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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Henshaw
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Flugzeugträger-Kampfeinheiten befinden sich weniger als dreihundertfünfzig Kilometer von der chinesischen Küste entfernt«, erklärte Rhead. »Wir sollten ihn beruhigen und wieder reinschicken, um zu sehen, was er uns beschaffen kann. Würden wir keine Flugzeugträger hinschicken, um zwanzig Millionen Menschen zu schützen, würde ich sagen, wir holen ihn raus. Aber wir befinden uns kurz vor einem Krieg, bei dem unsere Fähigkeit auf dem Spiel steht, während der nächsten Jahrzehnte die Allianzen im Pazifik aufrechtzuerhalten. Es ist schlimm, unseren besten Spion in Peking zu verlieren, aber wir riskieren weit mehr, wenn wir eine Exfiltrierung verpfuschen, was ganz leicht passieren kann, wenn er überwacht wird. Wir sollten unsere Verluste minimieren.«
    »Wir sind es diesem Mann schuldig …«, begann Cooke.
    »Wir sind ihm gar nichts schuldig«, blaffte Rhead. »Verräter arbeiten nicht aus Mildtätigkeit. Sie verfolgen ihre eigenen Pläne, und wir haben ihn gut bezahlt. Er hat bekommen, was er wollte.«
    »Das ist gefühllos, Mike«, bemerkte Stuart.
    »Das ist pragmatisch, Harry«, korrigierte Rhead ihn, der ihn zum ersten Mal in Cookes Anwesenheit mit dem Vornamen ansprach. »Kathys Leute machen Geschäfte mit Teufeln, und ich würde die langfristigen Interessen unseres Landes für jemanden wie ihn nicht aufs Spiel setzen.«
    »Er ist ein toter Mann, wenn wir ihn zurücklassen«, entgegnete Cooke. »Hundert Prozent. Bekommt von hinten eine Kugel in den Kopf.«
    »Wenn wir versuchen, ihn zu retten, riskieren wir, unsere langfristige Beziehung zu den Chinesen zu verlieren«, erinnerte Rhead sie.
    »Dieses Risiko besteht im Moment ohnehin«, gab Stuart zu bedenken. Er beugte sich vor, legte die Hände aneinander und drückte sie gegen sein Kinn.
    So blieb Stuart schweigend sitzen. Cooke hielt seinem Blick stand und weigerte sich, zu Rhead zu sehen, der sie, wie sie spürte, anstarrte. »Dann ist der einzige Ausweg also mitten durch, hm?«
    »Mister President …«, begann Rhead.
    Stuart brachte ihn mit erhobener Hand zum Schweigen. »Kathy, setzen Sie die Aktion nach Ihrem Ermessen fort, aber wenn Ihre Leute geschnappt werden, ist es nicht Ihre Aufgabe, sie wieder rauszuholen, sondern die von Aidan Dunne. Keine Operationen, um sie vor dem Gefängnis zu retten. Mike hat nicht ganz unrecht: Jeder, der verhaftet wird, wird ein paar Jahre im Gefängnis verbringen. Verstanden?«
    Cooke nickte langsam. »Ja, Sir.«
    Büro der CIA-Direktorin
    In der Regel – und dies war eine Regel ohne Ausnahmen – schaffte man auf der Farm den Abschluss nur, wenn keine Zweifel über die Fähigkeit des angehenden Führungsoffiziers herrschten. Am Haupteingang des Altbaus der CIA -Zentrale befand sich eine Wand mit einhundertundzwei eingravierten grauen Sternen, die jeweils einen toten CIA -Offizier markierten. Darunter lag unter Glas ein schwarzes Buch, eingebunden in marokkanisches Ziegenleder, die Seiten aus handgeschöpftem Pergament, das die Namen von vierundfünfzig Verstorbenen in kalligrafischer Schrift enthielt. Achtundvierzig tote Offiziere blieben anonym, einige seit mehr als fünfzig Jahren, nachdem sie ihr letztes Opfer für die Behörde und ihr Land erbracht hatten. Sie waren nicht gestorben, weil ihre Ausbildung dem Spiel nicht angemessen gewesen wäre, sondern weil es in diesem Spiel strenge Regeln und manchmal überhaupt keine Regeln gab. Manchmal reichte Glück nicht, und manchmal auch nicht die beste Ausbildung.
    Daher wurde die Ausbildung auf der Farm regelmäßig überprüft, und die Auszubildenden absolvierten ihre Prüfungen vor unnachgiebigen Ausbildern. Die Ergebnisse waren entweder »befriedigend« oder »unbefriedigend«. Ohne Ausnahme. Diejenigen, die kein »Befriedigend« erreichten, erhielten eine Schreibtischtätigkeit. Die anderen gingen in den Außendienst und führten Operationen durch. So einfach war das.
    Cooke las auf dem Flachbildschirm Kyra Strykers Akte. Kyra hatte in jedem Fach ohne Ausnahme ein »Befriedigend« erhalten. Die Kommentare enthielten keinerlei negative Kritik, und selbst die als mürrisch bekannten Ausbilder auf der Farm hatten die Gelegenheit genutzt, endlich einmal Komplimente auszusprechen. Strykers Gedächtnis war nahezu fotografisch und ihre Fähigkeit zur Erkennung von Überwachungen ungewöhnlich hoch. Der Bericht über ihre Flucht-und-Überleben-Übungen las sich trotz der trockenen Prosa spannend. Wenige Schüler schafften es, mehrere Tage im Virginia Tidewater

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