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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Henshaw
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wäre ihm gewesen, sie hätten keine gemacht, da das für einen Stationsleiter äußerst schlecht war. Er sah auf die Uhr. »Klappt noch ganz gut. Kann sein, dass wir auf dem Weg zum Flughafen ein bisschen Zeit rausholen können, wenn die Straßen nicht verstopft sind. Aber es ist ohnehin besser, nicht allzu lange am Flughafen herumzusitzen.«
    »Sie kommen mit?«, fragte Jonathan.
    Mitchell funkelte Jonathan einen Moment lang an, bis er seinen Frust im Griff hatte. »Ich war an einem toten Briefkasten, bevor wir herausfanden, dass Pioneer enttarnt wurde. Das MSS hat möglicherweise den Ort beobachtet, also wurde auch ich enttarnt. Schwierig für einen Stationsleiter, wenn der Feind weiß, wie man sich seinen Lebensunterhalt verdient. Ich begleite Pioneer zurück in die Staaten und werde nicht wieder hierherkommen. Meine Frau packt im Moment zu Hause alles zusammen und fliegt morgen rüber. Anna wird mein Gesicht umarbeiten, sobald sie mit Pioneer und Stryker fertig ist.«
    »Echt hart, einen Einsatz so zu beenden«, sagte Jonathan. Mehr Mitgefühl konnte er für einen Fremden nicht aufbringen.
    »Ich war sowieso schon fast weg hier. Am Unabhängigkeitstag wollte ich zu Hause sein.« Mitchell lächelte. »Nächstes Mal, wenn ich wieder in Langley bin, müssen Sie mir erklären, wie Sie Cooke überredet haben, einem Gespräch mit Pioneer zuzustimmen.«
    »Schade, dass es in der Zentrale keine Bar gibt. Ich trinke zwar nichts, aber ich hätte Sie trotzdem zu einem Bier eingeladen, weil Sie uns nicht aus Ihrem Büro geworfen haben, als Sie von unserem Vorhaben hörten.«
    Mitchell kicherte. »Ehrlich gesagt war ich eher überrascht als wütend, jedenfalls am Anfang.« Wieder sah er auf die Uhr, ging zur Tür und öffnete sie. Er hatte zuvor darauf geachtet, wie lange er für den Weg von der Eingangshalle bis hinauf ins Zimmer brauchte. Als Kyra und Pioneer eingetreten waren, schloss er die Tür hinter ihnen und führte sie in den Wohnbereich. »Irgendwelche Probleme?«, erkundigte er sich.
    »Wir haben die Überwachung bis hierher geprüft«, antwortete Kyra. »Niemand ist uns gefolgt, nachdem wir sein Wohnhaus verlassen haben. Ich glaube, Ihre Freunde konnten alle weglocken. Die sind echt gut. Ich hoffe, sie wurden nicht verhaftet.«
    »Könnte durchaus sein«, musste Mitchell zugeben. »Aber Rebecca trägt diesen roten Rucksack schon seit Jahren mit sich herum. Wenn das MSS das Gebäude irgendwann mal beobachtet hat, wurde sie damit vielleicht gesehen. Irgendwann finden sie vermutlich heraus, was passiert ist, aber sie werden es nicht beweisen können.«
    Mitchell drehte sich zu Pioneer. »Long Jian-Min, es ist mir eine Ehre, Sie persönlich kennenzulernen«, sagte er auf Chinesisch mit amerikanischem Akzent. »Ich bedaure, dass ich Ihnen meinen Namen nicht nennen kann. Vielleicht kann ich das in den Vereinigten Staaten nachholen. In ein paar Minuten werden wir Sie einkleiden und zum Flughafen bringen. Dieser Herr muss Ihnen ein paar Fragen stellen, nachdem wir Sie sicher außer Landes gebracht haben, wenn das für Sie in Ordnung ist.« Mitchell ging mit Absicht nicht auf Einzelheiten ein, eher aus Gewohnheit als aus Angst davor, dass sie eine Wanze übersehen haben könnten. Pioneer nickte höflich.
    Jonathan trat neben Kyra. »Schön, Sie nicht in Handschellen zu sehen.«
    »Weichei.«
    »Das hat damit nichts zu tun. Der Flughafen hier in Peking ist einfach riesengroß«, erklärte Jonathan. »Es ist leichter, wenn ich jemanden dabeihabe, der meinen Rollkoffer im Auge behält, während ich am Terminal etwas zu essen kaufe.«
    »Geht es denn immer nur um Sie?«, fragte Kyra.
    »Natürlich«, antwortete er.
    »Aha.«
    »Also gut, Leute«, machte Mitchell auf sich aufmerksam, »genug gesäuselt. Wir brechen in fünfundvierzig Minuten auf.« Er deutete zum Schlafzimmer. »Bringt unseren Mann da rein. Die Zeit läuft.«
    Monaghan hatte ihr Werkzeug bereitgelegt. Sie hatte auf eine lukrative Zukunft als Maskenbildnerin bei Fox Studios in Los Angeles verzichtet und war zum Direktorat für Forschung und Technik gewechselt, wo sie hervorragende Arbeit leistete, wie sich Kyra sicher war. Während des Kalten Kriegs waren geübte, ruhige Hände nötig gewesen, um Dokumente samt Unterschrift und Schreibmaschinenschrift zu fälschen. Diese Aufgabe erledigte Monaghan jetzt mit ihren faszinierenden elektronischen Geräten.
    »Werden Sie das Land über den Flughafen verlassen?«, fragte Monaghan.
    »Uns bleibt kaum eine andere

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