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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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dass ein einziger Körper so viel Kraft enthält.
    Es ist kaum bekannt, aber selbst das kleinste bisschen Materie entspricht einer großen Menge an Energie. Materie, so scheint es, ist lediglich gefrorene Energie. Schmilz sie und du löst eine Flut aus, der nur wenige standhalten können … Es heißt, dass man die Explosion bis nach Teirm gehört hat und dass die Rauchwolke, die ihr folgte, so hoch emporstieg wie das Beor-Gebirge.
    War es diese Explosion, die Glaerun getötet hat?, fragte Eragon weiter. Glaerun war der einzige der Abtrünnigen, von dem er wusste, dass er auf Vroengard gestorben war.
    Ja. Galbatorix und die übrigen Abtrünnigen hatten einen Moment Zeit, um zu reagieren, und konnten sich daher schützen, aber viele der unseren hatten nicht solches Glück und sind umgekommen.
    Als Saphira aus den tief hängenden Wolken glitt, nahm sie Glaedrs Anweisungen entsprechend Kurs auf den nordwestlichen Teil des Tals. Glaedr benannte jeden Berg, an dem sie vorbeischwebten: Ilthiaros, Fellsverd, Nammenmast, außerdem Huildrim und Tírnadrim. Darüber hinaus benannte er viele der Festen und eingestürzten Türme unter ihnen und erzählte Saphira und Eragon einige Geschichten zu deren Vergangenheit, auch wenn nur Eragon den Worten des alten Drachen aufmerksam folgte.
    Eragon spürte, wie in Glaedrs Bewusstsein ein uralter Schmerz wiedererwachte. Die Trauer galt weniger der Zerstörung Dorú Areabas als vielmehr dem Tod der Reiter, der fast völligen Auslöschung der Drachen und dem Verlust von Jahrtausenden von Wissen und Weisheit. Die Erinnerung an das, was gewesen war – an die Freundschaft, die ihn einst mit den anderen Mitgliedern seines Ordens verbunden hatte –, vertiefte Glaedrs Einsamkeit noch. Zusammen mit seiner Trauer schuf das eine Stimmung von solcher Trostlosigkeit, dass Eragon ebenfalls traurig wurde.
    Er zog sich ein wenig von Glaedr zurück, aber immer noch wirkte das Tal düster und schwermütig, als betrauere das Land selbst den Sturz der Reiter.
    Je tiefer Saphira hinabglitt, desto größer erschienen die Gebäude. Als ihre wahren Ausmaße offenbar wurden, begriff Eragon, dass das, was er in der Domia abr Wyrda gelesen hatte, keine Übertreibung war: Die gewaltigsten Hallen waren so riesig, dass Saphira darin hätte fliegen können.
    Nicht weit vom Rand der verlassenen Stadt bemerkte er Haufen von riesigen weißen Knochen, die den Boden bedeckten. Es waren die Skelette von Drachen. Der Anblick ließ ihn schaudern und doch konnte er nicht wegsehen. Was ihn am meisten beeindruckte, war ihre Größe. Einige der Drachen waren kleiner gewesen als Saphira, aber die meisten viel größer. Das größte Skelett hatte Rippen, von denen er schätzte, dass sie mindestens achtzig Fuß lang und an der dicksten Stelle vielleicht fünfzehn Fuß breit waren. Allein der Schädel – ein riesenhaftes Ding, von dem Flechten herabhingen wie von einem Felsblock – war länger und höher als Saphiras Rumpf. Selbst Glaedr hätte in seiner Gestalt als Drache neben dem erschlagenen Artgenossen winzig gewirkt.
    Dort liegt Belgabad, der größte von uns allen, erklärte Glaedr, als er bemerkte, worauf Eragons Aufmerksamkeit gerichtet war.
    Eragon erinnerte sich vage an den Namen aus einem der Geschichtswerke, die er in Ellesméra gelesen hatte. Der Autor hatte nur geschrieben, dass Belgabad in der Schlacht gefallen war wie so viele andere auch.
    Wer war sein Reiter?, fragte er.
    Er hatte keinen Reiter. Er war ein wilder Drache. Jahrhundertelang hat er allein in den eisigen Gebieten des Nordens gelebt, aber als Galbatorix und die Abtrünnigen begannen, unser Volk abzuschlachten, kam er uns zu Hilfe.
    War er der größte Drache aller Zeiten?
    Aller Zeiten? Nein. Aber damals, ja.
    Wie hat er genug zu fressen gefunden?
    In dem Alter und bei der Größe verbringen Drachen den größten Teil ihrer Zeit in einem schlafähnlichen Trancezustand und träumen von dem, wonach ihnen gerade der Sinn steht, seien es die Bewegungen der Sterne oder das Aufwölben und Absinken der Berge im Laufe von Äonen oder etwas so Kleines wie das Schlagen eines Schmetterlingsflügels. Schon jetzt verspüre ich den Reiz einer solchen Ruhezeit, aber ihr braucht mich wach und ich werde wach bleiben.
    Habt … Ihr … Belgabad … gekannt?, fragte Saphira, die für jedes Wort mühsam ihre Erschöpfung überwinden musste.
    Ich bin ihm begegnet, aber gekannt habe ich ihn nicht. Wilde Drachen pflegten grundsätzlich keinen Umgang mit uns, die wir mit

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