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ePub: Der letzte Zauberlehrling

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Titel: ePub: Der letzte Zauberlehrling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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Herausforderung, und schon macht ihr schlapp. Du hast dir ganz schön Zeit gelassen mit dem Gegenzauber.«
    » Ich ?« Seine Worte brachten mich schneller wieder auf die Beine, als es ein Eimer kaltes Wasser vermocht hätte. Wollte er mich jetzt für das Erscheinen dieses Monsters verantwortlich machen? »Ich habe nichts anderes getan, als einen Regenzauber zu üben. Und dann bist du gekommen ... Ich denke, du bist mir eine Erklärung schuldig.«
    Lothar richtete sich auf. »Ich?«, imitierte er mich, so als sei er äußerst empört über meine Unterstellung. »Wieso sollte ich etwas damit zu tun haben?«
    »Weil du dieses Wesen nicht nur kanntest, sondern das Monster es auch speziell auf dich abgesehen hatte.«
    »Der Hurwil hat dir wohl das Gehirn vernebelt! Du hast ihn schließlich herbeigerufen, nicht ich.« Die Vehemenz seiner Unschuldsbeteuerungen ließ mich kurz zweifeln, ob ich ihm nicht vielleicht unrecht tat. Aber tief in mir wusste ich, dass der Hurwil nicht mein Werk gewesen war. Lothars Unschuldsmiene machte mich zum ersten Mal seit langer Zeit richtig wütend.
    Er musste das wohl bemerkt haben, denn er ließ einen resignierten Seufzer vernehmen. »Na schön«, sagte er, »dann sollst du es eben erfahren.« Er hob das abgebissene Schürhakenstück auf und betrachtete es einen Moment wortlos, bevor er es achtlos in einen Eimer warf. »Hurwils sind darauf spezialisiert, Wesen wie mich aufzuspüren und zu töten.«
    »Werhörnchen?« Ich dachte, ich hätte mich verhört. Angeblich gab es doch nur einen von Lothars Art. Oder vielleicht doch nicht?
    »So könnte man es sagen«, nickte Lothar.
    »Willst du mir jetzt weismachen, es gibt noch weitere wie dich?«, fragte ich ungläubig.
    Er nickte erneut. »Das ist eine längere Geschichte. Wenn wir etwas Zeit haben, erzähle ich sie dir.«
    »Wir haben Zeit«, sagte ich.
    »Du irrst dich. In ein paar Minuten kehren Samira und Prometheus zurück und wir haben immer noch nicht alles aufgeräumt.« Er bleckte die Zähne. »Und Regen hast du auch nicht gezaubert. Obwohl ich gestehen muss, dass es sehr beeindruckend war, wie leicht es dir gefallen ist, den Zauberspruch rückwärts aufzusagen. Vielleicht bist du doch kein so hoffnungsloser Fall, wie ich anfangs gedacht habe.«
    Es war clever von ihm, schnell das Thema zu wechseln, aber so einfach kam er mir nicht davon. Ich wollte jetzt wissen, was hier vorging. Und Prometheus war mir dabei im Augenblick ziemlich egal. Ich deutete auf den Esstisch. »Du wirst mir jetzt erzählen, was hier los ist. Und keine nebulösen Andeutungen mehr!«
    Widerwillig folgte er mir zum Tisch und sprang auf einen Stuhl. Ich blieb vor ihm stehen. »Du hast mir gesagt, die Hurwils seien speziell für die Jagd auf Wesen wie dich abgerichtet. Also muss es mehr von deiner Sorte geben.«
    Lothar leckte sich nervös über die Lippen, sagte aber nichts dazu.
    »Du musst mir nicht antworten«, fügte ich mit Unschuldsmiene hinzu. »Ich kann gleich auch Prometheus alles erzählen und ihn danach fragen, wenn dir das lieber ist.«
    »Nein, nein!« Das riss ihn aus seinem Schweigen. »Ich würde es vorziehen, wenn du ihm von diesem kleinen Unfall nichts sagst.«
    »Das hängt ganz von dir ab. Also?«
    »Nun gut.« Er setzte einen zerknirschten Gesichtsausdruck auf. »Es ist so, dass die Hurwils tatsächlich für die Jagd auf mich und meinesgleichen abgerichtet sind, aber dass ich dennoch das einzige Werhörnchen bin, das es gibt.«
    Ich starrte ihn verständnislos an. Warum konnte er auf eine klare Frage nicht eine klare Antwort geben? Er wich mir aus, das war sicher. Aber was hatte er zu verheimlichen? Ich beugte mich zu ihm, wobei mir erneut der starke Geruch auffiel, der von ihm ausging. »Ich bin nur ein kleiner Bauerntölpel, wie du weißt. Deshalb kann ich deine komplizierten Gedanken auch nicht verstehen. Würdest du sie bitte für mich in eine einfache Sprache übersetzen?«
    »Kein Grund, sarkastisch zu werden«, sagte er. »Und nimm deinen Kopf etwas zurück. Deine Nasenlöcher sind nicht gerade ein erfreulicher Anblick.«
    Ich lehnte mich zurück. Ein paar Minuten schwiegen wir uns an.
    »Also gut«, begann er schließlich erneut. »Ich erkläre es dir. Aber du musst mir versprechen, keinem Menschen etwas davon zu erzählen.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch. »Das hängt davon ab, was du mir erzählst.«
    »Nein, nein, das reicht mir nicht!«, rief er.
    Sein Herumeiern ging mir langsam auf die Nerven. Es reichte mir schon, wenn der Alte

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