Er liebt mich, er liebt mich nicht - Gibson, R: Er liebt mich, er liebt mich nicht - Daisy's Back in Town
»Wie lange?«, fragte er, ohne sie loszulassen. Seine Finger streiften ihre schwellenden Brüste, das seidige Material ihres BHs und ihr Dekolleté. Das Oberteil ihres Kleides klaffte auseinander, und er senkte den Blick auf ihren knappen BH. »Wie lange ist es her, Daisy?«, fragte er noch einmal, ohne den Kopf zu heben.
Sie fuhr mit der Hand über seinen nackten Oberkörper und wob ihre Finger durch sein kurzes dunkles Brusthaar. »Wie?«
»Wie lange ist es her, seit du das letzte Mal Sex hattest?«
Es war keine Absicht gewesen, dass sie ausgerechnet dieses Geständnis laut aussprach. »Ziemlich lange.«
Er legte die Hand auf ihre Brust. »Was heißt ziemlich lange?«
Es war zu spät, jetzt noch einen Rückzieher zu machen. »Zwei Jahre.«
Seine Finger gruben sich sanft in das Fleisch, das sich ihm aus ihrem BH entgegenwölbte. »Hier können wir nicht bleiben.«
Ein tiefes Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, und sie umklammerte
ihn noch fester mit den Schenkeln. Seine Knie gaben nach, so dass er sich mit beiden Händen neben ihrem Kopf an der Hauswand abstützen musste, um nicht ins Taumeln zu geraten. Er spreizte die Beine und drängte seine Erektion heftig an sie.
»Ich habe kein Kondom bei mir, auch nicht im Wagen.« Er küsste ihre Stirn. »Komm mit zu mir nach Hause, Daisy. «
Es war so lange her, dass sie sich Gedanken wegen Kondomen hatte machen müssen. Diese Dinge hatten sie beschäftigt, bevor Steven und sie beschlossen hatten, noch ein Kind zu bekommen, nur um dann zu erfahren, dass er zeugungsunfähig war. Es war lange her, dass sie sich Gedanken wegen einer Schwangerschaft hatte machen müssen. Mehr als fünfzehn Jahre lang hatte sie mit keinem Mann außer Steven geschlafen. Das letzte Fünkchen Vernunft sagte ihr, dass sie es nicht tun durfte. Nicht mit Jack. Nicht hier. Nicht bei ihm zu Hause. Überhaupt nirgends. »Ich darf das nicht mit dir tun«, sagte sie, bevor sie den zweitgrößten Fehler ihres Lebens begehen konnte.
Er küsste ihren Hals. »Natürlich darfst du das.«
»Nein, Jack.« Sie stellte die Füße wieder auf den Boden und ließ die Hände sinken. »Ich werde nicht mit dir schlafen. «
Er trat einen Schritt zurück in den Lichtkegel, der aus dem Lokal drang, und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Dann schloss er die Augen und atmete tief durch. »Zum Teufel mit dir, Daisy«, sagte er mit vor Begehren und Zorn rauer Stimme. »Du bist noch genau dasselbe Luder wie früher.«
»Ich bin nicht hergekommen, um dich anzumachen oder mit dir zu schlafen.« Seine nackte Brust war viel zu nahe, und das Licht aus dem Lokal schimmerte auf seiner feuchten
Haut. Sie presste die Handflächen gegen die Wand hinter ihr und kämpfte gegen das Bedürfnis an, die Hand auszustrecken und ihn zu berühren, ihr Gesicht an seiner Brust zu bergen und mit Küssen zu bedecken. Sie sah ihm ins Gesicht. »Ich habe dir gesagt, warum ich hier bin.«
Er musterte sie, und seine grünen Augen funkelten. »Du glaubst immer noch, wir könnten reden?«
»Nein, jedenfalls nicht heute Abend.«
»Das dachte ich mir«, sagte er und wischte sich die roten Lippenstiftspuren ab.
»Morgen.«
Er lachte freudlos. »Wenn du dich morgen bei mir zu Hause blicken lässt, gebe ich dir genau das, was du haben willst«, erklärte er mit fester Stimme und knöpfte sein Hemd zu. »Das garantiere ich dir, verdammt noch mal.«
Sie furchte die Stirn. Sie brauchte ihn nicht zu fragen, was er damit meinte.
Er sagte es ihr trotzdem. »Sex bis zur Besinnungslosigkeit«, sagte er, drehte sich um und ging.
Sie sah ihm nach, bis er um die Ecke verschwunden war. Innerhalb von Sekunden hatte die Dunkelheit ihn verschlungen, und sie hörte nur noch das dumpfe Geräusch seiner Stiefel und das Summen der Insekten. Eigentlich hätte sie empört sein müssen. Angewidert. Entsetzt. Erleichtert, weil sie zur Vernunft gekommen war, bevor sie mit ihm im Bett gelandet war. Ja, ihr war klar, dass sie all das empfinden müsste, und vielleicht kamen diese Gefühle morgen. Aber jetzt … jetzt verspürte sie nichts von alldem. Abgesehen von ihrem Frust, von der Gier, die durch ihre Adern strömte, war sie eher neugierig. War es möglich, mit jemandem Sex bis zur Besinnungslosigkeit zu haben?
Und wenn ja, wusste Jack das aus Erfahrung?
KAPITEL 9
In dieser Nacht träumte Daisy, sie flöge mit nichts als ihrem Shorty-Pyjama bekleidet um Lovett herum, über die Baumwipfel und Lichtmasten hinweg. Mount Rainier erhob sich plötzlich aus dem
Weitere Kostenlose Bücher