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Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Titel: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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»Ich habe mich an der Hand verletzt. «
    »Lass mal sehen.« Er drehte sie zu sich um und wog ihre Finger in seiner warmen Hand. Die Ärmel seines blauen Baumwollhemds waren bis zu den Ellbogen aufgekrempelt, und über seiner Brusttasche war in schwarzen Buchstaben PARRISH AMERICAN CLASSICS aufgestickt. »Beweg mal die Finger«, befahl er.
    Als er sich über ihre Hand beugte, berührte seine Hutkrempe beinahe ihren Mund. Er roch nach Seife, frisch gewaschener Haut und nach seinem gestärkten Hemd. Sein Daumen strich über ihre Handwurzel, und ein leises Prickeln breitete sich von ihrem Handgelenk über den Unterarm bis zum Ellbogen aus. Das Adrenalin stellte merkwürdige Dinge mit ihr an. Entweder lag es daran, oder sie hatte sich einen Nerv eingeklemmt.
    Er hob den Blick und sah ihr in die Augen. Sekundenlang sah er sie einfach nur an. Sie hatte vergessen, dass man etwas dunklere Sprenkel in seinen Augen erkennen konnte, wenn man nur genau genug hinsah. Jetzt fiel es ihr wieder ein.
    »Ich glaube nicht, dass etwas gebrochen ist, aber du solltest die Hand trotzdem röntgen lassen.« Er ließ sie los.
    Langsam machte sie eine Faust und verzog das Gesicht. »Woher weißt du, dass nichts gebrochen ist?«
    »Als ich mir die Hand gebrochen habe, ist sie praktisch auf der Stelle mächtig angeschwollen.«
    »Wie hast du dir die Hand gebrochen?«
    »Bei einer Prügelei.«
    »Mit Steven?«
    »Nein. In einer Kneipe in Macon.«
    Macon? Was hatte er in Macon zu suchen? In den letzten fünfzehn Jahren hatte er sein eigenes Leben gelebt, von dem sie nichts wusste. Sie war neugierig darauf, bezweifelte jedoch, dass er ihr viel darüber erzählen würde, wenn sie ihn danach fragte.
    Der Kassierer aus dem Laden trat neben Daisy und reichte ihr den Becher Limonade. »Danke, Chuck«, sagte sie und nahm mit ihrer unverletzten Hand das Wechselgeld und den Becher mit Dr. Pepper entgegen.
    »Soll ich die Polizei rufen?«, fragte er. »Ich hab gesehen, dass die beiden die andere blonde Frau zuerst geschlagen haben.«
    Ein polizeiliches Protokoll konnte für die Scheidung hilfreich sein, doch Lily war auch nicht gerade ein Unschuldslamm. Immerhin hatte sie Ronnie quasi bespitzelt. Daisy hatte keine Ahnung, ob Ronnie davon wusste, konnte es aber nicht ganz ausschließen. »Nein. Ist schon in Ordnung. «
    »Falls Sie es sich anders überlegen, lassen Sie es mich wissen«, bot Chuck an und ging zurück in den Laden.
    Daisy sah zu Lily und dem Mann hinüber, der mit ihr geredet hatte. »Gehört er zu dir?«, fragte sie Jack.
    »Ja. Das ist Buddy Calhoun.«
    »Älter oder jünger als Jimmy?«
    »Ein Jahr jünger.«

    Daisy erinnerte sich kaum noch an Buddy, sondern wusste nur noch, dass er schlechte Zähne und, wie alle Calhouns, flammend rotes Haar hatte. Sie ließ den Blick über die Leute auf dem Parkplatz und weiter hinten an der Tankstelle schweifen, während ihr die Bedeutung dessen, was sie sich an diesem Morgen geleistet hatte, allmählich bewusst wurde. »Nicht zu fassen, dass ich mich in aller Öffentlichkeit geprügelt habe.« Sie hielt sich den kalten Becher mit Dr. Pepper an die Wange. »Normalerweise fluche ich nicht mal in der Öffentlichkeit.«
    »Falls es dich tröstet – ich glaube, du hast nicht geflucht. « Nein, es tröstete sie nicht, schon gar nicht, als er hinzufügte: »Aber deine Schwester hat ein Mundwerk wie ein Bierkutscher. Wir haben sie bis nach hinten bei den Zapfsäulen gehört.«
    Daisy lebte nicht mehr in Lovett, ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter, die sich in Grund und Boden schämen würde. Daisy und Lily waren wahrscheinlich das Gesprächsthema Nummer eins bei ihrem nächsten Single-Tanzabend. »Was meinst du? Ob uns viele Leute gesehen haben?«
    »Daisy, du stehst hier an der Kreuzung Canyon und Vine. Für den Fall, dass du es vergessen hast: Das ist die verkehrsreichste Kreuzung der ganzen Stadt.«
    »Also wird auch bald die ganze Stadt wissen, dass ich Ronnie Darlington eins aufs Auge gegeben habe.« Sie nahm den kühlenden Becher von ihrer Wange. Großer Gott, konnte es denn noch schlimmer werden?
    Eindeutig. »Ja, und dass du ihm das Knie in den Unterleib gerammt hast.«
    »Das hast du gesehen?«
    »Ja. Eine Warnung an mich, dich nicht zu verärgern.« Er blickte über ihren Kopf hinweg. »Bist du so weit, Buddy?«
    Buddy Calhoun drehte sich um und lächelte Jack mit
blitzend weißen Zähnen zu. So viel zum Thema schlechte Zähne. Und sein Haar war dunkelrot, nicht karottenrot wie das der anderen.

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