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ePub: Der letzte Zauberlehrling

ePub: Der letzte Zauberlehrling

Titel: ePub: Der letzte Zauberlehrling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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stach. Zunächst hielt ich es für einen Streich, den mir meine Nase spielte, denn von allen Seiten strömten die verschiedensten Gerüche auf mich ein. Zur Uferseite hin reihten sich Cafés und Restaurants aneinander, deren Terrassen bereits gut gefüllt waren. Auch hier bestand das Publikum vor allem aus Soldaten, Beamten und Polizisten, die sich einen ersten Morgenkaffee oder ein Frühstück schmecken ließen. Doch unter all diesen Aromen hatte ich einen ganz bestimmten Duft herausgespürt, den ich schon lange nicht mehr wahrgenommen hatte. Es war der Geruch von Dämonen.
    Zunächst glaubte ich an einen Irrtum. Immerhin hatte ich diesen Duft seit vielen Tausend Jahren nicht mehr in der Nase gehabt. Ich blieb stehen und schnupperte intensiv. Wir Dämonen haben von Natur aus einen guten Geruchssinn. Als Werhörnchen hatte man mir zudem eine äußerst empfindliche Nase verpasst, die sich in diesem Moment auszahlte.
    Es gab keinen Zweifel. In Biarritz hielten sich Dämonen auf. Ich konnte die Anwesenheit anderer meiner Art deutlich spüren. Der große Zauber war noch nicht aktiviert worden, aber irgendwie mussten es Pompignac und die Regierung verstanden haben, Kontakt zu unserer Dimension aufzunehmen. Wie, das war mir ein Rätsel, denn nach allem, was ich wusste, war die menschliche Wissenschaft noch lange nicht so weit, die Dimensionstechnologie zu beherrschen. Selbst wir Dämonen waren kaum dazu in der Lage.
    Ich folgte meiner Nase. Sie führte mich zu einem verschachtelten Gebäude, das auf einer Klippe über dem Meer lag undnicht nur von einem hohen Zaun, sondern von einer ganzen Kompanie Soldaten gesichert wurde. Das war ein sicheres Zeichen dafür, dass es sich hier um mehr als eine einfache Villa eines wohlhabenden Unternehmers handelte.
    Ich beobachtete das Anwesen von einer Anhöhe auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Auf den ersten Blick erinnerte es mich an eine mittelalterliche Burg, denn an allen vier Ecken ragten kleine Türmchen aus dem Gebäude hervor, auf denen Flaggen im Wind wehten. Die Villa war größer, als es zunächst den Anschein hatte. Zwei Flügel zogen sich rechts und links vom Hauptgebäude in Richtung Meer, an die noch einmal zahlreiche Nebengebäude angebaut waren. Allerdings waren die meisten Fenster verhängt, sodass ich nicht erkennen konnte, was im Inneren vor sich ging. Nur eins war sicher: Es hielten sich Dämonen im Gebäude auf. Ich konnte ihren Geruch jetzt ganz deutlich wahrnehmen.
    Sofort war mir klar, dass ich irgendwie in die Villa gelangen musste. Leider bemerkte ich auch ein halbes Dutzend Dobermänner, die hinter dem Zaun frei herumliefen. Menschen mochte ich mit meiner Hundeverkleidung täuschen. Hunde hingegen rochen sofort, dass ich nicht einer der Ihren war. Und selbst wenn sie mich als Gattungsgenossen akzeptierten, so war ich mir sicher, dass die Bestien hinter dem Zaun trotzdem kurzen Prozess mit mir machen würden, sollten sie mich zwischen die Beißer bekommen. Ich musste also einen anderen Weg in das Gebäude finden.
    Während ich das Haus noch beobachtete, fuhr eine schwarze Limousine vor dem Eingangstor vor. Die Fenster waren verdunkelt, sodass ich keinen der Insassen erkennen konnte.Der Fahrer öffnete sein Fenster und reichte einem der Wachtposten ein Papier. Der studierte das Schriftstück und machte dann eine Handbewegung, woraufhin sich auch die übrigen Fenster senkten.
    Von meinem Standort aus sah ich nur, wer hinter dem Fahrer saß, aber das genügte mir schon. Es war nämlich eindeutig kein Mensch, sondern einer der Meinen. Es war nur ein kleines Detail, das ihn verriet, aber meinem scharfen Blick entging es nicht: Der Kopf war zwar fast perfekt dem eines Menschen nachgebildet, aber das Ohr saß verkehrt herum am Schädel, mit dem Ohrläppchen nach oben. Ein kleiner Fehler, der auch den Besten unter uns passieren kann. Eine freudige Erregung ergriff mich. Endlich sah ich mein Volk wieder, und es konnte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis ich in meine Heimat zurückkehrte.
    Der Wachsoldat umrundete das Fahrzeug und verglich die Gesichter der Passagiere mit den Informationen auf dem Papier, das ihm der Fahrer ausgehändigt hatte. Schließlich nickte er und hob den Arm. Das Tor öffnete sich und der Wagen fuhr durch. Er verschwand hinter dem Gebäude.
    Das bestärkte mich in meinem Vorhaben, in das Haus zu gelangen. Aber wie? Ich beschloss, es zunächst einmal von allen Seiten zu inspizieren, soweit mir das möglich war. Meine wunden Fußsohlen

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