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Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Titel: Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katarina Bredow
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und?«
    »Stell dich nicht doof! Ob ihr Kaffee trinken geht, meine ich natürlich.«
    »Ja … doch, klar. Natürlich nur, wenn du nichts dagegen hast.«
    Ich greife seine Replik vom letzten Freitag auf. »Wir sind schließlich nicht verheiratet!«
    »Ne, zum Glück. Wo du mit Adrian rummachst.«
    »Das hab ich überhaupt nicht!«
    Markus lacht. »Aber um ein Haar.«
    Ich werfe einen Blick auf den Bildschirm. Das Hintergrundbild, das ich neulich runtergeladen habe, leuchtet mir undurchdringlich entgegen. Aber dahinter ist die Mail. Das weiß ich.
    »Ja«, sage ich. »Oder nein, nicht um ein Haar. Aber irgendetwas ist passiert. Ich verlange ja gar nicht von dir, dass du das verstehst.«
    Plötzlich ist die Stimmung in der Leitung ganz ernst.
    »Doch, ich verstehe das schon. Hab nur Spaß gemacht. Also, zurück zu Sofi. Was will sie von mir?«
    »Sie hat ein Auge auf dich geworfen. Überrascht dich das? Ein schwuler, magerer Typ im Di-Leva-Stil. Wer kann da schon widerstehen?«
    Markus leitet augenblicklich eine lange Verteidigungsrede für sich und seine Kleiderwahl ein und hört erst wieder auf, als ich lospruste.
    »Was hast du heute Abend vor?«, fragt er. »Kann ich vorbeikommen? Ich möchte was mit dir probieren.«
    »Klar«, sage ich. »Komm vorbei.«
    Als ich den Hörer auflege, piepst mein Handy. Eine SMS. Ich stehe auf, nehme das Handy aus meiner Handtasche und schaue nach.
    Bist du sauer? /A
    Das ist eine direkte Frage. Darauf kann ich antworten. Er muss damit rechnen, dass ich antworte, also dürfte es unproblematisch sein.
    Nein, gar nicht , schreibe ich. Wusste nur nicht, ob es ok ist, wenn ich zurückmaile .
    Keine halbe Minute später piepst mein Handy wieder.
    Schön. War mir nicht sicher, ob ich’s verbockt habe.
Umarmung /A
    Ob er es verbockt hat?
    Na ja, wenn man’s genau nimmt, immerhin hat er das Regal gekauft und mir gebracht. Aber den Rest, wenn überhaupt, hab ja wohl ich verbockt. Ich habe ihn zum Teetrinken eingeladen. Ich habe angefangen, über ihn und Ellinor zu reden. Und ich habe ihn den entscheidenden Augenblick zu lang umarmt.
    Markus steht in einem schwarzen, locker gestrickten, langen Pullover über einem hellgrünen Paillettenhemd, Schlaghosen und mit einer Flasche Whisky in der Hand vor meiner Tür. Er nimmt mich in den Arm.
    »Ist das Leben nicht im Augenblick sehr verwirrend?«, fragt er.
    »Ja«, sage ich. »Das kann man wohl sagen.«
    »Ich weiß nicht, was ich verwirrender finde«, sagt der schräge Vogel, als er es sich auf meinem Sofa bequem macht, »das mit dir und Adrian oder dass Sofi sich mit mir treffen will.«
    Ich hole zwei Gläser und Markus schenkt ein. Nachdem wir beide einen ordentlichen Schluck genommen haben, setze ich mich neben ihn und lege meinen Kopf in seine Halsbeuge.
    »Ich hab noch was: Fredrik und Tilde sind seit vorgestern zusammen. Sind wir in irgendeiner Doku-Soap gelandet, oder was?«
    Markus lacht. »Das würde alles erklären!«
    Es tut gut, ihn hierzuhaben. Seine Gegenwart macht mich ruhig. Es ist sogar schon vorgekommen, dass ich von einem ernsteren Flirt Abstand genommen habe, wenn ich merkte, dass der potentielle Anwärter etwas gegen meine enge Beziehung zu Markus hatte.
    Ich bohre meine Finger in die großen Maschen seines Pullovers.
    »Aber mal im Ernst, magst du Sofi nicht?«, frage ich. »Sie ist doch wirklich hübsch und nett.«
    Markus zieht die Schultern hoch. »Ich hab sie irgendwie nie so betrachtet. Ganz davon abgesehen, dass ›nett‹ eine ziemlich grässliche Beschreibung für jemanden ist.«
    »Warum das denn? Was ist denn grässlich daran, wenn jemand nett ist?«
    »Möbel oder Gardinen können auch nett sein. Aber mal ehrlich, wer will schon mit einem Möbelstück verglichen werden?«
    Ich lache. »Du bist auch ziemlich nett. Aber du bist definitiv kein Möbelstück, obwohl in deinen Sternstunden sehr dekorativ.«
    Ich spüre sein Lächeln an meiner Stirn. »Ich nehme es einfach mal als Kompliment. Noch einen Schluck Whisky, danach darfst du was total Cooles ausprobieren.«
    »Was?«
    »Trink!«
    Ich leere mein Glas und Markus schenkt nach.
    »Das reicht, ich muss morgen arbeiten.«
    »Es ist besser, wenn man vorher was trinkt«, sagt Markus. »Na ja, das ist kein Muss, aber dann wirkt es besser. Und bei dem hohen Preis …«
    Schon das erste Glas Whisky wärmt mich vom Bauch bis in die Fingerspitzen. Trübt so angenehm die Wahrnehmung, was mir in diesem Moment ganz recht ist. Meinetwegen kann dieser vernebelte Zustand

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