Equilibrium
einen Moment?«
Larry sah zu Olivia und sie nickte etwas zögernd. Sie war neugierig zu hören, worüber Inez reden wollte. Trotzdem ging sie zu Kellans Bett und Larry legte ganz vorsichtig Kellans Hand in ihre, damit er ihn nicht aufweckte. Sie wusste, dass er Ruhe brauchte. Die Fragen der Agentin vorhin hatten ihn erschöpft. Larry sah auf seinen Sohn hinunter und küsste ihm zärtlich auf die Stirn, bevor er mit Inez das Zimmer verließ.
~
Rupert sah zu, wie Larry und Inez gingen. Er wünschte, er hätte mit hinausgehen können, um zu hören, was Inez zu sagen hatte.
»Rupe, was glaubst du, geht da vor«, fragte Olivia.
»Mit Inez?«
»Ja. Sie hat gefragt, ob sie helfen kann. Wie? Ist sie nicht Lehrerin oder so?«
Rupert sah zu seiner schönen, besorgten Frau. Schon ewig wollte er Olivia in die Existenz der Wanderer einweihen. Das hätte geholfen, Olivia das eine Rätsel zu lösen, das sie all die Jahre nicht geknackt hatte – komm und finde mich vor zwei Jahren . Aber dazu hatte er nicht die Erlaubnis. Darum konnte er es nicht tun, so sehr er auch wollte. Das war Inez‘ Entscheidung. »Ja, sie arbeitet in der Bibliothek, soweit ich weiß. Ich schätze, wir werden bald genug herausfinden, was sie gemeint hat. Ich glaube nicht, dass Larry Kellan lange alleine lassen will. Also hab Geduld, Liebes.«
Olivia nickte und sah auf Kellans Hand. Rupert folgte ihrem Blick und sah, dass Kellan einen Ring trug, was gar nicht zu ihm passte. Er fragte sich, ob Arizona ihm den gegeben hatte. Seine Hände hatten immer noch die Wunden, wo Arizona ihre Nägel in seine Haut gebohrt hatte, als sie sich zur Beruhigung an ihn geklammert hatte, nachdem sie von Simla angegriffen worden war. Seine sonst starke Hand lag so schlaff in Olivias, während er friedlich schlief. Er und Olivia liebten Kellan wie einen eigenen Sohn. Ihr Sohn Harry, sah in ihm einen Bruder. Bis vor wenigen Wochen diese seltsamen Vorfälle begannen, hatte Arizona in ihm auch einem Bruder gesehen. Damals hatte sich alles verändert, sogar die Beziehung zwischen Kellan und Arizona. Das war jedoch eine angenehme Veränderung und ihre neue Nähe schien auf ehrlicher Zuneigung zu beruhen.
»Er sieht so friedlich aus«, flüsterte Rupert. »Als ob er nicht dieses schreckliche Trauma erlebt hätte.«
Olivia nickte. »Rupe, ich habe solche Angst, solche Angst um die Kinder. Ich kann nicht denken vor Angst.«
Rupert nahm ihre freie Hand und drückte sie. »Ich auch.«
~
»Larry, lass uns nach draußen gehen und in meinem Auto reden«, sagte Inez sanft. Sie nahm Larry an der Hand und führte ihn zum Aufzug. »Ich weiß, dass du wieder zu Kellan willst, darum halte ich dich nicht lange auf.«
Larry nickte und folgte Inez bereitwillig. Es musste wichtig sein. Wenn Inez hier war, hatte vermutlich Kevin sie geschickt. Das hieß, dass es im Zusammenhang mit dem Portal stehen musste, was im Moment nicht seine Sorge war. Aber es war besser anzuhören, was Inez zu sagen hatte. Sie würde ihn nicht wegen nichts von Kellans Bett wegschleifen.
Sobald sie in der Sicherheit von Inez‘ Auto waren, holte sie tief Luft und drehte sich zu Larry.
»Larry, ich habe eine Nachricht von Kevin erhalten.«
»Das habe ich vermutet«, antwortete Larry. »Hat es mit dem Portal zu tun?«
»Irgendwie schon«, fuhr Inez fort. »Arizona hat Ames aus New Jersey angerufen. Zum Glück ist die Nachricht an Kevin weitergeleitet worden, der sie daraufhin angerufen hat.«
»Arizona! Machst du Witze? Ehrlich? Das ist zu schön, um wahr zu sein. Wir müssen es Ollie erzählen«, rief Larry euphorisch.
»Nein, warte!«, sagte Inez bestimmt. »Denk darüber nach, Larry. Arizona hat mit Kevin gesprochen«, betonte Inez.
Larry fehlte Schlaf und er war nicht ganz auf der Höhe. Wie hatte er das übersehen können? Arizona hatte mit Kevin gesprochen . Das konnte nur eins bedeuten.
»Larry, Arizona ist in ihrem Bett in Princeton aufgewacht. Ihr ist vollständig bewusst, was sie in den letzten Wochen erlebt hat. Sie hat Angst, ist aber ansonsten unversehrt. Sie war bei Kellan, als sie entführt worden sind. Kevin ist auf dem Weg nach Princeton, um mit ihr zu sprechen.« Sie zögerte, bevor sie hinzufügte. »Wir haben David hinübergeschickt, um auch nach ihr zu sehen.«
»David?«, fragte Larry überrascht nach.
»Ja, er ist so weit, dass er alleine wandern kann, also hat er sich aufgemacht, um nach Arizona zu sehen. Ich erwarte ihn jeden Augenblick mit einem Bericht zurück.«
»Sind Ella und
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