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Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Titel: Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katarina Bredow
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oder so, eben nur gesagt, wie es für sie ist …«
    Ich klinge extrem wirr, und die Quintessenz ist, dass ich Sofi nun doch angeschwärzt habe.
    Markus rastet total aus.
    »Verdammt noch mal!«, platzt er heraus. »Mir gegenüber hat sie auch schon solche Andeutungen rausgelassen, aber ich dachte, ich hätte ihr eindeutig klargemacht, was Sache ist! Und da geht sie also zu dir! Scheiße! Emma, ich hab mir tierisch Sorgen gemacht. Dachte, du wärst sauer auf mich oder völlig verzweifelt. Ich hab mich kaum getraut, dich anzurufen! Dachte, du wolltest mich nach dem, was passiert ist, vielleicht erst mal nicht mehr sehen. Ich kann ja nicht ahnen, dass das ihretwegen ist!«
    Ich wedele beschwichtigend mit den Händen und versuche, ihn zu beruhigen. »Nein, nicht nur ihretwegen, ich hab auch schon gedacht, dass ihr vielleicht mehr Zeit für euch braucht. Was sie gesagt hat, war nur die Bestätigung. Komm wieder runter!«
    »Ich denke überhaupt nicht dran!«
    Markus zerrt sein Handy aus der Jeanstasche und wählt eine Nummer. Er wartet mit dem Telefon am Ohr, nuschelt irgendwas, beendet das Gespräch und wählt noch einmal. Diesmal antwortet jemand.
    »Hi, ich bin’s«, sagt er. »Bist du wach? Gut. Ich bin gleich bei dir. Tschüs.«
    Markus steht vom Sofa auf. »So viel Gentleman muss sein, dass ich wenigstens nicht am Telefon mit ihr Schluss mache«, sagt er.
    Ich sehe ihn schockiert an und frage mich, was ich jetzt schon wieder angerichtet habe. »Bitte, Markus, tu das nicht! Ich will nicht der Grund sein, dass es zwischen euch aus ist!«
    Markus lächelt hastig. »Bist du nicht, Emmis! Bist du nicht. Wahrscheinlich habe ich nur auf einen guten Grund gewartet und den habe ich jetzt. Bis später!«
    Und weg ist er, genauso plötzlich, wie er aufgetaucht ist.

Ich hinterlasse eine Nachricht auf Edwins Handy, dass er sich so schnell wie möglich bei mir melden soll. Sicherheitshalber schicke ich gleich noch eine SMS hinterher. Danach kann ich nichts mehr machen als warten.
    Markus ist nach nicht mal einer Stunde zurück. Ich habe in der Zwischenzeit geduscht und mich angezogen und sehe hoffentlich etwas weniger verschlafen aus als vorher. Markus ist ernst. Und ein bisschen traurig, vermute ich. Ich nehme ihn ganz fest in die Arme und er erwidert die Umarmung.
    »Warum?«, frage ich. »War es nicht gut? Ich dachte, ihr würdet euch gut verstehen, du und Sofi. War es das nicht wert, dem allem eine reelle Chance zu geben?«
    Er schüttelt den Kopf. »Es hätte auf Dauer nicht funktioniert. Klar, wir hatten Spaß zusammen, aber das ist mir nicht genug. Ich habe dich die ganze Zeit vermisst. Immer, wenn sie was gesagt hat, habe ich mir überlegt, was du wohl dazu sagen würdest …«
    »Aber du musst dich doch überhaupt nicht zwischen ihr und mir entscheiden, das ist dir doch klar, oder?«
    Markus lacht leise. »Theoretisch nicht, aber praktisch schon. Das musst du doch gemerkt haben! Sobald wir zu dritt zusammen waren, war sofort diese merkwürdige Konkurrenz zwischen euch beiden ganz deutlich. Und sie will alles. Nähe und Liebe. Aber die empfinde ich nicht für sie, so einfach ist das. Wir wären sowieso früher oder später vor der Wand gelandet. Dann doch besser jetzt.«
    »War sie sehr traurig?«
    Markus zieht die Schultern hoch. »Gefreut hat sie sich nicht gerade.«
    Ich höre an seiner Stimme, dass er keine Lust hat, detaillierter darauf einzugehen, also hake ich nicht weiter nach. Vielleicht erzählt er mir später davon. Und wahrscheinlich kratzt Sofi mir morgen die Augen aus, wenn ich zur Arbeit komme. Ich weiß nicht genau, was ich fühle. Zu meiner momentanen Verwirrtheit kommen jetzt noch Traurigkeit, Freude, Erstaunen und Unruhe hinzu.
    Markus setzt sich auf mein Bett, zieht die Beine an und lehnt sich gegen die Wand.
    »Und jetzt will ich alles wissen«, sagt er.
    Ich setze mich neben ihn und betrachte das vertraute Gesicht mit der noch ganz unvertrauten Frisur, die knochigen Schultern und den langen, schwarzen Pullover mit Silberapplikationen, den ich noch nicht kenne. Die schwarze, ausgestellte Jeans hat auch Silberdekor bekommen. Das ist wahrscheinlich eine neue, zu den Haaren passende Kreation. Mich überkommt das Bedürfnis, ihn noch einmal zu umarmen, aber ich bleibe brav auf meinem Platz sitzen. Eine Umarmung in diesem Moment könnte missverstanden werden. Eine Umarmung in diesem Moment könnte den Augenblick der Nähe zwischen uns zerstören. Markus ist zurück. Schwarz oder silbern, rot oder

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