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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Henshaw
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Betrieb. Der Flugzeugträger hatte bereits sein Unterstützungsflugzeug losgeschickt, jetzt war die Staffel an der Reihe. Den Lärm der vielen Pratt-&-Whitney- und Rolls-Royce-Düsentriebwerke hatte sie schon gleich zu Anfang kaum ausgehalten. Daher hatte sie von einem Oberleutnant, der froh war, wenigstens fünf Minuten mit einer Frau reden zu können, den Gehörschutz geschnorrt.
    Sie zählte nicht mit, war sich aber sicher, dass in den letzten fünf Minuten mindestens zwanzig Super Hornets gestartet waren. Jetzt wurden die F-35 zum Flugdeck gebracht. Kyra fragte sich, warum Pollard sie und Jonathan nicht aufs Festland evakuiert hatte. Vielleicht wollte er nicht riskieren, dass ein startender Hubschrauber oder Greyhound die Position des Flugzeugträgers verriet.
    Als ihr jemand auf die Schulter tippte, drehte sie sich um. Jonathan winkte sie hinein. Sie folgte ihm durch die Luke, zog die schwere Tür hinter sich zu und nahm den Gehörschutz ab. Nur noch leiser Lärm drang auf den Gang.
    »Haben Sie gut gemacht, diese Dinger da zu schnorren«, sagte er. »Ich habe niemanden dazu überreden können, mir ein Paar zu leihen.«
    »Sie haben eben nicht dieselbe Anziehungskraft auf Männer, die schon lange auf See sind«, erwiderte Kyra.
    »Ohne Zweifel. Der Admiral hat uns in sein Tactical Flag Command Center eingeladen, wenn die Schießerei beginnt.«
    »Ist das der sicherste Ort auf dem Schiff, wo zwei Zivilisten davor geschützt sind, im Gefecht verletzt zu werden?«, fragte Kyra. Das TFCC lag unter dem Flugdeck in der Nähe von Pollards Quartier fast direkt unter Katapult Nr. 1.
    »Wenn die Chinesen uns beschießen, wird es keinen sicheren Ort auf dem Schiff geben«, antwortete Jonathan. Kyra war schockiert. Schon auf den Straßen von Peking mit dem MSS zu spielen war gefährlich gewesen, doch dank ihres Trainings hatte sie die Ereignisse in gewissem Maß kontrollieren können. Dies würde bei einem anfliegenden chinesischen Seezielflugkörper nicht funktionieren.
    »Meinen Sie, dass wir getroffen werden?«, fragte sie weiter.
    Er zuckte mit den Schultern. »Die Möglichkeit besteht immer. Eine Drohne anzugreifen, das ist eine Sache, einen Flugzeugträger anzugreifen, das ist eine ganz andere Sache. Die Öffentlichkeit kommt mit Geschichten über abgeschossene Drohnen besser klar als mit Bildern von durchlöcherten Schiffen. Wir müssen einfach abwarten, wie engagiert die Chinesen wirklich sind.«
    »Wäre das nicht irrelevant, wenn die shashoujian funktioniert und wir nicht beweisen können, dass die Chinesen uns angegriffen haben? Ist das nicht der Sinn einer solchen ›Keule‹?«
    »Wenn die ›Keule‹ ein Loch in dieses Schiff reißt, wird der Präsident so bald keine weiteren Flugzeugträger mehr in chinesische Gewässer entsenden«, erklärte Jonathan. »Das ist der Sinn der ›Keule‹.«
    Die E-2C Hawkeyes starteten als Erstes. Die Lincoln verfügte nur über vier Flugzeuge mit luftgestütztem Frühwarnsystem, und sie würden sich nicht weit von der Flotte entfernen. Alle vier stiegen fast bis auf ihre Maximalhöhe von dreißigtausend Fuß, drehten in Richtung Süden und verteilten sich auf eine Breite von fünfzig Meilen in der Formation eines Viertelkreises. Die Washington schickte fast gleichzeitig vier weitere nach oben. Sie überwachten den nördlichen Halbkreis und bildeten mit ihren Brüdern der Lincoln einen Halbkreis, der westlich vom Zentrum Taiwans bis zu dessen Südküste reichte. Gemeinsam mit zwei AWACS -Flugzeugen aus Kadena und Guam, die sich hinter dieser Linie aufhielten, waren zehn Flugzeuge in der Luft, deren Aufgabe die Radarüberwachung war. Ihre miteinander verbundenen Radarnetzwerke hätten gereicht, um fast jede Luftwaffe der Welt zu vernichten. An diesem Tag waren sie nur auf der Suche nach einem einzigen Flugzeug, doch die gesamte Besatzung der Flugzeuge fragte sich, ob sie dafür nicht doch zu wenige waren.
    Als Nächstes verließen die S-3B Vikings das Flugdeck. Unter ihren Flügeln befanden sich Treibstofftanks, und ihr Auftrag war die Betankung der anderen Flugzeuge in der Luft. Sie stiegen nur bis fünftausend Fuß auf und flogen langsam um ihre Flugzeugträger herum, während sie warteten, bis das nächste Flugzeug starten würde.
    Die EA-6B Prowler folgten. Zwei waren bereits vor Sonnenaufgang gestartet und sorgten für den elektronischen Schutz des Flugzeugträgers, indem sie die chinesischen Radare störten. Sie würden nur kurz landen, um aufzutanken und die Mannschaft

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