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Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Titel: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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putzte sich die Nase.
    »Ich hab was für dich.«
    Sie starrte auf die Tür. »Was?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Ich muss es dir zeigen.«
    »Ich sehe grauenhaft aus.«

    »Ist mir egal.«
    Aber ihr nicht. Sie rutschte vom Bett, öffnete die Tür einen Spaltbreit und streckte die Hand aus. »Was ist es?« Jack antwortete nicht, also blieb ihr nichts anderes übrig, als durch den Türspalt zu spähen. Jack stand im Schein des Lichts, das aus dem Zimmer ihrer Schwester drang und ihn wie einen Engel (oder zumindest wie einen Chorknaben) aussehen ließ. Er trug seinen marineblauen Sonntagsanzug und ein cremefarbenes Hemd. Eine rote Krawatte hing ihm lose um den Hals. »Was ist los, Jack? Warst du auf einer Beerdigung?«
    Er lachte, zog die Hand hinterm Rücken hervor und drückte ihr ein Anstecksträußchen aus weißen und rosa Rosen in die Hand. »Willst du mit mir zum Ball gehen?«
    »Du kannst Schulbälle doch nicht ausstehen«, wandte sie ein.
    »Ich weiß.«
    Sie hielt sich das Sträußchen unter die Nase und sog tief den Duft der Blumen ein, was ein wenig schwierig war, weil ihre Nase vom Weinen ganz verstopft war. Sie biss sich auf die Unterlippe, um das Zittern zu verbergen. Und dann sah sie ihn an – wie er im Flur vor ihrem Zimmer stand, in dem Anzug, den er hasste, und sie zu einem Ball einlud, den er ebenfalls hasste – und verliebte sich rettungslos in Jack Parrish. Es überflutete ihr Herz und machte ihre Brust weit und erschreckte sie zu Tode. All die Jahre, die sie gegen das Gefühl angekämpft hatte, zerrannen und wurden bedeutungslos.
    Sie hatte sich in Jack verliebt, und sie hatte nichts dagegen tun können.
    An diesem Abend küsste Jack sie zum ersten Mal. Oder vielmehr, sie küsste ihn. Während des Balls, als sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben verliebte, behandelte er sie
wie immer, wie eine uralte Freundin. Während seine Nähe ein Gefühl der wohligen Wärme und Lebendigkeit in ihr auslöste, blieb er selbst kühl. Es war wunderschön und schrecklich zugleich, und als er sie nach dem Ball bis zur Haustür begleitete, schlang sie die Arme um seinen Nacken und küsste ihn.
    Anfangs stand er mit hängenden Armen da, doch dann packte er sie ungehalten an den Schultern und schob sie von sich.
    »Was soll das?«
    »Küss mich, Jack.« Wenn er sie abwies, würde sie auf der Stelle sterben, so viel stand fest. Gleich hier auf der Veranda.
    In diesem Moment zog er sie an sich und presste seine warmen Lippen auf ihre Stirn.
    »Nein, du sollst mich nicht wie eine Freundin behandeln. « Sie schluckte, und ein heißer Schmerz brannte in ihrer Brust. »Bitte«, flüsterte sie und blickte zu ihm auf. »Ich möchte, dass du mich so küsst, wie du andere Mädchen küsst. Ich möchte, dass du mich berührst wie andere Mädchen. «
    Er wich zurück, während sein Blick zu ihrem Mund wanderte. »Reiz mich nicht, Daisy. Ich mag das nicht.«
    »Das will ich auch nicht.« Sie strich mit der Hand über seine Schulter und seinen Hals. »Bitte, Jack.«
    Zögernd, als wollte er sie nicht küssen, könnte ihr aber nicht länger widerstehen, neigte er den Kopf und näherte sich ihrem Mund. Diesmal raubte ihr die Berührung seiner Lippen den Atem. Sie legte den Kopf in den Nacken und ließ sich an seine Brust sinken. Bis zu diesem Augenblick hatte sie geglaubt zu wissen, wie es war, wenn man einen Jungen küsste. Doch Jack zeigte ihr, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte. Der Kuss war heiß und feucht und
weckte einen Hunger in ihr, der sie für immer verändern sollte.
    Selbst jetzt noch, nach all den Jahren, sah sie sich auf der Veranda ihrer Mutter, während Jack ihre Welt auf den Kopf stellte. Sie klammerte sich an ihn, während er ihr Gesicht mit heißen Küssen bedeckte, die ihre Brüste vor Sehnsucht schmerzen und ihren Körper erzittern ließen. Er hatte die Hände nicht einen Moment von ihren Schultern genommen, und trotzdem sehnte sie sich nach seiner Berührung. Sie wollte, dass er sie überall berührte. Stattdessen ging er und ließ sie wie betäubt zurück, mit der Sehnsucht nach mehr.

KAPITEL 5
    Am nächsten Tag rief Daisy Jack an, doch er ging nicht ans Telefon. Je länger sie es hinauszögerte, ihm von Nathan zu erzählen, desto schwieriger wurde es. Sie wusste, dass es so war, schließlich hatte sie dieses Gespräch bereits fünfzehn Jahre lang hinausgezögert. Allerdings war ihr vor ihrer Ankunft in Lovett nicht klar gewesen, dass sie mit jedem Tag, den sie es verschob, mehr in den Sog der

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