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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Henshaw
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Übersetzer mit Schaufeln bergen. Der Zweite war Tim Pratt. Ein afghanischer Drogenkurier schoss ihm in den Kopf, während er außerhalb von Ghazni in einer Antidrogenoperation beschäftigt war. Wir brauchten zwei Tage, um seine Leiche zu finden. Die Vögel wiesen uns den Weg.« Er schwieg.
    »Und Nummer drei?«
    Barron seufzte und senkte leicht den Kopf. »Emmanuela Giordano. Wir nannten sie Emma. Sie erwischte es bei einem Autounfall in Moskau. Die Blödmänner hatten sie unter strenger Bewachung, und der Idiot, der das Führungsfahrzeug fuhr, rammte ihren Wagen von hinten. Emma versuchte nicht einmal, sie abzuhängen. Der Idiot bekam bei dem Verkehr Panik und drückte sie von der Autobahn. Der Wagen überschlug sich dreimal, und ein Lkw konnte nicht schnell genug bremsen. Hat sie an der Fahrerseite voll erwischt.«
    »War jemand bei ihr?«
    »Ich. Vier gebrochene Rippen und Schädelbruch. Mein Haar ist noch dicht genug, um die Narbe zu verdecken.«
    Cooke lächelte. »Ich bin froh, dass Sie es geschafft haben.«
    »Ich auch. Emma war sofort tot. Ich war sechs Monate krank und wurde anschließend nach Peking geschickt. Im Jahr darauf stellte Pioneer den Kontakt her, und ich setzte ihn als Spion ein. Ich kann Ihnen also sagen, dass wir in diesem Geschäft kaum einen Besseren finden.«
    »Hat er Gründe, zum Verräter zu werden?«, fragte Cooke.
    »Einen, und der ist richtig gut«, antwortete Barron.
    »Ich dachte, Sie fragen nicht nach den Gründen.«
    »Ich habe ihn nicht danach gefragt. Er hat ihn freiwillig genannt. Falls ich hier keine nennenswerten Ergebnisse vorweisen kann, ihn als Spion aufgebaut zu haben, macht er alles andere wett. Ich würde ihn wirklich gerne wiedersehen.«
    Cooke stellte ihren Becher auf den Tisch. »Glauben Sie, Stryker bekommt die Mission auf die Reihe?«
    Barron lehnte sich zurück und blickte einen Moment auf den Boden. »Schwer zu sagen. Sie hat die Farm bestanden. Sehr gute Bewertungen. Aber sie ist als Offizier noch nicht gereift, und Peking ist ein hartes Pflaster. Andererseits hat sie Venezuela überlebt. Zum Teil mit Glück. Zum großen Teil nicht. Sie hat ihrem Instinkt vertraut.«
    »Geht es eigentlich nicht immer darum?«, fragte Cooke.
    »Das zählt eine ganze Menge«, gab Barron zu. »Was werden Sie also tun?«
    »Meinem Instinkt vertrauen, vermute ich.«
    »Die Entscheidung liegt bei Ihnen.« Barron erhob sich und ging in Richtung Tür. »Egal wie, wir stehen die Sache durch. Kein Pardon.«

Zwölfter Tag
    Donnerstag
    Peking
    Kyra hatte gehofft, ein Spaziergang durch die Straßen würde ihr die Ablenkung bieten, nach der sie sich seit so vielen Wochen gesehnt hatte, doch die Wirklichkeit war enttäuschend. Wären die chinesischen Schilder nicht gewesen, hätte das Botschaftsviertel in jeder beliebigen Stadt liegen können. Die Architektur war avantgardistisch, sogar gewagt und für einen Laien durchaus beeindruckend. Die Stadt hatte sich zu einer Lehrwerkstatt für Architekten gewandelt, und die modernen Bauten verschlangen die alten, die in Kyras Vorstellung noch immer dem eigentlichen Bild der Stadt entsprachen. Ihr erster Eindruck vom Taxi aus hatte sich bestätigt: Die Chinesen machten aus ihrer Hauptstadt einen Ort der Moderne. Was dabei allerdings auf der Strecke blieb, war für Kyra kaum auszuhalten.
    Mitchell hatte ihr und Burke geraten, den sicheren Boden der Botschaft nicht zu verlassen. Eigentlich hatte er es ihnen regelrecht befohlen. Jonathan hatte sich hinter Papierkram verschanzt, doch Kyra hatte keine Lust mehr, am Schreibtisch zu sitzen und auf einen Bildschirm zu starren. Dieses Leben hätte sie überall führen können, und sie war zur CIA gegangen in der Hoffnung auf etwas Besseres. Jetzt befand sie sich in einem der großartigsten Länder – illegal, wie sie zugeben musste –, das jeder Führungsoffizier wenigstens ein Mal in seinem Leben sehen wollte. Es war das neue Feld, auf dem Führungsoffiziere ihre Fähigkeiten gegen einen Respekt einflößenden, kompetenten und hartnäckigen Feind auf die Probe stellen konnten. Dies war die Art von Einsatz, die zu bekommen sich Kyra erhofft hatte. Nein, sie war nicht so weit gereist, nur um nichts anderes als die US-Botschaft von innen zu sehen. Sie des Landes zu verweisen war die schlimmste Strafe, die ihr Mitchell auferlegen könnte, aber diese Schmach hatte sie schon mal erlebt. Also kontrollierte sie ihre Gesäßtasche nach ihrem Ausweis und den chinesischen Yuan und huschte an den Soldaten vorbei durch

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