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Er sieht dich wenn du schläfst

Er sieht dich wenn du schläfst

Titel: Er sieht dich wenn du schläfst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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wachen braunen Augen und einem freundlichen
Lächeln.
»Fröhliche Weihnachten, Nor«, sagte er und spürte plötzlich,
dass etwas nicht stimmte. »Was ist los?«, fragte er abrupt und
setzte sich neben Billy.
»Wir waren heute Nachmittag auf einer Party bei den Badgett-Brüdern engagiert«, begann Nor.
»Bei den Badgetts?« O’Brien hob eine Augenbraue und hörte
dann aufmerksam zu, als sie ihm von der Nachricht auf dem Anrufbeantworter und Junior Badgetts Reaktion darauf erzählten.
»Ich kenne die Stimme«, schloss Nor. »Ich bin mir sicher, der
Mann war Gast hier bei mir.«
»Nor, die Bundespolizei versucht seit Jahren, den beiden etwas anzuhängen. Sie sind glatt wie Fisch in Olivenöl. Es sind
Gangster, und sie sind bösartig. Wenn es ein Ortsgespräch war,
dann würde es mich nicht wundern, wenn ich morgen etwas
über ein Lager in der Zeitung lesen würde, das über Nacht abgebrannt ist.«
»Können wir denn nichts tun, um sie davon abzuhalten?«,
fragte Billy.
»Ich kann die Bundespolizei alarmieren, doch die Badgetts haben überall ihre Finger drin. Wir wissen mit Bestimmtheit, dass
sie in Vegas und Los Angeles tätig sind. Der Anruf hätte von überall kommen können, doch ganz gleich, woher er kam, es muss
nicht heißen, dass das Lager dort irgendwo in der Nähe ist.«
»Ich hätte nicht gedacht, dass die Badgetts so schlimm sind«,
sagte Billy. »Man hört zwar Gerüchte, aber sie handeln eigentlich mit Autos und Booten…«
»Sie betreiben Dutzende von legalen Geschäften«, sagte
O’Brien. »Damit waschen sie ihr Geld. Ich werde ein paar Leute
anrufen. Die Bundespolizei wird sie zumindest überwachen wollen, aber solche Typen machen sich nie die Hände schmutzig.«
Nor rieb sich die Stirn. Sie war in Sorge. »Es gibt einen
Grund, warum ich mich an die Stimme erinnere. Moment mal.«
Sie rief einen Kellner heran. »Sam, sag doch Dennis bitte, er soll
mal zu uns kommen. Du übernimmst solange die Bar.«
O’Brien schaute sie an. »Es ist besser, wenn niemand weiß,
dass Sie die Unterhaltung mitbekommen haben.«
»Dennis kann ich absolut vertrauen«, sagte Nor.
Es wird eng am Tisch, dachte Sterling. Ich muss wohl stehen.
Er spürte, wie der Stuhl unter ihm weggezogen wurde und
sprang rasch auf. Er hatte nicht das Bedürfnis, Dennis auf den
Schoß zu nehmen.
»… und, Dennis, ich bin sicher, ich habe die Stimme hier im
Restaurant schon einmal gehört«, schloss Nor kurz darauf ihren
Bericht ab. »Er hat bei dem Wort ›bisschen‹ gelispelt. Selbst auf
die Gefahr hin, dass es die Nerven gewesen sind, dachte ich
trotzdem, es könnte jemand sein, der manchmal an der Bar sitzt
und sich mit dir unterhält.«
Dennis schüttelte den Kopf. »Mir fällt niemand ein, Nor. Aber
ich kenne das – wenn Badgett tatsächlich vorhat, ein Lager in
Brand zu setzen –, dann ist der Typ, der ihn angerufen hat, garantiert ein ›bisschen‹ aufgeregt.«
»Mehr als nur ein ›bisschen‹«, stimmte Billy ihm zu.
Sie lachten nervös.
Sie versuchen, ihre massive Angst mit Humor zu vertuschen,
dachte Sterling. Wenn die Badgett-Brüder so übel sind, wie
Sean O’Brien glaubt, und wenn Nor und Billy diesen Anruf zu
bezeugen haben… Arme Marissa. Sie war heute so glücklich.
O’Brien stand auf. »Ich muss telefonieren«, sagte er. »Nor,
kann ich Ihr Büro benutzen?«
»Klar.«
»Sie und Billy kommen mit. Ich möchte gern, dass Sie am Telefon genau wiederholen, was Sie gehört haben.«
»Ich bin an der Bar.« Dennis schob seinen Stuhl zurück.
Wäre ich noch am Leben, hätte der Stuhl meinen großen Zeh
zerquetscht, dachte Sterling.
»Nor, ich dachte, Sie würden mit Billy heute Abend hier im
Restaurant auftreten, weil Weihnachten ist«, rief ein Gast von
einem Tisch herüber. »Wir sind extra gekommen, um Sie beide
singen zu hören.«
»Machen wir noch.« Nor lächelte. »Wir sind in einer Viertelstunde wieder da.«
    Vom Büro aus rief O’Brien seinen Kontaktmann beim FBI an,
und Nor und Billy erzählten noch einmal, was sie mitbekommen
hatten. Nach dem Anruf zuckte Nor mit den Schultern. »Es ist,
wie es ist. Solange ich mich nicht daran erinnern kann, wessen
Stimme es ist, bin ich für sie nicht von Nutzen.«
    Billys Handy klingelte. »Es ist Marissa«, sagte er nach einem
Blick auf das Display. Seine besorgte Miene hellte sich auf.
»Hallo, meine Kleine… Wir sind gerade erst zurückgekommen… Nein, den Swimmingpool haben wir nicht gesehen, die
Bowlingbahn auch nicht… Na ja, ich

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