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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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werde ich mit Freuden die nächsten zehn Jahre darauf verwenden, euch über jede einzelne Art zu unterrichten, von der ich weiß. Aber bis dahin sollten wir uns auf die vor uns liegende Aufgabe konzentrieren. Sind wir uns einig?
    Eragon und Saphira stimmten widerstrebend zu und dann sprachen sie nicht mehr darüber.
    Der Gegenwind schwoll zu einem heftigen Sturm an, als sie sich der Unwetterfront näherten. Saphira kam nur noch halb so schnell voran wie sonst. Ab und zu schüttelten mächtige Böen sie durch und manchmal verharrte sie einige Momente lang reglos in der Luft.
    Sie wussten immer, wann sie mit einer Böe rechnen mussten, denn jedes Mal jagte gleichzeitig ein silbriges schuppenähnliches Kräuseln der See auf sie zu.
    Seit Tagesanbruch waren die Wolken immer größer geworden und aus der Nähe wirkten sie noch beängstigender. Am unteren Rand waren sie finster und purpurn, mit dichten Regenvorhängen, die das Unwetter mit dem Meer zu verbinden schienen. Nach oben hin nahmen die Wolken die Farbe von angelaufenem Silber an, während ihre Gipfel von einem reinen, blendenden Weiß waren und so massiv wirkten wie die Flanken von Tronjheim. Weiter im Norden, über dem Zentrum des Unwetters, hatten die Wolken einen gigantischen Amboss mit flacher Oberfläche gebildet, der alles andere überragte, als hätten die Götter selbst die Absicht, darauf irgendein fremdartiges und schreckliches Werkzeug zu schmieden.
    Während Saphira zwischen zwei sich bauschenden weißen Säulen hindurchflog – neben denen sie nur ein kleiner Punkt zu sein schien – und das Meer unter einem Feld aus kissenähnlichen Wolken verschwand, ließ der Gegenwind nach. Es wurde böig, wobei der Wind einmal aus der einen, dann wieder aus der anderen Richtung wehte. Eragon biss die Zähne zusammen, damit sie nicht klapperten, und sein Magen hob sich, als Saphira ein halbes Dutzend Fuß in die Tiefe sackte und sich kurz darauf genauso schnell um mehr als zwanzig Fuß hob.
    Glaedr bemerkte: Hast du irgendwelche Erfahrung im Sturmfliegen, abgesehen von dem einen Mal, als du zwischen dem Palancar-Tal und Yazuac in ein Gewitter geraten bist?
    Nein, antwortete Saphira kurz und grimmig.
    Glaedr schien diese Antwort erwartet zu haben, denn ohne zu zögern begann er sie in den Besonderheiten zu unterweisen, die bei einem Flug durch eine so gigantische Wolkenlandschaft zu beachten waren. Versuch die Bewegung und Entwicklung der Wolken zu verfolgen, vor allem bei den Formationen um dich herum, wies er sie an. Dann kannst du abschätzen, wo der Wind am stärksten ist und in welche Richtung er weht.
    Vieles von dem, was er sagte, wusste Saphira schon, aber während Glaedr sprach, beruhigte die Gelassenheit des alten Drachen sowohl sie als auch Eragon. Hätten sie Bestürzung oder Furcht im Geist des alten Drachen gespürt, hätten sie wohl an sich selbst gezweifelt, was Glaedr möglicherweise bewusst war.
    Ein einzelner, vom Wind fortgerissener Wolkenfetzen lag auf Saphiras Weg. Statt darum herumzufliegen, schoss sie direkt hinein und durchstach die Wolke wie ein glitzernder blauer Speer. Als der graue Nebel sie umhüllte, war das Heulen des Windes nur noch gedämpft zu hören und Eragon blinzelte und beschirmte mit einer Hand seine Augen.
    Als sie aus der Wolke schossen, hingen Millionen winziger Tröpfchen an Saphiras Körper und sie funkelte, als seien ihre ohnehin schon glitzernden Schuppen mit Diamanten besetzt.
    Ihr Flug blieb unruhig. Im einen Augenblick ging es geradeaus, im nächsten warf die entfesselte Luft sie zur Seite oder ein unerwarteter Aufwind hob nur einen ihrer Flügel, sodass sie unversehens abdrehte. Es war allein schon ermüdend, nur auf ihrem Rücken zu sitzen, während sie gegen die Turbulenzen ankämpfte. Für Saphira selbst wurde das mühselige, frustrierende Ringen noch erschwert von dem Wissen, dass dieser Kampf noch sehr lange so weitergehen würde und sie keine andere Wahl hatte, als ihren Weg durch das endlose Unwetter fortzusetzen.
    Nach ein oder zwei weiteren Stunden war das andere Ende des Sturms noch immer nicht in Sicht.
    Glaedr meinte: Wir sollten den Kurs ändern. Du bist so weit nach Westen geflogen, wie es vernünftig war. Aber wenn wir es mit der vollen Wucht des Sturms aufnehmen müssen, sollten wir das am besten jetzt tun, bevor du noch erschöpfter bist.
    Ohne ein Wort drehte Saphira nach Norden auf die turmhohe, finstere Wand aus sonnenbeschienenen Wolken zu, die das Herz des gigantischen Unwetters bildete. Als

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