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Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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dem Brummen des Motors. Wir fuhren immer weiter, stundenlang. Keiner von uns hatte eine Armbanduhr, also wussten wir nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber es wirkte wie die ganze Nacht. Nicht nur dass ich schrecklichen Hunger und Durst hatte, ich musste auch noch dringend auf die Toilette. Ich versuchte zu dösen, war aber zu gestresst, um zu entspannen. Niemand schlief, wir saßen alle nur schweigend da und warteten. Stunden vergingen mit nur wenigen kurzen Stopps, wahrscheinlich zum Tanken.
    Plötzlich kam der Lieferwagen abrupt zum Stehen und das beruhigende Brummen des Motors hörte auf. Ich konnte eine Menge Geschrei und schlagende Autotüren hören. Die Tür des Lieferwagens ging auf und das Sonnenlicht blendete uns, weil unsere Augen so an die Dunkelheit gewöhnt waren. Mir wurde schlecht vor Angst, aber in mir kam auch Wut hoch. Wer wagte es, so etwas zu tun? Ich konnte Kellans Arm um mich spüren, der mich fast zurückhalten musste, als wir ins Licht traten. Ich zuckte zusammen, als ich das Kribbeln meiner eingeschlafenen Beine spürte.
    »Los, raus mit euch und ab ins Haus«, befahl eine Stimme.
    »Nein«, legte ich los, aber Kellan hielt mir den Mund zu.
    »Krabbe, psst. Nicht!«, flüsterte er mir ins Ohr. »Wir schnappen sie uns, wenn sie am wenigsten damit rechnen. Es bringt nichts, sie gleich jetzt wütend zu machen. Wir wissen nicht einmal wie viele es sind.«
    »Nicht sprechen!«, dröhnte die Stimme.
    Kellan hatte recht. Es brachte gar nichts, etwas zu tun, bis wir ganz genau wussten, mit was und mit wem wir es zu tun hatten. Ich folgte den anderen über den ungepflasterten Weg zu einem Ferienhaus.
    »Wo sind die anderen beiden?«, wollte eine andere Stimme wissen.
    Mit uns waren noch drei andere im Ferienhaus. Ich war mir sicher, dass ich mindestens noch einen gesehen hatte.
    »Du«, sagte einer und stieß Kevin so grob an, dass er beinahe rückwärts hinfiel. »Wo sind die beiden anderen, das kleine Mädchen und der Junge?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Kevin. Er wirkte, als ob er sich bereit machte, zusammengeschlagen zu werden.
    »Du weißt es nicht?«, knurrte der große Typ, von vorhin bei mir zu Hause.
    »Nein…«, antwortete Kevin.
    Die Faust des Mannes traf Kevin in den Magen, noch bevor er den Satz beenden konnte. Ich stürzte mich auf den Mann und boxte ihn voll in den Bauch, bevor Kellan mich packte und zurückhielt. Der dunkelhaarige, kleinere Mann bekam den großen Typen zu packen und hielt ihn zurück.
    »Dan, tu’s nicht! Wir haben Befehl, niemanden zu verletzten«, zischte er.
    »Ja, aber es fehlen zwei! Sind sie abgehauen? Wir stecken in jede Menge Schwierigkeiten«, gab Dan zurück »Durchsucht die Umgebung.«
    Er bellte Anweisungen in sein Handy, um die Informationen an den Mann draußen weiterzugeben. Dieser Dan, bekam dann einen Anruf, den ich versuchte zu belauschen. Ich konnte kein Wort hören, aber als das Telefonat beendet war, drehte sich Dan zu uns und lächelte.
    Ich wartete darauf, dass er etwas sagen würde, aber er stand nur da und grinste uns an. Die anderen beiden Männer im Zimmer standen auch nur da und sahen uns an. Derjenige, der Dan davon abgehalten hatte, Kevin zusammenzuschlagen, war kleiner als Dan, vielleicht ein Meter achtzig. Er hatte braune Augen und dunkelbraune, fettig aussehende Haare, die er in einer Igelfrisur trug. Sonst war nichts Besonderes an seinem Aussehen, er war mittelalt, vielleicht etwas älter und total durchschnittlich und uninteressant. Der Typ neben ihm war jünger und viel kleiner, ungefähr ein Meter sechzig. Er hatte auch braune Haare, aber er hatte einen Militärschnitt. Von da, wo ich stand, konnte ich seine Augenfarbe nicht erkennen, aber sie sahen hell aus. Dan, der große Typ, war einfach ein riesiger Oger, furchteinflößend und mit verrückten, unruhigen Augen in einer Art Blau. Er hatte kein einziges Haar auf dem Kopf, dafür wucherten aber umso mehr unter seinen Armen. Eklig! Ärmellos stand ihm nicht. Vermutlich wollte er mit seinem riesigen Bizeps angeben.
    Ich hörte ein Auto vorfahren und genau vor der Tür halten. Dan kam in Bewegung. Er rannte nach draußen. Und die beiden Männer, die noch im Zimmer waren, gingen hinter Harry und Kellan in Position. Sie blieben nahe genug, um uns packen zu können. Dann kam Dan mit Simlas Dad Dr. Raj Sen zurück.
    »Wusste ich es doch!«, platzte ich heraus.
    »Sei still, Arizona, wenn du weißt, was gut für dich ist«, sagte er mit einem Grinsen.
    Ich spürte, dass Kellan

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