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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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Unsterblichkeit und es würde genügen müssen.
    Im letzten Moment, als die Kavallerie wohl nur noch wenige Schritte von seinem Tisch entfernt war, rief jemand: »Brr! He da! Zügelt eure Pferde. Ich sage, zügelt eure Pferde!« Mit dem Klirren von Schnallen und dem Knarren von Leder kamen die auf ihren Gebissen kauenden Tiere schließlich widerstrebend zum Stehen.
    Und immer noch hielt Roran den Blick auf seine Würfel gerichtet.
    Er nippte an dem würzigen Met, dann warf er wieder die Knochen und fing zwei von ihnen auf dem Handrücken auf, wo sie auf seinen Sehnensträngen hin- und herschaukelten.
    Der Duft frisch aufgerissener Erde wehte zu ihm herüber, warm und tröstlich, zusammen mit dem erheblich weniger angenehmen Geruch nach verschwitzten Pferden.
    »He, Kamerad!«, sagte der Mann, der den Soldaten befohlen hatte, anzuhalten. »He, hab ich gesagt! Wer seid Ihr, dass Ihr an diesem herrlichen Morgen hier sitzt, trinkt und ein fröhliches Glücksspiel genießt, als hättet Ihr keine anderen Sorgen auf der Welt? Haben wir nicht die Höflichkeit verdient, mit gezückten Schwertern begrüßt zu werden? Also, wer seid Ihr?«
    Langsam, als habe er die Gegenwart der Soldaten gerade erst bemerkt und messe ihr nur geringe Bedeutung bei, hob Roran den Blick vom Tisch, um einen kleinen, bärtigen Mann mit einem von einem protzigen Federbusch gekrönten Helm zu mustern, der vor ihm auf einem riesigen schwarzen Streitross saß, dessen Flanken sich hoben und senkten wie ein Blasebalg.
    »Ich bin ganz sicher nicht Euer Kamerad«, entgegnete Roran und machte sich nicht die Mühe, seine Abneigung darüber zu verbergen, auf solch vertraute Weise angesprochen zu werden. »Wer seid Ihr, wenn ich fragen darf, dass Ihr so dreist mein Spiel unterbrecht?«
    Die langen, gestreiften Federn auf dem Helm des Mannes hüpften und flatterten, während er Roran von Kopf bis Fuß musterte, als sei der ein unbekanntes Geschöpf, auf das er unvermutet bei der Jagd gestoßen war. »Tharos der Flinke ist mein Name, Hauptmann der Wache. So dreist Ihr auch seid, muss ich doch sagen, dass es mich sehr bekümmern würde, einen mutigen Mann wie Euch zu töten, ohne seinen Namen zu kennen.« Wie um seine Worte zu unterstreichen, ließ Tharos seinen Speer sinken, bis er genau auf Roran gerichtet war.
    Drei Reihen Reiter drängten sich hinter Tharos. Unter ihnen erspähte Roran einen schmalen, hakennasigen Mann mit der Art von ausgemergeltem Gesicht und dünnen, bis zu den Schultern nackten Armen, die, wie er gelernt hatte, für die Magier der Varden kennzeichnend waren. Ganz plötzlich hoffte er, dass es Carn gelungen war, die Luft flimmern zu lassen. Er wagte jedoch nicht, den Kopf zu drehen, um sich Gewissheit zu verschaffen.
    »Hammerfaust ist mein Name«, erklärte er. Mit einer einzigen flinken Bewegung sammelte er die Würfelknochen ein, warf sie gen Himmel und fing drei auf seiner Hand auf. »Roran Hammerfaust. Und Eragon Schattentöter ist mein Cousin. Wenn Ihr von mir noch nichts gehört habt, dann vielleicht wenigstens von ihm.«
    Ein Raunen des Unbehagens lief durch die Reihen der Reiter und Roran glaubte zu sehen, dass Tharos’ Augen sich für einen Moment weiteten. »Eine beeindruckende Behauptung, muss ich sagen, aber wie können wir sicher sein, dass sie auch wahr ist? Jedermann kann behaupten, er wäre ein anderer, wenn es ihm gerade in den Kram passt.«
    Roran zog seinen Hammer und ließ ihn mit einem dumpfen Schlag auf den Tisch knallen. Dann beachtete er die Soldaten nicht weiter und setzte sein Spiel fort. Er gab einen verärgerten Laut von sich, als zwei der Knochen von seinem Handrücken fielen, was ihn die Runde kostete.
    »Ähm …« Tharos räusperte sich. »Ihr habt einen überaus beeindruckenden Ruf, Hammerfaust, obwohl manche Leute meinen, dass die Geschichten, die man sich über Euch erzählt, maßlos übertrieben sind. Ist es zum Beispiel wahr, dass Ihr in dem Dorf Deldarad in Surda ganz allein fast dreihundert Männer niedergestreckt habt?«
    »Ich habe nie erfahren, wie das Dorf hieß, aber wenn sein Name Deldarad war, dann ja, ich habe dort einige Soldaten erschlagen. Es waren aber nur hundertdreiundneunzig und meine Männer haben mir während des Kampfes Deckung gegeben.«
    » Nur hundertdreiundneunzig?«, wiederholte Tharos staunend. »Ihr seid zu bescheiden, Hammerfaust. Eine solche Heldentat dürfte einem Mann eine Rolle in so manchem Lied und so mancher Geschichte sichern.«
    Roran zuckte die Achseln, hob das

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