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Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town

Titel: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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irgendeiner Missetat in ihr Zimmer zum Nachsitzen geschickt worden, beispielsweise wenn er sich im Waschraum der Mädchen beim Knutschen hatte erwischen lassen.
    Daisy stand auf. Soweit sie sah, wurde sein dunkles Haar an manchen Stellen ein wenig licht, doch seine Augen blitzten noch immer schelmisch, und ein unwiderstehliches Lächeln spielte um seine Lippen.
    »Hallo, Tucker. Wie geht’s?«
    Er schloss sie herzlich in die Arme. »Prima.« Er hielt sie zwar ein bisschen zu fest, aber seine Hände wanderten nicht an ihrem Rücken hinab zum Hintern, wie sie es von früher kannte. »Los, lass uns tanzen«, meinte er.
    Sie sah Lily an. »Stört es dich?«
    Lily schüttelte den Kopf, und Daisy folgte Tucker auf die Tanzfläche. Die Band spielte »Who’s Your Daddy?« von
Toby Keith, und Tucker übernahm die Führung beim Two-Step. Vor Stevens Erkrankung hatten sie in einigen Clubs in der Umgebung von Seattle getanzt. Während der ersten Akkorde fürchtete sie, es verlernt zu haben, doch die Countrymusic lag ihr im Blut, und im Handumdrehen hatte sie sich wieder daran gewöhnt. Als Tucker sie über die Tanzfläche wirbelte, spürte sie, wie ein weiterer Teil ihres Selbst wieder an der Oberfläche erschien. Der Teil, der abschalten, lachen und sich amüsieren konnte.
    Zumindest an diesem Abend.
     
    Jack nahm sein Bier vom Tresen und hob die Flasche an den Mund, ehe er den Blick zur Tanzfläche schweifen ließ. Er hatte Daisy in derselben Sekunde bemerkt, als sie mit Lily zur Tür hereingekommen war. Nicht dass er nach ihr Ausschau gehalten hätte, aber diese beiden Frauen waren nun einmal nicht zu übersehen. Irgendwie wirkten sie bei Slim Clem’s ein bisschen fehl am Platze. Wie zwei Eclairs inmitten eines Buffets aus deftiger Hausmannskost, und Jack hätte schwören können, dass nicht wenige von den Männern an der Bar überlegten, das Dessert vor dem Hauptgang zu verspeisen.
    Er ließ die Flasche sinken und schob die freie Hand bis zu den Knöcheln in die Vordertasche seiner Levi’s. Sein Blick kehrte zurück zu Gina Brown, die vor ihm stand und über die mechanischen Stiere im Hinterzimmer schwafelte. Anscheinend hatte ihr Slim’s einen Wochenendjob als Rodeo-Reiterin angeboten, da sie ohnehin ständig hier war.
    »Das Mädchen, das ich heute Nachmittag hatte, muss mindestens fünfundsechzig gewesen sein«, erklärte sie. »Ich hab sie auf ›Thunder‹ gesetzt und …«
    »Thunder« war Jack vollkommen egal. Viel lieber hätte
er gewusst, ob sein »schlimmster Albtraum« gewusst hatte, dass sie ihn hier antreffen würde. Er konnte es nicht ausschließen, doch wenn sie glaubte, er wäre zu einem freundschaftlichen Plauderstündchen mit ihr bereit, würde sie eine bittere Enttäuschung erleben. Gewöhnlich bevorzugte Jack Bars, in denen es nicht ganz so voll war wie bei Slim Clem’s, aber es war Buddy Calhouns letzter Abend in der Stadt, und er hatte ihn überredet zu kommen. Im Augenblick versuchte er sich auf einem der Stiere im Hinterzimmer. Jack konnte nicht ganz nachvollziehen, was so toll daran sein sollte, sich von einer Maschine auf einen Stapel dicker Matten auf dem Boden werfen zu lassen. Wenn man unbedingt einen Stier reiten wollte, sollte man das Risiko eingehen und auf einen echten steigen, fand er.
    »… ich schwör’s, ich wäre beinahe gestorben. Du hättest dich gekringelt vor Lachen, wenn du das gesehen hättest«, sagte Gina gerade.
    Jack hatte zwar nicht mitbekommen, was so lustig war, lächelte aber trotzdem. »Kann sein.«
    »Wieso ist Buddy in der Stadt?«, wollte Gina wissen.
    »Er hat geschäftlich hier zu tun.« Jack verlagerte sein Gewicht auf den anderen Fuß und sah wieder zu Daisy und Tucker Gooch auf die Tanzfläche hinüber, die sich mit geschmeidigen Bewegungen im Takt zu Tobys Song wiegten. Jack hatte Tucker noch nie leiden können. Tucker war der Typ, der ständig mit seinen Bettgeschichten prahlte. Was Jack betraf, brauchte ein Kerl, der genug bekam, nicht darüber zu reden.
    »In deinem Auftrag?«
    »Ja.« Von seiner Position auf der anderen Seite des Tresens aus konnte er von Daisy kaum mehr sehen als das Aufleuchten ihres glänzenden Haars und dieses weiße Kleid.
Er brauchte keinen Platz in der ersten Reihe, um zu wissen, was sie trug, denn das Bild von ihr, als sie zur Tür hereingekommen war, hatte sich unauslöschlich in sein Bewusstsein eingebrannt.
    Ein Cowboy mit einem riesigen Hut trat in sein Blickfeld, so dass er überhaupt nichts mehr sehen

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