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ePub: Juniper Berry

ePub: Juniper Berry

Titel: ePub: Juniper Berry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.P. Kozlowsky
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Arbeitszimmer ihres Vaters, dafür stieß sie auf etwas anderes.
    Nachdem Mrs. Maybelline fort war, kehrte Juniper in ihr Zimmer zurück. Als sie an einem der in der Villa zahlreich vorhandenen Badezimmer vorbeikam (tatsächlich gab es neun), hörte sie die Stimme ihres Vaters, die durch die geöffnete Tür auf den Flur drang.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte er. Früher hatte er dort manchmal seinen Text gelernt. Juniper schlich sich heran, um besser sehen zu können. Sie presste den Rücken gegen die Wand und schob sich leise näher, bis sie sein Gesicht im Badezimmerspiegel sehen konnte. Er starrte mit weit geöffnetem Mund in den Spiegel. Er hatte die Zunge herausgestreckt und ließ sie hin und her wackeln, während erseinen Kiefer mit der Hand abwechselnd nach rechts und links schob. Offenbar versuchte er, einen Blick in seinen Rachen zu werfen. Er bewegte den Kopf ruckartig von einer Seite zur anderen, um besser sehen zu können. Um was sehen zu können?
    Frustriert schlug er gegen das Waschbecken und beugte sich vor, riss die Augen auf und weitete die Lider mit seinen Fingern, erst rechts, dann links. Er sah tief in jedes Auge, auf der Suche nach was auch immer.
    »Ich verstehe das nicht«, wiederholte er. »Ich verstehe das nicht. Ich verstehe das nicht.« Dann wurden die Worte schneller. »Ichverstehdasnichtichverstehdasnichtichverstehdasnicht …«
    Juniper trat in den Türrahmen. »Dad? Lernst du Text? Du lernst gerade deinen Text, oder?«
    Mr. Berry fuhr herum und sah sie an. Nein, er sah durch sie hindurch – sie hätte genauso gut unsichtbar sein können. Ohne ein Wort zu sagen, streckte er den Arm aus und schloss langsam die Tür.
    So weit ist es also inzwischen gekommen , dachte Juniper. Überall geschlossene Türen .
    Wie aufs Stichwort knallte die Haustür zu. Dieses Geräusch kündigte üblicherweise Mrs. Berrys Ankunft an, und Juniper lief die Treppe hinunter in die Halle, wo ihre Mutter gerade ihre Jacke auf eine lange Holzbank warf.
    »Mom!«
    »Nicht jetzt.« Ohne sie eines Blickes zu würdigen, strich Mrs. Berry Juniper im Vorbeigehen über die Wange. Als siedie Treppe hinaufstieg, sagte sie: »Ich habe gerade mit meinem Agenten gesprochen. Er möchte, dass dein Vater und ich in unserem nächsten Film gemeinsam die Hauptrollen übernehmen. Das Publikum verlangt danach. Er hat einen Stapel Drehbücher für uns, die wir durchgehen sollen. Aber wir dürfen jetzt keinen Fehler machen, das Material muss perfekt und absolut überzeugend sein. Also lass uns jetzt in Ruhe. Wir möchten nicht gestört werden.«
    Mit Tränen in den Augen starrte Juniper auf den Rücken ihrer Mutter. Ihre Brust hob und senkte sich, während sie verzweifelt überlegte, was sie sagen sollte. »Ich hab auch ein Drehbuch geschrieben!«, rief sie schließlich mit flehender Stimme. »Es ist perfekt für dich und Dad, ich weiß es einfach! Wirst du es dir anschauen?«
    Mrs. Berry ging einfach weiter die Treppe hinauf, sie drehte sich nicht einmal um.
    Juniper rannte hinterher. »Mom! Mom, bitte!«
    Mrs. Berry blieb auf der obersten Stufe stehen, schloss die Augen und hielt ihre Hände an die Schläfen. »Juniper …« Sie schwankte vor und zurück. Das Krächzen des Raben drang durch ein geöffnetes Fenster ins Haus. »Juniper, verschwende nicht unsere Zeit.«
    Als sie ihre Mutter davongehen sah, hörte Juniper wieder und wieder Skeksyls Angebot in ihrem Kopf, und seine Stimme wurde von Mal zu Mal lauter. Sie sah ihren eigenen Ballon, der nur darauf wartete, aufgeblasen zu werden. Sie musste lediglich ihren Namen draufschreiben und Skeksyl etwas von ihrem Atem geben.
    Ohne es richtig zu merken, war sie nach unten gelaufen, aus der Hintertür hinaus und in den Wald hinein. Der Baum, der Rabe und alles, wofür sie standen, waren in Sichtweite, nur wenige Schritte entfernt.
    »Du schaffst das!«, flüsterte sie. Aber sie wusste, dass sie es nicht allein tun konnte.
    Sie musste mit Giles reden.
    Sie lief bis zum Ende des Grundstücks, zur westlichen Grenze. Sie hatte sie noch nie übertreten, geschweige denn daran gedacht, es zu versuchen, da sie nicht das Risiko eingehen wollte, hart bestraft und noch strenger bewacht zu werden.
    Sie machte einen Schritt über die Grenze, dann noch einen. Sie wartete. Doch ihre Eltern kamen nicht schreiend aus dem Haus gerannt, kein Wachmann stürzte sich auf sie, genauso wenig wie jemand vom restlichen Personal. Niemand kümmerte sich um sie. Also ging sie einfach weiter. So lange, bis sie

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