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ePub: Der letzte Zauberlehrling

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Titel: ePub: Der letzte Zauberlehrling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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einigermaßen gesättigt waren. Ich nickte müde. Meine Glieder waren bleischwer, und ich wollte eigentlich nur noch eins: schlafen.
    »Nepomuk hier« – er deutete auf unseren Gastgeber – »ist ein Großcousin von mir. Wir haben immer Kontakt zueinander gehalten. Er ist zwar kein Zauberer, aber bringt uns große Sympathien entgegen. Deshalb war er auch sofort bereit, uns bei sich aufzunehmen.«
    »Sie wissen, dass wir von der Polizei gesucht werden?«, fragte Agnetha.
    Nepomuk nickte. »Für mich zählt nur, dass Morty euch empfohlen hat. Seine Freunde sind auch meine Freunde. Ihr könnt bei mir bleiben, solange ihr wollt. Hier im Haus ist genug Platz für euch alle.«
    Auf einmal erschien mir Moriarty in einem völlig neuen Licht. Bislang hatte ich ihn eher für einen etwas arroganten Einzelgänger gehalten und wäre nie so weit gegangen, ihn als meinen Freund zu bezeichnen. Jetzt leistete ich ihm innerlich Abbitte. So ein übler Bursche schien er doch nicht zu sein.
    »Und was habt ihr jetzt vor?«, fragte Nepomuk.
    »Wir müssen zunächst mal sehen, dass wir Papillon wiederfinden«, sagte ich. »Er wird bestimmt schon auf dem Weg in die Stadt sein, falls ihm bei der Aktion nichts Ernsthaftes passiert ist.«
    »Aber wie sollen wir das anstellen?«, fragte Agnetha. »Er weiß nicht, wo wir uns aufhalten, und Biarritz ist zwar nicht groß, aber immer noch groß genug, um aneinander vorbeizulaufen.«
    »Zumal nachts eine Ausgangssperre gilt«, warf Nepomuk ein.»Nach zehn Uhr abends dürfen nur noch Soldaten, Polizisten und Menschen mit einer Sondergenehmigung auf die Straßen. Und auch tagsüber gibt es häufige Ausweiskontrollen.«
    »Ausweise, die wir nicht haben«, konstatierte ich.
    »Doch, doch, Papiere haben wir«, rief Prometheus und zog ein Bündel Pässe aus der Tasche. »Papillon hat sie besorgt, bevor wir losgefahren sind. Bei genauerem Hinsehen würde man zwar erkennen, dass es Fälschungen sind, aber einer oberflächlichen Kontrolle halten sie stand. Und Moriarty wird nicht gesucht, darum kann er seinen echten Ausweis verwenden.«
    Der Alte verteilte die Papiere an uns. »Wir müssen unsere Kräfte darauf konzentrieren, herauszufinden, an welchem Ort sie die Öffnung des Dimensionskorridors planen«, fuhr er fort. »Nach meinen Berechnungen ist der Sonnensturm heute Nacht am stärksten. Uns bleibt also nicht mehr viel Zeit.«
    »Weniger als zwölf Stunden, um genau zu sein«, murmelte ich. »Wie sollen wir das schaffen? Wir haben ja nicht einmal einen Hinweis.« Ich fühlte mich mit einem Mal ziemlich niedergeschlagen. Vielleicht war das eine Nachwirkung des Sturzes oder der durchwachten Nacht, auf jeden Fall empfand ich eine Mutlosigkeit, wie ich sie bislang noch nicht verspürt hatte. Was sollten wir kleines Häuflein schon gegen Pompignac und die Staatsmacht ausrichten?
    Doch dann erinnerte ich mich daran, was sie Tucker angetan hatten. Dieses Schicksal erwartete uns alle, wenn unsere Gegner Erfolg hatten. Ich gab mir einen Ruck. »Also schön, wie gehen wir vor?«
    »Wir durchkämmen die Stadt«, sagte Prometheus. »Es sei denn, Moriartys Freund hier kann uns einen genaueren Hinweis geben.« Er warf Nepomuk einen durchdringenden fragenden Blick zu.
    »Tut mir leid, ich weiß leider auch nicht viel mehr«, erwiderte der. »Wenn man davon ausgeht, wo sich Sicherheitspolizei und Militär herumtreiben, dann kann der gesuchte Ort überall in der Stadt liegen.«
    »Und deshalb mache ich mich jetzt auch auf zu Iggy«, sagte Agnetha. »Er weiß mit Sicherheit, wo wir hinmüssen.«
    »Du willst das wirklich tun?«, fragte ich.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Einen Versuch ist es wert. Er ist nahe an Pompignac dran, und er weiß bestimmt, was mit dem Überzauber genau geplant ist.«
    »Und du bist sicher, er wird dich nicht verraten?«
    »Das wird er nicht tun. Er ist immer noch mein Bruder.«
    »Ich weiß nicht ...« Mir war nicht wohl bei dem Gedanken, dass sie Ignatius aufsuchte. Aber Prometheus war anderer Ansicht.
    »Eine gute Idee«, pflichtete er ihr bei. »Du suchst deinen Bruder, und wir teilen uns auf und versuchen, auf eigene Faust etwas herauszubekommen. Ich ziehe mit Samira los, und Humbert kann sich mit Moriarty zusammentun.«
    Moriarty zwinkerte mir zu. Der Alte verteilte die gefälschten Ausweise an uns, und wir verabredeten, uns am Nachmittag wieder hier bei Nepomuk zu treffen.
    Agnetha verließ das Haus zuerst. Prometheus und Samira folgten fünf Minuten später, und Moriarty und ich

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