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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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Überhangs heraus, dann bog sie ab und zog sich aufwärts um den Überhang herum nach Norden, zum Ramr.
    Mehrere Meilen verlief die Fährte auf gleicher Höhe weiter geradeaus. Als der breite, von Bäumen gesäumte Fluss fast unter ihnen lag, senkte sich Dorns Fährte Richtung Boden.
    Eragon suchte die Landschaft vor ihnen ab und sah am Fuß eines kleinen Hügels am anderen Ufer des Flusses etwas Rotes aufblitzen. Dort drüben, sagte er zu Saphira, aber sie hatte Dorn bereits entdeckt.
    Sie ließ sich in weiten Kreisen hinuntersinken und landete sacht auf dem Hügel, von wo sie einen guten Blick hatte. Die Luft am Wasser war kühl und feucht und roch nach Moos, Schlick und frischen Pflanzen. Zwischen dem Hügel und dem Fluss erstreckte sich ein wahres Meer aus Nesseln. Die Pflanzen wuchsen so dicht, dass man sich einen Weg hätte freischlagen müssen, um hindurchzukommen. Ihre gezackten dunklen Blätter rieben mit einem leisen Rascheln aneinander, das sich mit dem Rauschen des Flusses vermischte.
    Am Rand des Nesselmeers saß Dorn. Murtagh stand neben ihm und rückte den Gurt seines Sattels zurecht.
    Eragon lockerte Brisingr in seiner Scheide, dann trat er vorsichtig näher.
    Ohne sich umzudrehen, fragte Murtagh: »Bist du gekommen, um uns aufzuhalten?«
    »Das kommt darauf an. Wohin fliegt ihr?«
    »Ich weiß es nicht. Nach Norden vielleicht … Irgendwohin, wo sonst niemand ist.«
    »Ihr könntet hierbleiben.«
    Murtagh stieß ein bellendes, freudloses Lachen aus. »Du weißt genau, dass das nicht geht. Nasuada würde nur Probleme bekommen. Außerdem würden die Zwerge das niemals dulden. Nicht nachdem ich Hrothgar getötet habe.« Er sah Eragon über seine Schulter hinweg an. »Galbatorix nannte mich immer Königsmörder. Jetzt bist du auch ein Königsmörder.«
    »Das scheint in der Familie zu liegen.«
    »Dann solltest du besser ein Auge auf Roran haben … Und Arya ist eine Drachentöterin. Das muss schwer für sie sein – eine Elfe, die einen Drachen getötet hat. Du solltest mit ihr reden und dich um sie kümmern.«
    Murtaghs Scharfsicht überraschte Eragon. »Das werde ich.«
    »So«, sagte Murtagh und zog ein letztes Mal an dem Riemen. Dann wandte er sich um und Eragon sah, dass er Zar’roc gezogen hatte. »Also, noch einmal: Bist du gekommen, um uns aufzuhalten?«
    »Nein.«
    Murtagh lächelte dünn und schob Zar’roc in die Scheide zurück. »Gut. Ich würde ungern noch einmal gegen dich kämpfen müssen.«
    »Wie konntest du dich aus Galbatorix’ Macht befreien? Es war dein wahrer Name, oder?«
    Murtagh nickte. »Wie gesagt, ich bin nicht mehr der … wir sind nicht mehr die …«, er gab Dorn einen Klaps, »… die wir einmal waren. Wir haben nur ein Weilchen gebraucht, um es zu begreifen.«
    »Und Nasuada.«
    Murtagh runzelte die Stirn. Dann starrte er auf das Meer aus Nesseln. Als Eragon neben ihn trat, fragte Murtagh mit leiser Stimme: »Erinnerst du dich an das letzte Mal, als wir an diesem Fluss waren?«
    »Wie könnte ich es vergessen. Ich höre immer noch die Schreie der Pferde.«
    »Du, Saphira, Arya und ich, wir vier, und wir waren überzeugt, dass nichts uns aufhalten könnte …«
    Tief in seinem Geist konnte Eragon spüren, dass Saphira und Dorn miteinander sprachen. Saphira würde ihm, das wusste er, später davon erzählen.
    »Was willst du jetzt machen?«, fragte er Murtagh.
    »Dasitzen und nachdenken. Vielleicht baue ich eine Burg. Zeit genug habe ich.«
    »Du brauchst nicht fortzugehen. Ich weiß, es wäre … schwierig, aber du hast hier Familie: mich und auch Roran. Er ist dein Cousin ebenso wie meiner und du hast ihn noch nicht einmal kennengelernt … Du gehörst mindestens genauso nach Carvahall und ins Palancar-Tal wie nach Urû’baen, wenn nicht vielleicht noch mehr.«
    Murtagh schüttelte den Kopf und starrte weiter in die Nesseln. »Das würde nicht gut gehen. Dorn und ich brauchen Zeit für uns allein. Wir brauchen Zeit, damit alle Wunden heilen. Wenn wir hierbleiben würden, wären wir zu beschäftigt, um mit uns selbst ins Reine zu kommen.«
    »Gute Gesellschaft und Beschäftigung sind oft das Beste, um eine Krankheit der Seele zu heilen.«
    »Nicht für das, was Galbatorix uns angetan hat … Außerdem wäre es im Augenblick schmerzhaft, in Nasuadas Nähe zu sein, für sie genauso wie für mich. Nein, wir können nicht bleiben.«
    »Was denkst du, wie lange ihr fort sein werdet?«
    »Bis die Welt nicht mehr ganz so voller Hass ist und wir nicht mehr das Gefühl haben,

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