Nicken. »Als ich noch sehr jung war, habe ich auch für die Flüchtlingshilfe gearbeitet.«
Anakin sah ihn neugierig an, aber er war nicht wirklich überrascht. »Die Leute hier scheinen sich sehr für öffentliche Arbeit zu interessieren«, stellte er fest.
»Naboo ist großzügig«, erklärte Ruwee. »Der Planet selbst, meine ich. Wir haben alles, was wir wollen, alles, was wir uns wünschen können. Es gibt mehr als genug zu essen, das Klima ist angenehm, die Landschaft ist...«
»Wunderschön«, warf Anakin ein.
»Das stimmt«, sagte Ruwee. »Wir sind ein vom Glück begünstigtes Volk, und das wissen wir. Aber solches Glück sollte nicht für selbstverständlich gehalten werden, und daher versuchen wir, es mit anderen zu teilen und ihnen zu helfen. Auf diese Weise wollen wir deutlich machen, dass wir uns auch um die Freundschaft jener bemühen, die weniger Glück haben, dass wir nicht glauben, all das verdient zu haben, was der Planet uns schenkt, dass wir uns weit über das hinaus, was wir verdienen, gesegnet fühlen. Und so teilen wir und arbeiten, und dadurch werden wir selbst größer und erfüllter, als man es je sein könnte, wenn man nur faul sein Glück genießt.«
Anakin dachte einen Augenblick über Ruwees Worte nach. »Ich denke, mit den Jedi ist es ganz ähnlich«, sagte er. »Wir haben diese großen Gaben erhalten, und wir trachten danach, so viel wie möglich daraus zu machen. Und dann nutzen wir die Macht, die uns verliehen wurde, um der Galaxis zu helfen und alles ein klein wenig besser zu machen.«
»Und um denen, die wir lieben, ein wenig mehr Sicherheit zu verschaffen?«
Anakin sah ihn an und begriff. Er lächelte und nickte. Er sah die Hochachtung in Ruwees Blick, die Dankbarkeit, und er freute sich über beides. Padmes Liebe zu ihrer Familie war nicht zu leugnen, das sah man schon an der Art, wie sie reagierte, wenn einer von ihnen auch nur das Zimmer betrat, und Anakin wusste, wenn Ruwee oder Jobal oder Sola ihn nicht leiden könnten, würde das seiner Beziehung mit Padme sehr schaden.
Er war froh, dass er hierher gekommen war, und zwar nicht nur als Padmes Begleiter, sondern auch als ihr Beschützer.
Drinnen im Haus räumten Padme, Sola und Jobal die Teller und das restliche Essen ab. Padme bemerkte die Anspannung in Jobais Bewegungen, und sie wusste, dass die Ereignisse der letzten Monate - die Attentatsversuche, die Streitigkeiten im Senat über ein Thema, das durchaus zum Krieg führen konnte - schwer auf ihrer Mutter lasteten.
Sie warf Sola einen Blick zu, weil sie hoffte, von ihr vielleicht einen Hinweis zu erhalten, wie sie die Anspannung lindern konnte, aber dort begegnete ihr nur eindeutige Neugier, und das verstörte sie noch mehr als die besorgte Miene ihre Mutter.
»Warum hast du uns nicht von ihm erzählt?«, fragte Sola schließlich mit einem verschmitzten Grinsen.
»Was gibt es da schon zu erzählen?«, erwiderte Padme so lässig, wie sie konnte. »Er ist nur ein
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