Erbe: Das Experiment - Teil 1: Erwachen (German Edition)
stickiger Geruch von verbranntem Holz und heißem Stahl lag in der Luft. Er brauchte nicht lange um zu kombinieren, dass er sich in einer Schmiede befand. „Was ist das für ein Erz“, fragte Iorael. Sein Kiefer fühlte sich an, als würde er zerreißen und der Schmerz rief wieder die Erinnerung an Raddocks Schlag in sein Gedächtnis. „Nun, das ist das Erz, das dir am besten entspricht.“ „Mir am besten entspricht?“ Der Schmied schien nicht verwundert. „Ja, diese Wahl trafst nicht du. Genauso wenig wie DU zu der Höhle gefunden hast.“ „Woher wissen sie von der Höhle?“ Jetzt schien der Schmied jedoch schon etwas verdutzt. „Hat er deinen Kopf wirklich derart hart getroffen? Ich meine ein gewisser Zusammenhang is dir doch sicher nicht entgangen. Dieser 'Weg der Kraft' hat schon seine Ordnung“, sagte der Schmied. „Alberner Name. Ich weiß, aber Jagasumii scheint sowas zu mögen. Ich bin eh nur dafür da euch auszurüsten.“ „Und dann?“ „Tja“, meinte der Troll kopfschüttelnd. „Wenn ich euch das sage.“ „Wäre das zu leicht für mich“, komplettierte Iorael den Satz, den er so ähnlich auch schon von Jagasumii kannte. „Genau! und um dir die Sache noch ein wenig anspruchsvoller zu Gestalten kommst du jetzt mit mir.“ Iorael hatte Hinas Anwesenheit nicht bemerkt bis sie ihn auf den Boden warf und dem immer noch benommenen Elfen Arme und Beine fesselte. „Ihr helft ihr?“, stieß Iorael hervor und erntete einen erschütternden Blick des Trolls. „Wo denkst du hin? Ich bin unparteiisch. Und was sie angeht. Sie war einfach früher hier.“
„Du brauchst es nicht zu versuchen. Die Fesseln wirst du nicht los.“ Hina wusste nicht was Iorael genau vor hatte, doch aus irgendeinem Grund schienen die Fesseln ihn daran zu hindern. „Steig ein“, blaffte sie und warf ihn in den Geländewagen. Er landete unsanft auf dem Beifahrersitz und richtete sich auf. Hina ging um den Wagen herum und stieg dann ebenfalls ein. Die Fahrt ging durch ein kleines holpriges Waldstück wieder in Richtung Stadt. Es war schon fast beeindruckend wie Hina den breiten Wagen durch das undurchsichtige Gelände lenkte. Dann hatten sie wieder festen Grund unter den Reifen und die verfallenen Gebäude des Bezirkes den Iorael so lieb gewonnen hatte rauschten an ihnen vorbei. Er wusste anhand einiger Firmenlogos auf ausgebrannten Werkhallen, dass sie irgendwo beim alten Kraftwerk waren. Zurzeit war das Gebiet ungenutzt. Sogar die labilen Holzverschläge, in denen immer mal wieder Obdachlose hausten waren wieder einmal geräumt worden. Derartige Räumungen hielten jedoch wenn es hoch kam einen Monat. Dann trat Hina aus heiterem Himmel hart auf die Bremse. Sand knirschte und Iorael flog nach vorn aufs Armaturenbrett, bevor er sehen konnte was sich da vor ihnen abspielte und das Geräusch der Windschutzscheibe zu hören war, die unter einem Schuss splitterte.
„Wir haben sie!“, schrie Clark und sprang von seinem Sitz hoch. „Ein Geländewagen ist soeben aus dem Wald in die Stadt gekommen. Der Fahrer und seine Geisel, wahrscheinlich der Killer, sind geflohen. Im Auto fand man die Leichen von Thomas und Jack Tracksen.“ Tempa kannte Akten von den beiden. Sie waren Brüder die sich als Killer verdient machten. „Das Auto steht im Blechviertel 27, Ecke Cryptis Corp. Sind wohl nach Norden unterwegs.“ „Ok“, erhob Tempa wieder die Stimme und sprach zur ganzen Abteilung, „wir werden sie am alten Kraftwerk abfangen. Ich gehe mit Frizz und Borwa. Jay-Kib bildet mit Lan und Clark ein Team.“
„Ich hab gar nicht gewusst, dass du so aggressiv bist“, merkte Iorael an. Die Geschwister Tracksen hatten mit einer Sonde das Auto lahm gelegt und versucht sie durch die Wundschutzscheibe zu erschießen. Hina war wie eine Furie aus dem Wagen gesprungen und hatte dem einen die Beine weg geschossen. Nach einem kurzen Feuergefecht, in dem der verwundete einen Schuss ins Herz bekam schaffte sie es zum Zweiten Bruder zu gelangen und schlug ihm den Schädel ein. Etwas Angst hatte sie dem Dunkelelf schon gemacht, als sie wutentbrannt wieder zu ihm ans Auto kam, ihn heraus gezerrt und geschultert hatte. Jedoch schien es nicht die beste Idee gewesen zu sein, den gewichtigen Körper des Dunkelelfs allein zu stemmen und sie knickte nach ein paar Metern ein. Also ließ sie Iorael auf den Boden und lehnte sich an eine kleine Hütte. „Was hast du jetzt vor?“ Er zog die Augenbraue
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