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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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und Diener aus der Zitadelle wollten möglichst schnell zum Haupttor. Sie machten einen großen Bogen um Saphira und Dorn, während sie über den Platz vor der Festung eilten. Eragon beachtete sie kaum. Solange sie friedlich blieben, kümmerte es ihn nicht, was sie taten.
    Saphira blieb mitten auf dem Platz stehen und Eragon setzte Elva und die beiden Kinder auf den Boden. Er kannte nicht einmal ihre Namen. »Wisst ihr, wo eure Eltern sind?«, fragte er, während er vor den Kindern kniete.
    Sie nickten und der Junge deutete auf ein großes Haus auf der linken Seite des Platzes.
    »Wohnt ihr dort?«
    Der Junge nickte wieder.
    »Na dann los«, sagte Eragon und versetzte ihnen einen sanften Stoß. Das ließen sie sich nicht zweimal sagen und Bruder und Schwester rannten quer über den Platz auf das Gebäude zu. Die Tür des Hauses wurde aufgerissen, ein Mann mit lichtem Haar und einem Schwert am Gürtel trat heraus und schlang die Arme um die beiden. Er musterte Eragon kurz, dann scheuchte er die Kinder eilig ins Haus.
    Das war einfach, bemerkte Eragon zu Saphira.
    Galbatorix muss seinen Männern den Befehl gegeben haben, die nächstbesten Küken zu rauben, antwortete sie. Wir haben ihm keine Zeit gegeben, viel mehr zu tun.
    Ja, wahrscheinlich.
    Dorn saß ein paar Schritte von Saphira entfernt und Nasuada half Murtagh von seinem Rücken herunter. Dann sackte Murtagh gegen Dorns Bauch. Eragon hörte, wie er begann, Heilzauber zu sprechen.
    Eragon kümmerte sich zuerst um Saphiras Wunden und schenkte seinen eigenen Verletzungen keine Beachtung, denn ihre waren ernster. Der klaffende Riss an ihrem linken Vorderbein war so breit wie seine beiden Hände zusammen und eine Blutlache bildete sich rund um ihre Pranke.
    Zahn oder Klaue? , fragte er, während er die Wunde untersuchte.
    Klaue, antwortete sie.
    Er nutzte ihre Stärke und Glaedrs dazu, um den Riss zu heilen. Als er fertig war, richtete er seine Aufmerksamkeit auf seine eigenen Verletzungen, beginnend mit dem brennenden Schmerz in seiner Seite, wo Murtagh ihn verwundet hatte. Dabei behielt er Murtagh im Auge und sah zu, wie er seine Bauchwunde, Dorns gebrochenen Flügel und die anderen Verletzungen des Drachen heilte. Nasuada blieb die ganze Zeit bei ihm, die Hand auf seine Schulter gelegt. Eragon bemerkte, dass er Zar’roc bei sich trug. Er musste es auf dem Weg aus dem Thronsaal wiedergefunden haben.
    Dann drehte Eragon sich zu Elva um, die ganz in der Nähe stand. Sie wirkte gequält, aber er sah kein Blut an ihr. »Bist du verletzt?«, fragte er.
    Sie legte die Stirn in Falten und schüttelte den Kopf. »Nein, aber viele von denen hier.« Und sie deutete auf die Menschen, die aus der Zitadelle flohen.
    »Hm.« Eragon warf wieder einen Blick zu Murtagh hinüber.
    Er und Nasuada standen jetzt beide und sprachen miteinander. Nasuada runzelte die Stirn. Da streckte Murtagh die Hand aus, packte den Halsausschnitt ihres Hemdes, zog ihn zur Seite und zerriss den Stoff.
    Eragon hatte Brisingr schon halb aus der Scheide gezogen, als er die vielen entzündeten Schwielen unter Nasuadas Schlüsselbein sah. Der Anblick traf ihn wie ein Schlag. Er erinnerte ihn an die Wunden auf Aryas Rücken, nachdem er und Murtagh sie aus Gil’ead gerettet hatten.
    Nasuada nickte und senkte den Kopf. Wieder begann Murtagh zu sprechen, diesmal ganz eindeutig in der alten Sprache. Er legte die Hände auf verschiedene Stellen von Nasuadas Körper. Seine Berührung war sanft – sogar zögerlich – und Nasuadas Erleichterung war Eragon Beweis genug, um zu verstehen, wie viel Schmerzen sie gelitten hatte.
    Eragon sah noch eine Weile zu, bis ihn unvermittelt die verschiedensten Empfindungen überwältigten. Seine Knie wurden weich und er setzte sich auf Saphiras rechte Tatze. Sie senkte den Kopf und stupste ihn an der Schulter an, und er lehnte den Kopf an sie.
    Wir haben es geschafft, sagte sie leise.
    Wir haben es geschafft, wiederholte er und konnte es selbst kaum glauben.
    Er spürte, dass Saphira über Shruikans Tod nachdachte. So gefährlich Shruikan gewesen war, trauerte sie dennoch um eines der letzten verbliebenen Mitglieder ihres Volkes.
    Eragon griff nach ihren Schuppen. Er fühlte sich leicht, beinah schwindelig, als triebe er von der Oberfläche der Erde weg. Und jetzt …?
    Jetzt werden wir alles wieder aufbauen, erklärte Glaedr. Seine Gefühle waren eine seltsame Mischung aus Befriedigung, Trauer und Erschöpfung. Du hast dich gut geschlagen, Eragon. Niemand sonst wäre auf die

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