Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town
was einfallen zu lassen«, erklärte Daisy, auch wenn sie eigene Sorgen hatte und nur noch eine Woche bleiben würde.
Lily lächelte. »Danke, Daisy.«
»Ich habe neulich zufällig Darma Joe Henderson getroffen«, meinte ihre Mutter und widmete sich genussvoll wieder ihrem Salat, da Lilys Sorgen für den Moment scheinbar ausgeräumt waren. »Ihr erinnert euch sicher an Darma Joe. Sie hat im Haushaltswarengeschäft gegenüber vom Wild Coyote gearbeitet. Ihr Sohn Buck hatte vor ein paar Jahren diesen Unfall, und sie mussten ihm das Bein unterhalb des Knies amputieren. Na ja, er hat eine Tochter, die im Kirchenchor singt. Ihr habt sie heute bestimmt gesehen.« Louella hielt inne und kaute, bevor sie fortfuhr. »Das arme Ding hat große Ähnlichkeit mit Buck, aber sie hat eine schöne Singstimme und ein freundliches Wesen. Sie geht mit diesem Jungen … wie heißt er doch gleich? Ich glaube, sein Name fängt mit G an. George oder Geoff oder so ähnlich. Wie auch immer …«
Daisys Blick wanderte von ihrer Mutter zu ihrer Schwester. Lilys Augen wurden glasig, und sie legte den Kopf in den Nacken, wohl wissend, dass es sinnlos wäre, ihre Mutter zu bitten, endlich auf den Punkt zu kommen, da es keinen Punkt gab und auch niemals einen geben würde.
Daisy fing an zu lachen, worauf sich Lilys Blick klärte. Sie sah Daisy an und brach ebenfalls in Gelächter aus. Pippen warf seine Waschbärmütze auf den Boden und kicherte, als hätte er genau verstanden, worum es ging.
Louella sah auf. »Worüber lacht ihr denn?«
»Darüber, dass Darma Joes Enkelin wie Buck aussieht«, schwindelte Lily grinsend. »Das arme Ding.«
»Es ist nicht schön für sie.« Louella runzelte die Stirn. Ihre Töchter lachten immer noch, und sie schüttelte den Kopf. »Ihr seid einfach albern und steckt Pippen damit an.«
Nach dem Essen nahm Daisy zum vierten Mal an diesem
Tag ihren Mut zusammen und rief Jack an. Er ging zwar noch immer nicht ans Telefon, doch dieses Mal hinterließ sie ihm eine Nachricht. »Hier ist Daisy. Ich reise erst ab, wenn wir geredet haben.«
Natürlich rief er nicht zurück, also versuchte sie es am nächsten Tag bei der Arbeit. Sie und Penny Kribs plauderten über alte Zeiten, und Daisy bedankte sich für die Blumen zu Stevens Beerdigung, ehe sie sich nach Jack erkundigte. »Sag ihm aber nicht, dass ich in der Leitung bin«, bat sie. »Ich möchte ihn überraschen.«
»Eine nette Überraschung würde ihm bestimmt gut tun«, meinte Penny. »Er hat grauenhaft schlechte Laune.«
Toll. Daisy landete in der Warteschleife, und nachdem sie ungefähr bis zur Hälfte »The Night the Lights Went Out in Georgia« angehört hatte, meldete sich Jack.
»Jack Parrish«, sagte er.
»Hi, Jack.« Er antwortete nicht, knallte aber auch nicht den Hörer auf die Gabel. »Überraschung! Ich bin’s, Daisy.«
»Belästige mich nicht auch noch während der Arbeit, Daisy«, erklärte er schließlich gedehnt. Ja, er hatte eindeutig schlechte Laune.
»Dann zwing mich nicht dazu. Wir können uns nach Feierabend treffen.«
»Das geht nicht. Ich fliege heute Nachmittag nach Tallahassee. «
»Und wann kommst du zurück?«
Er antwortete nicht, also blieb ihr nichts anderes übrig, als ihn zu erpressen. »Wenn du es mir nicht sagst, rufe ich dich einfach jeden Tag an. Den ganzen Tag lang.« Auch diese Drohung bewog ihn nicht zu einer Antwort. »Tag und Nacht.«
»Das ist Belästigung und strafbar.«
»Kann sein, aber eine gerichtliche Klage ist so lästig.«
Sie glaubte keine Sekunde, dass er sie wirklich wegen Belästigung anzeigen würde. »Dann treffen wir uns eben am Tag deiner Rückkehr.«
»Das geht nicht. Da hat Lacy Dawn Geburtstag.«
»Lacy Dawn? Stripperin oder Nutte?«
»Weder noch.«
»Es klingt aber wie ein Künstlername.«
»Wer Daisy Brooks heißt, sollte den Mund lieber nicht so voll nehmen.«
Da hatte er Recht. »Dann treffen wir uns nach der Party. «
»Das geht nicht. Diese Tanzbären machen mich fertig.«
»Jack …«
»Auf Wiederhören.«
Das Freizeichen tönte in Daisys Ohren, während sie überlegte, was sie als Nächstes tun könnte. Tanzbären? Was sollte das denn? »Hey, Ma«, rief sie ins Wohnzimmer hinüber. »Gibt es in Lovett irgendein Lokal, in dem Tanzbären vorgeführt werden?«
»Tanzbären?« Das Sirenengeheul aus dem Fernseher verstummte, und ihre Mutter streckte den Kopf zur Küchentür herein. »Das einzige Lokal, das mir einfällt, ist das Showtime.«
»Ist das ein
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