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Equilibrium

Equilibrium

Titel: Equilibrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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war. Aber wie? Ich hatte keine andere Möglichkeit, ihn zu erreichen, außer mit dem Telefon. Hoffentlich würde Monica bei ihm vorbeischauen.
    Ich lag neben dem Pool in Kellans Armen und genoss die Sonne. Harry schwamm Bahnen, auf und ab – unaufhörlich.
    »Kommt schon, ihr Faulpelze!«, rief er und bespritzte uns. »Kommt ins Wasser und trainiert. Ihr wisst nicht, ob wir nicht wieder kilometerweit rennen müssen.«
    Kellan sprang rein und zog mich hinter sich her. Wir fingen an, auf und ab zu schwimmen. Harry hatte recht. Wir sollten nicht rumgammeln und glauben, dass alles in Ordnung wäre. Dr. Sen und seine bekloppte Truppe konnten uns jeden Moment finden, und dann mussten wir wieder vor ihnen weglaufen. Trotzdem wollte ich mich auch nicht verausgaben, also verließ ich nach zehn Bahnen das Wasser und trocknete mich mit einem der riesigen Strandtücher ab, die Morena für uns auf den Tisch gelegt hatte. Ich sah hoch und entdeckte Morena, die mit zwei Gästen auf uns zukam. Die eine war eindeutig ihre Zwillingsschwester – sie waren total identisch. Der andere hätte ihr Bruder sein können.
    »Arizona, das ist meine Schwester Morgana und das ist Lars, ein Freund.«
    »Hey«, sagte ich, während Harry und Kellan sich zu uns gesellten.
    »Könnt ihr euch einen Augenblick setzen, Leute? Wir müssen etwas mit euch besprechen«, sagte Morena.
    Das klang ernst, dachte ich, während wir zu den Liegestühlen gingen. Ich setzte mich und sah Morena abwartend an.
    »Als Kevin nach Hause gefahren ist, haben ihn Dr. Sens Leute abgefangen.«
    Oh nein. Das war nicht gut. Dieser Verrückte hatte uns gefunden.
    »Wir müssen uns wieder aufmachen«, sagte Harry. »Wir können hier nicht rumsitzen und darauf warten, dass sie uns finden. Wo ist Kevin jetzt? Ist er okay? Müssen wir ihm helfen?«
    »Kevin geht es prima«, sagte Morena langsam und nickte.
    »Echt?«, fragte ich. »Wo ist er jetzt?«
    »Er ist gerettet worden. Er ist an einem sicheren Ort«, antwortete Morena ausweichend.
    »Wo?« beharrte ich. »Wenn es da sicher ist, sollten wir vielleicht alle dorthin.«
    »Das genau wollen wir machen«, sagte Lars und machte damit zum ersten Mal den Mund auf. Er hatte einen komischen Akzent, den ich nicht einordnen konnte. »Morgana und ich sind hier, um dabei zu helfen, euch zu euren Eltern zu schaffen.«
    Ich starrte ihn nur baff an.
    »Und wie wollen Sie das machen«, fragte Harry. »Durch das Portal?«
    Huch, dachte ich. War das Portal momentan nicht unzuverlässig? Es war manipuliert worden. Ich wollte wirklich nicht in der viktorianischen Zeit oder womöglich bei den Dinosauriern landen. Aber wie sollten wir sonst zurückkommen? Vielleicht sollten wir einfach zurück nach Princeton fahren.
    »Das Portal ist im Moment nicht funktionstüchtig«, antwortete Morgana. »Wir sind Wanderer, so wie David. Wir transportieren euch auf die gleiche Weise wie Ella nach Hause.«
    Das wollte einfach nicht in meinen Kopf. Ich sah zu Kellan und Harry. Harry sah genauso skeptisch aus, wie ich mich fühlte.
    »Es tut nicht weh«, versicherte Morena uns schnell.
    Schmerz stand hier nicht mal zur Debatte. Ich kaufte ihnen die ganze Sache nur nicht ab. Und doch hatten wir alle gesehen, wie Ella mit David verschwunden war. Ich hatte seitdem nicht richtig darüber nachgedacht; hauptsächlich, weil es so unglaublich war. Es war, als ob ich es geträumt hatte. Zu akzeptieren, dass es wirklich passiert war, war fast unmöglich. Es war eine Sache zu glauben, dass Mom ein Portal gebaut hatte. Das war irgendwie einleuchtender Wissenschaftskram, hoffte ich. Diesen ganzen Viele-Welten- Blabla konnte ich durchgehen lassen. Vielleicht gab es ja eine winzige Chance. Aber das hier? Wanderer ? Echt jetzt? Das glaubte ich nicht. Ich musste müde gewesen sein, als Ella verschwunden war; es musste eine Art Zaubertrick sein. Ich konnte Harry ansehen, dass er dasselbe dachte. Ich war mir nicht sicher, ob Kellan es schluckte, aber er nickte.
    »Es liegt nicht daran, dass wir Angst haben, dass es wehtun könnte«, sagte Harry. »Ich raffe es nur nicht, das ist alles.«
    »Ich weiß, dass es schwierig zu akzeptieren ist«, antwortete Morena. »Kannst du mir auch so vertrauen?«
    Ich sah zu den Jungs und dann nickten wir alle. Schließlich war sie den ganzen Weg gefahren, um uns zu holen, und hatte uns in ihrem Haus Unterschlupf gewährt. Außerdem schien Kevin ihr zu vertrauen.
    »Dann würde ich euch gerne nach Hause bringen«, fuhr sie fort. »Wenn ihr das wollt.

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