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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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Belgabad? Eragon konnte es nicht sagen. Noch nicht.
    Da hob der Drache mit einem Sprung ab. Er entfaltete seine mächtigen Flügel und es klang, als füllten sich hundert Segel mit Wind. Wenn er einmal mit den Flügeln schlug, erzitterte die Luft wie unter einem Donnerschlag und überall im umliegenden Land bellten Hunde und krähten Hähne.
    Ohne nachzudenken, kauerte Eragon sich hin. Er fühlte sich wie eine Maus, die sich vor einem Adler versteckte.
    Elva zupfte am Saum seines Waffenrocks. »Wir sollten gehen«, sagte sie.
    »Warte«, flüsterte er. »Noch nicht.«
    Als Shruikan über den Himmel glitt und immer höher und höher aufstieg, verschwanden die Sterne hinter ihm gleich scharenweise. Eragon versuchte, aufgrund der Umrisse die Größe des Drachen abzuschätzen, aber die Nacht war zu dunkel und er war zu weit entfernt, um Genaueres sagen zu können. Wie groß auch immer Shruikan sein mochte, er war furchterregend riesig. Da er nur ein Jahrhundert alt war, hätte er eigentlich kleiner sein müssen, aber Galbatorix schien sein Wachstum beschleunigt zu haben, genau wie er es bei Dorn getan hatte.
    Während er den Schatten über sich beobachtete, hoffte Eragon aus ganzem Herzen, dass Galbatorix nicht auf dem Drachen saß, oder dass er sich wenigstens nicht die Mühe machte, seinen Geist auszusenden. Wenn er es tat, würde er entdecken …
    »Eldunarí«, keuchte Elva. »Das ist es, was du geheim hältst!«
    Hinter ihr runzelte Greta verwirrt die Stirn und wollte eine Frage stellen.
    »Still!«, knurrte Eragon. Elva öffnete den Mund, doch er presste ihr eine Hand auf die Lippen und brachte sie zum Schweigen. »Nicht hier, nicht jetzt«, warnte er.
    Sie nickte und er nahm die Hand weg.
    Genau in diesem Moment schoss ein Bogen aus Feuer über den Himmel, so breit wie der Anora. Shruikan ließ den Kopf zurück- und wieder vorschnellen und spie eine Flut blendend heller Flammen in die Luft über dem Lager und den umliegenden Feldern. Die Nacht war erfüllt von einem Tosen wie von einem riesigen Wasserfall. Hitze traf Eragons emporgewandtes Gesicht. Dann lösten die Flammen sich auf wie Nebel in der Sonne und hinterließen ein pulsierendes Nachbild und einen rauchigen, schwefeligen Geruch.
    Der riesige Drache drehte ab und schlug noch einmal mit den Flügeln, bevor seine formlose schwarze Gestalt wieder in die Stadt hinunterglitt und zwischen den Gebäuden zu Boden ging. Schritte folgten, dann das Klirren von Ketten und schließlich das widerhallende Krachen eines Tores, das zugeschlagen wurde.
    Eragon stieß den Atem aus, den er angehalten hatte, und schluckte, obwohl seine Kehle trocken war. Sein Herz pochte so heftig, dass es schmerzte. Wir müssen gegen dieses … Monster kämpfen?, dachte er und all seine alten Ängste kehrten mit Macht zurück.
    »Warum hat er nicht angegriffen?«, fragte Elva mit leiser, ängstlicher Stimme.
    »Er wollte uns nur erschrecken.« Eragon runzelte die Stirn. »Oder ablenken.« Er schickte seinen Geist auf die Suche, bis er Jörmundur fand, dann gab er dem Krieger Anweisungen, sich davon zu überzeugen, dass alle Wachen noch auf ihren Posten waren, und die Wachen für den Rest der Nacht zu verdoppeln. An Elva gewandt, fragte er: »Konntest du irgendetwas von Shruikan spüren?«
    Das Mädchen schauderte. »Schmerz. Großen Schmerz. Und auch Zorn. Wenn er könnte, würde er jede Kreatur töten, der er begegnet, und jede Pflanze verbrennen, bis nichts mehr übrig ist. Er ist vollkommen wahnsinnig.«
    »Gibt es keine Möglichkeit, ihn zu erreichen?«
    »Keine. Das Freundlichste, was man tun könnte, wäre, ihn von seinem Elend zu erlösen.«
    Das Wissen machte Eragon traurig. Er hatte immer gehofft, dass sie Shruikan vielleicht vor Galbatorix retten könnten. Leise sagte er: »Wir sollten besser aufbrechen. Bist du bereit?«
    Elva erklärte Greta, dass sie fortging, was der alten Frau nicht gefiel, aber Elva wischte ihre Sorgen mit ein paar schnellen Worten weg. Die Macht des Mädchens, in das Herz anderer zu schauen, erstaunte Eragon immer wieder aufs Neue und beunruhigte ihn gleichzeitig.
    Sobald Greta ihre Zustimmung gegeben hatte, verbarg Eragon sowohl Elva als auch sich selbst mit Magie, dann brachen sie zusammen zu dem Hügel auf, wo Saphira wartete.

ÜBER DIE MAUER UND
IN DEN SCHLUND
     
    M
uss das sein?«, fragte Elva.
    Eragon, der gerade die Beinriemen an Saphiras Sattel überprüfte, hielt inne und sah zu dem Mädchen hinüber, das im Schneidersitz im Gras saß und mit den

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