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Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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meine Hand drückte, um mich zum Schweigen zu bringen.
    »Warum haben Sie uns hierher gebracht?«, fragte Harry.
    »Darum braucht ihr euch keine Gedanken machen«, antwortete Dr. Sen kurz angebunden. »Das betrifft nur eure Eltern und mich. Ich habe euch nicht hierher bringen lassen, um euch wehzutun. Betrachtet euch als meine Gäste, bis ich mein kleines Problem mit euren Eltern gelöst habe. Wer sind Sie?«, fragte er und sah Kevin an.
    »Ich bin Kevin Sanderson«, antwortete Kevin vorsichtig, weil er versuchte, den unauffälligen Mann vor sich einzuordnen.
    »Und inwiefern haben Sie mit diesen Kindern zu tun?«
    »Ich bin ein Freund der Familie, genauer ein Freund von Arizonas Dad«, log Kevin.
    Ich nahm an, dass er es für besser hielt, seine Verbindung zu Ames geheim zu halten. Ich atmete erleichtert auf und war froh, dass Dr. Sanderson nicht mehr preisgegeben hatte.
    »Dan, durchsuch ihn«, befahl Dr. Sen.
    Jetzt war ich wieder starr vor Angst, mein Magen krampfte zusammen. Ich sah zu, wie Dr. Sanderson die Arme hob. Dan tastete ihn grob ab. Er zog Kevins Brieftasche aus der Hosentasche und gab sie Dr. Sen. Das war’s – jetzt gab’s Ärger.
    Dr. Sen durchsuchte die Brieftasche sorgfältig. Ich bemerkte, dass er eine Pause machte, als er sich den Führerschein ansah. Selbst von da, wo ich stand, konnte ich erkennen, dass es eine Zulassung für Kalifornien war.
    »Sie sind aus Kalifornien?«
    »Ja«, bestätigte Kevin.
    »Woher kennen sie die Familie Darley?«, fragte Dr. Sen.
    »Darley?«, wiederholte Kevin.
    »Stevens?« Dr. Sen wirkte, als ob er anfing sich zu ärgern.
    Ich sah Kevins Verzweiflung; Schweiß stand ihm auf der Stirn. Ich redete los: »Kevin ist ein Freund von meinem Vater. Er lebt in Kalifornien.« Ich spürte, dass Harry mich verwirrt ansah.
    »Blödsinn«, blaffte Dr. Sen. »Ich frage Sie noch einmal. Woher kennen Sie Arizonas Familie?«
    »Er ist der Idiot, der auf dieser Seite für das Portal verantwortlich sein soll«, sagte eine neue Stimme, die Stimme einer Frau.
    Ich drehte mich zur Tür, von wo die Stimme kam. Da stand eine Frau. Sie war so ungefähr ein Meter fünfundsiebzig mit rötlichem Haaren, die zu einem geraden Bob geschnitten waren. Sie sah total durchschnittlich aus und war wahrscheinlich in den Vierzigern.
    Raj Sen lächelte die Neue an. »Ach, Sophie. Schön, dass du hier sein kannst. Also, wer genau ist er?«
    »Dr. Kevin Sanderson«, antwortete sie. »Er hat auf dieser Seite die Kontrolle über das Portal. Sollte er zumindest«, fügte sie mit einem Grinsen hinzu.
    Ich konnte sie nicht ausstehen.
    »Und was tun Sie hier bei den Kindern, Dr. Sanderson?«, fragte Dr. Sen.
    »Arizona hat über Ames Kontakt zu mir aufgenommen. Also bin ich hierhergeflogen, um herauszufinden, ob ich ihr helfen kann«, antwortete Kevin unglücklich.
    »Tja, können Sie nicht!«, gab Dr. Sen zurück. »Wer war der Junge, der mit Ella verschwunden ist?«, fragte er und sah in die Runde. »Wir müssen die beiden zu ihrer eigenen Sicherheit finden«, fügte er hinzu.
    Zu ihrer eigenen Sicherheit , schnaufte ich innerlich. Das glaubte er ja wohl selbst nicht. Ich war so erleichtert, dass Ella nicht mehr in Gefahr war. David würde sie sicher nach Hause bringen, darauf vertraute ich absolut.
    »Das war mein Sohn, er ist mit mir gekommen«, antwortete Kevin.
    »Ihr Sohn?«, fragte Raj skeptisch. »Wohin ist er abgehauen?«
    »Hoffentlich zur nächsten Polizeistation«, sagte Kevin. Ich nahm an, dass er Dr. Sen damit Sorgen machen wollte.
    »Hmm… Tja, hier ist meilenweit nichts und er hat Ella bei sich. Dan, sag den anderen, dass sie weitersuchen sollen. Wie auch immer, wir sollten uns zum nächsten Ort aufmachen, für den Fall, dass der Junge und Ella es geschafft haben und die Polizei alarmiert haben.«
    »Okay«, sagte Dan. »Steigt zurück in den Lieferwagen«, bellte er.
    Ich war so müde und ich musste zur Toilette. Ich sah zu der Frau – Sophie – und fragte: »Können wir alle zur Toilette gehen, bevor wir losfahren. Vielleicht auch etwas trinken und essen?«
    Sie sah zu Dr. Sen. Dann nickte sie und sagte: »Ja, immer nur einer und beeilt euch.«
    Wir gingen nacheinander zur Toilette und dann wurden wir wieder in den Lieferwagen geschoben, jeder mit einer Flasche Wasser. Bald waren wir wieder auf der Straße. Ich kuschelte mich in Kellans Arme und legte meinen Kopf an seine Brust. Es fühlte sich so gut an, wieder in seiner Nähe zu sein.
    »Alles klar, Krabbe?«, flüsterte er.
    »Ich

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