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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Henshaw
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Wahl«, erwiderte Kyra.
    »Dann werde ich beim Zurechtmachen etwas mehr ins Detail gehen müssen. Wenn nach ihm gesucht wird« – sie nickte in Pioneers Richtung, der in der Ecke saß – »müssen Sie mit einer genauen Kontrolle rechnen, vielleicht auf einen halben Meter Entfernung.«
    »Wie verschwinden Sie wieder von hier?«, wollte Kyra wissen.
    »Ach Schätzchen, da habe ich meine Möglichkeiten«, antwortete sie. »Abgesehen davon wird es mir nichts ausmachen, eine Tasse Kaffee mit irgendeinem hübschen MSS -Offizier zu trinken, wenn sie wirklich wollen, dass ich bleibe. Sie werden nichts finden, weil ich die Ausrüstung unseren Leuten hier überlasse.« Sie griff zu einem Reißverschlusstäschchen voller Flaschen. »Gehen Sie schon mal damit ins Bad. Ich hoffe, Sie mögen kurzes Haar. Tragen Sie farbige Kontaktlinsen?«
    »Nein«, antwortete Kyra.
    »Dann tun Sie es jetzt. Schade, dass wir diese hübschen grünen Augen abdecken müssen, aber es geht nicht anders. Ich wette, das MSS kennt Ihre Augenfarbe nicht, aber ich will kein Risiko eingehen. Diese Jungs haben überall Kameras aufgestellt. Und Sie werden auch eine Brille tragen müssen.« Monaghan griff zu einem anderen Täschchen und öffnete sie. »Ich werde mit Ihrem Freund anfangen, dann mache ich mit Ihnen weiter.« Monaghan führte Pioneer sanft am Arm zu einem Stuhl und griff zu einer Flasche Hautkleber. Kyra drückte zur Beruhigung seinen Arm, bevor sie ins Bad ging.
    Sie fuhren in getrennten Fahrzeugen zum Flughafen. Den flüssigen Verkehr hätte Kyra als Hilfe Gottes gedeutet, wäre sie religiös gewesen. Die freien Straßen bedeuteten eine freie Fahrt zum Flughafen und boten den Vorteil, dass sich der Feind nicht im Verkehr verstecken konnte. Überwacher zu identifizieren, die zu Fuß unterwegs waren, war relativ einfach im Vergleich zur Erkennung von Verfolgerfahrzeugen in dichtem Verkehr auf einer Schnellstraße. Und Kyra war sicher, dass Pekings Schnellstraßen schlimmer als die meisten anderen waren. Im Moment war ihr jeder Vorteil recht.
    Jonathan bemerkte, dass Kyras Blick alle paar Sekunden zum Rückspiegel wanderte. Dank Monaghan war sie vom Aussehen her eine Frau mittleren Alters mit brünettem, kurzem Haar, Brille, lässiger Kleidung und etwas Übergewicht. Ihre Größe war unverändert, und auch mit der Statur hatte sie nicht gespielt, auch wenn sie an den Schultern etwas breiter und am Oberkörper etwas fülliger wirkte. Abgesehen von dem zusätzlichen Gewicht, sah sie gar nicht übel aus, und er fragte sich, wie viel von ihrer Verkleidung sie beibehalten wollte, sobald sie wieder in den Staaten sein würden. Falls wir jemals dort ankommen , dachte er.
    Kyra erwischte ihn, wie er sie aus dem Augenwinkel heraus beobachtete. »Sind Sie neidisch, dass Sie nicht verändert wurden?«, fragte sie. Da er seit ihrer Ankunft an keiner Operation beteiligt gewesen war, brauchte sein Aussehen nicht verändert zu werden, weil das MSS keinen Grund hatte, ihn wegen irgendwas zu verdächtigen.
    »Wohl kaum«, antwortete er. »Jemand an uns dran?«
    »Ich glaube nicht. Ein paar Möglichkeiten, aber sie lassen uns eine Menge Platz.« Seit zwanzig Kilometern beobachtete sie dieselben schwarzen Pkws, die alle paar Kilometer ihre Positionen wechselten. Aber sie fuhren nicht aggressiv, waren fast faul und ließen immer mehrere Fahrzeuge und den Geländewagen der Botschaft zwischen sich einscheren. »Keine Sirenen. Ist immer ein gutes Zeichen«, sagte sie halb scherzhaft.
    »Sie werden nicht wieder zurückkommen können«, erklärte Jonathan. »Das wissen Sie.«
    »Ich weiß.« Kyra bedauerte, nicht mehr von der Stadt oder dem Umland gesehen oder wenigstens einen Blick auf die Chinesische Mauer geworfen zu haben. Welche Ironie , dachte sie. Aber sie war nicht bei der CIA , um Touristin zu spielen. Sie hatte sich vorgenommen, die Nebenstraßen auszukundschaften und die schmutzigen Ecken derjenigen Städte zu sehen, in die sie geschickt werden würde. Hier in Peking hatte sie deswegen gegen das MSS kämpfen müssen, hatte aber einen Abend lang das echte Peking spüren können. Sie wollte mehr, würde immer mehr wollen, doch was sie gesehen hatte, fühlte sich so gut an wie schon lange nicht mehr.
    »Ich werde es überleben.«
    »Gut für Sie«, sagte er. Kyra drehte sich ihm zu, er jedoch blickte aus dem Seitenfenster, sodass sie sein Gesicht nicht sehen konnte.
    Es wird Zeit, zur Sache zu kommen , dachte sie. »Wenn Sie in den Wartebereich kommen, sprechen

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