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ePub: Drachenhaut (German Edition)

ePub: Drachenhaut (German Edition)

Titel: ePub: Drachenhaut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frances G. Hill
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kenne sie noch gar nicht richtig. Nicht so gut wie mein Rudel.« Sie schloss die Augen. »Siehst du?«, sagte er traurig. »Du wirst mich vergessen. Ein Prinz und eine Menschenfamilie ‒ und ich bin nur der Jüngste des Rudels. Kein Anführer. Du bist ein Weibchen, das einen Anführer verdient.«
    Lilya lachte und biss ihn spielerisch in den Hals. »Ich bin ein Weibchen, das irgendwann selbst ein Rudel führen wird«, sagte sie selbstbewusst. »Aber du wärst ein gutes Männchen an meiner Seite. Du bist stark und freundlich.«
    Er lachte mit ihr und ließ sich auf die Seite rollen, um mit ihr zu rangeln. Seine Krallen, die ihr ohne Weiteres mit einem Tritt seiner kräftigen Hinterbeine den Bauch aufreißen konnten, hatte er sorgsam eingezogen.
    Lilya setzte sich auf und lauschte. »Sie kommen zurück«, sagte sie atemlos. »Und sie bringen Essen mit.«
    Am nächsten Tag, als sie sich dem Dorf näherten, ließ Aghilas sie noch einmal kurz rasten, um sich zu besprechen. »Ich gehe allein vor«, sagte er. »Wir wissen nicht, was uns erwartet. Menschen sind unberechenbar. Ittû weiß, worauf ich anspiele.«
    Die Leopardin nickte. »Wir haben einmal ein befreundetes Menschendorf betreten, ohne vorher die Lage zu sondieren«, sagte sie zu Lilya und Udad. »Wir hatten eine beschwerliche Reise hinter uns, waren halb verdurstet und dreiviertel verhungert ‒ und sind dort auf Sklavenjäger gestoßen, die gerade das Dorf überfallen hatten.«
    Aghilas knurrte. »Unsere Häute erschienen ihnen als Geschenk, das ihnen auf einem Tablett serviert wurde. Wir haben sie allerdings nicht verkaufen wollen.«
    Lilya schauderte. Die Vorstellung, in das Dorf zu kommen und ihre Tante, Tidar und Gwasila, die kleine Tatbirt und all die anderen Dorfbewohner, die sie so freundlich aufgenommen hatten, getötet oder gefangen zu sehen, erschreckte sie zutiefst ‒ aber sie wollte nicht, dass Aghilas sich für sie in solche Gefahr brachte.
    »Lass mich nachsehen«, sagte sie heiser. »Ich werde als Mensch gehen.«
    Aghilas wollte es ihr verbieten, aber Ittû verwandte sich für Lilyas Vorschlag. »Sie hat recht«, sagte die Leopardin nüchtern. »Sie sieht harmlos aus ‒ ein junges Mädchen, das zum Dorf gehört. Niemand würde Verdacht schöpfen.«
    »Aber wenn dort Sklavenjäger sind, werden sie Lilya fangen oder töten«, wandte Udad ein.
    Lilya stand auf und streckte sich. »Sie können es ja versuchen«, sagte sie sanft.
    Aghilas nickte zu ihrer Überraschung. »Du gehst, Drachentochter«, sagte er. »Es ist das Beste für das Rudel.« Zum ersten Mal seit langer Zeit verwandelte sich Lilya wieder in einen Menschen. Sie schwankte und musste sich an Udad festhalten. Sie fauchte ärgerlich, was sich sehr eigentümlich anhörte, und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Es benötigte einige Schritte, bis sie ihren Beinen traute, sie zu tragen, und sie nicht mehr bei jedem Schritt vornüberzukippen drohte.
    Sie räusperte sich, leckte sich über die Lippen und fuhr mit beiden Händen in die Haare. »Das ist alles sehr seltsam.«
    Udad sah mit seinen leuchtenden Augen zu ihr auf. »Du siehst so anders aus als Mensch.«
    Lilya lachte mit den beiden anderen Leoparden über seine Worte. »Ja, das ist sicher wahr.« Sie lief noch ein wenig auf und ab, dann straffte sie ihre Schultern und nickte Aghilas zu. »Haltet euch in Deckung. Ich rufe euch, wenn alles in Ordnung ist.«
    Mit jedem Schritt, den sie auf die Siedlung zuging, wurden ihre Bewegungen sicherer. Ihr Körper erinnerte sich daran, wie es war, ein Mensch zu sein, und sie musste kaum noch darüber nachdenken, wie sie ihre Bewegungsabläufe zu koordinieren hatte. Dann überquerte sie die unsichtbare Grenze, die die Wüste vom Dorf trennte. Die ersten Hütten lagen still und friedlich vor ihr. Sie ging langsam, nach allen Seiten sichernd weiter. Wo waren die Dorfbewohner?
    Lilya bog um eine Hütte und konnte den Dorfplatz sehen. Und dort, am Brunnen, standen drei Frauen und schwatzten. Eine trug einen Säugling auf der Hüfte, zwei andere hattenKörbe und einen Wasserkrug vor sich stehen. Sie gestikulierten, redeten, kicherten, und dann verstummten sie, weil eine von ihnen Lilya erblickt hatte und aufschrie.
    Wenig später fand Lilya sich von einer Traube von Menschen umringt, die lachten, Fragen stellten, ihr Haar berührten, in die Hände klatschten und nach den Dorfbewohnern riefen, die noch nichts von ihrer Ankunft mitbekommen hatten.
    Die Menge teilte sich und Tedus pflügte

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