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Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Titel: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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geboren, fing Billy an, sich für Babypuppen, Barbie-Schühchen und rosa Tutus zu interessieren. Er ging völlig natürlich und unverkrampft damit um, während Jack daneben stand und sich nur fragen konnte, woher Billys Vaterinstinkte so plötzlich gekommen waren. Jack hatte so etwas nicht, zumindest glaubte er es nicht. Er hatte keine Ahnung von kleinen Mädchen. Was vielleicht daran lag, dass er vor Amy Lynns Geburt nie mit ihnen zu tun gehabt hatte. Abgesehen von Daisy, und wenn sie mit Puppen gespielt oder sich als Märchenprinzessin verkleidet hatte, dann höchstens mit ihren Freundinnen und nicht mit ihm und Steven.
    Er betrat das Showtime. Seit vier Tagen hatte er nichts mehr von Daisy gehört, und er hoffte, dass sie ihren Plan, ihn festzunageln und die Vergangenheit heraufzubeschwören, aufgegeben hatte. Noch besser wäre es, wenn sie die Stadt bereits wieder verlassen hätte.
    Das Showtime war in leuchtenden Farben dekoriert und mit entsprechender Geräuschkulisse versehen – Spielautomaten blinkten, große Plastikröhren, durch die die Kinder hindurchkriechen konnten, schlängelten sich durch den Raum, Glocken und Sirenen schrillten, Kinder kreischten. Jack war schon einmal bei Amy Lynns Geburtstagsparty hier gewesen und hätte gern gewusst, wie Menschen hier arbeiten konnten, ohne den Verstand zu verlieren.

    Er ging weiter zum Restaurant, wo es vergleichsweise ruhig war – noch. Er wusste, dass sich das ändern würde, sobald die Show begann. Er entdeckte seinen Bruder und Rhonda mit den Mädchen an einem runden Tisch in der Nähe der Bühne.
    Und Daisy.
    Wenige Meter vom Tisch entfernt blieb er wie angewurzelt stehen. Daisy Monroe hatte sich eine Einladung zur Geburtstagsfeier seiner Nichte erschlichen.
    Sie hatte ihn aufgestöbert. Sie hatte gedroht, zu seinem schlimmsten Albtraum zu werden. Und es war keine leere Drohung gewesen. Er spürte, wie Wut in ihm aufstieg, doch er beherrschte sich. Daisy gehörte nicht hierher. Gehörte nicht zu seiner Familie.
    Sein Blick wanderte zu der Frau neben Daisy. Er erkannte Lily, und der kleine Junge mit dem langen Haar daneben musste zu ihnen gehören. Sein Gesicht war mit einer Art Pudding verschmiert, als hätte jemand versucht, ihn mithilfe einer Steinschleuder zu füttern. Jack hätte gern gewusst, ob er Daisys und Stevens Kind war.
    »Onkel Jack!«, schrie die fünfjährige Amy Lynn, sprang vom Stuhl auf und stürzte auf ihn zu, dicht gefolgt von der dreijährigen Lacy, dem Geburtstagskind. Lacy hatte die Angewohnheit, beim Laufen auf ihre Füße zu schauen, und Jack fing sie mit seinem freien Arm auf, damit sie ihm nicht den Kopf in den Unterleib rammen konnte. »Hallo«, sagte er. »Da fühlt sich jemand an, als wäre sie heute drei Jahre alt geworden.«
    »Ich«, verkündete sie und hielt drei Finger in die Höhe.
    »Ich bin immer noch fünf«, erklärte Amy Lynn und schlang die Arme um sein Bein.
    Als er, mit Amy Lynn am Bein und Lacy auf dem Arm, auf den Tisch zuging, blickte Billy von dem dunkelhaarigen
Baby auf seinem Knie auf und lächelte. »Hey, Jack, sieh mal, wer unsere Stadt mit ihrem Besuch beehrt.«
    Daisy musterte ihn mit blitzenden Augen. Sie hatte ihr glattes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und ihre vollen Lippen glänzten in einem weichen Pinkton. Sie trug ein eng anliegendes grünes Top, auf dem in schwarzen Lettern Ralph Lauren aufgedruckt war.
    »Du hast Billy nicht erzählt, dass ich in der Stadt bin«, schimpfte sie und lächelte hinreißend.
    Jack stellte Lacy auf ihrem Stuhl ab. Sein Bruder wusste nichts von der Geschichte zwischen Daisy und ihm. Billy war damals noch zu jung gewesen, und Jack hatte ohnehin mit niemandem über die Angelegenheit reden wollen. Nicht einmal mit seinem Bruder. Doch Billy erinnerte sich vermutlich noch an Daisy. Als junges Mädchen war sie oft bei den Parrishs zu Hause gewesen. Wahrscheinlich glaubte er, sie wären nach wie vor befreundet – womöglich sogar, Jack wäre überglücklich, sie zu sehen. »Das muss ich wohl vergessen haben«, erwiderte er. Amy Lynn ließ ihn los und setzte sich wieder auf ihren Platz.
    Daisy lachte und schien sich prächtig zu amüsieren, was Jacks Ärger noch mehr schürte. »Kennst du meine Schwester Lily noch?«, fragte sie.
    »Natürlich. Wie geht’s?«
    Lily stand auf, kam um den Tisch herum und schloss Jack herzlich in die Arme, nachdem er das Geschenk abgestellt hatte. »Ging mir schon besser.« Sie sah Daisy sehr ähnlich, hatte jedoch blaue Augen.

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