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Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Titel: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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weißt überhaupt nichts. Dir hat noch nie jemand das Herz gebrochen. Steven ist gestorben, er ist nicht mit einer Frau durchgebrannt und hat dir das Herz gebrochen.«
    Daisy ließ ihre Hand sinken. »Meinst du nicht, dass es mir das Herz gebrochen hat, Steven sterben zu sehen?«
    Lily sah Daisy an und wischte sich die Tränen ab. »Doch, aber das ist etwas anderes. Steven hat dich nicht verlassen, weil er es so wollte.« Sie holte tief Luft. »Du hast Glück.«
    »Wie bitte? Wie kannst du so etwas Schreckliches sagen? «
    »Ich meine doch nicht, dass du Glück hast, weil Steven gestorben ist, sondern nur, dass du dir nicht ausmalen musst, wie er mit einer anderen Frau schläft. Du brauchst dich nie zu fragen, ob er eine andere küsst oder streichelt oder liebt.«
    »Stimmt. Ich brauche nur daran zu denken, dass er tot und begraben ist.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust
und musterte ihre Schwester. »Ich verzeihe es dir, weil du einen schlechten Tag hast.« Aber offenbar war sie doch nicht ganz bereit, zu verzeihen, denn sie konnte sich eine kleine Spitze nicht verkneifen. »Ich weiß ja, dass du dich nicht mit Absicht wie eine gefühllose Göre benimmst. So bist du eben.«
    »Und du bist bestimmt auch nicht mit Absicht so egoistisch. So bist du nun mal.«
    Daisy blieb der Mund offen stehen. Sie saß hier, im Wagen ihrer Schwester, um zu verhindern, dass sie irgendwelche Dummheiten machte, und sie sollte egoistisch sein? »Ja, genau, und ich sitze wahnsinnig gern hier herum und überwache Ronnies Wohnung, weil ich nichts Besseres zu tun habe.«
    »Glaubst du, ich hatte Lust, gestern Abend im Showtime herumzusitzen, nur weil du Jack Parrish auflauern wolltest? «
    »Das ist nicht dasselbe. Ich muss Jack unbedingt sprechen, wie du weißt.« Sie wandte sich ab und beobachtete eine alte Dame in einem pinkfarbenen Hauskleid, die auf dem Gehsteig ihren Beagle Gassi führte. »Außerdem lauere ich ihm nicht auf.«
    »Ich fürchte, das sieht er anders.«
    Das war durchaus möglich. Nach diesem Abend hatte er auch allen Grund dazu. Im Showtime in die Geburtstagsparty seiner Nichte zu platzen war vielleicht nicht unbedingt eine ihrer brillantesten Ideen gewesen, doch ihr lief die Zeit davon. Sie hatte nur noch ein paar Tage, und wenn Jack sie nicht belogen und behauptet hätte, er hätte außerhalb der Stadt zu tun, hätte sie diese vier Tage nicht vergeudet.
    »Hast du gesehen, wie er mit Billys Mädchen umgeht?«, fragte sie. Beim Anblick, wie er, belagert von den beiden
kleinen Mädchen, auf sie zugekommen war, hatte sie zu ihrer Überraschung einen Stich in der Herzgegend verspürt. »Er war so lieb zu ihnen, und es war nicht zu übersehen, dass die Kleinen ihn vergöttern. Kinder können sich in dieser Hinsicht nicht verstellen.«
    »Und hast du in diesem Moment gedacht, du hättest lieber in der Stadt bleiben und Steven nicht heiraten sollen?«
    Daisy sank in ihrem Sitz zusammen und starrte durch die Windschutzscheibe nach draußen. »Nein, aber mir ist klar geworden, dass er wahrscheinlich noch viel wütender auf mich sein wird, als ich bisher angenommen habe, wenn ich ihm das von Nathan erzähle. Was nicht heißt, ich hätte nicht mit seinem Zorn gerechnet, aber ich habe trotz allem ein klein wenig auf sein Verständnis gehofft.« Sie löste die Spange aus ihrem Haar und ließ den Kopf gegen die Nackenstütze sinken. »Jack war noch nicht bereit für eine eigene Familie. Er hatte gerade Vater und Mutter verloren, und die Nachricht, dass ich schwanger bin, hätte ihn umgehauen. Ich habe das Richtige getan.«
    »Aber …?«, beharrte Lily.
    »Aber ich habe mir nie die Frage gestattet, wie er wohl als Vater gewesen wäre.« Sie legte die Haarspange auf der Mittelkonsole ab. »Daran habe ich nie zu denken gewagt.«
    »Und tust du es jetzt?«
    »Ja.« Obwohl es besser wäre, es nicht zu tun. Aber sie konnte nicht anders, sie musste ständig daran denken.
    Die Tür zu einer Wohnung in einem der oberen Stockwerke ging auf, und Ronnie trat mit einer dunkelhaarigen Frau im Arm heraus. Daisy hatte Ronnie bisher nur zweimal gesehen, als er und Lily in Seattle zu Besuch gewesen waren, aber sie erkannte ihn trotzdem sofort wieder. Er sah gut aus mit seinem sorgfältig zerzausten blonden Haar und dem unbeschwerten Lächeln, von dem sich bestimmt
schon so manche Frau hatte einwickeln lassen. Im Gegensatz zu Lily hatte er Daisy nie beeindruckt, geschweige denn eingewickelt.
    »Stell den Motor ab«, forderte Daisy ihre

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