Erbe: Das Experiment - Teil 1: Erwachen (German Edition)
verschwindest, bevor ich dir
dafür
einen Grund gebe.“ Iorael hatte so eine Antwort erwartet und zeigte sich nicht sonderlich beeindruckt. „Halt dein vorlautes Maul bevor ich es dir stopfe“, zischte er in Richtung des Kobolds, der den Kommentar los gelassen hatte. „Der will Ärger machen Boss“, meldete sich der Troll wieder und spuckte ihm vor die Füße. Die riesige Hand eines Ogers griff nach Ioraels Schulter. Der stellte sich seitlich, so dass er gleichzeitig dem Troll die Waffe an den Kopf und dem Oger die Klinge an den Hals halten konnte. „Denkt nicht einmal dran“, sagte er ruhig und atmete tief ein. Er hatte nicht erwartet, dass die Leute auf ihn hören würden. Der Troll umklammerte seine Spitzhacke und noch bevor diese sich überhaupt vom Boden gelöst hatte war sein Hirn schon über den Steinboden verteilt. Der Oger sprang zurück und entging der Klinge, die Iorael stattdessen in die Hüfte des vorlauten Kobolds versenkte. Dieser schrie auf und ließ den Stein fallen den er offensichtlich zu werfen geplant hatte. Iorael schwang die Klinge samt Kobold über die Schulter und verwendete den Körper als Wurfgeschoss gegen den Oger. Dieser wehrte ihn mit der rechten Hand ab, verlor aber für einen kurzen Moment die Sicht auf den Elf. Dieser Moment reichte Iorael aus um sich in Luft aufzulösen. „Zeig dich!“, schrie der Oger durch den Raum, konnte jedoch das ängstliche Zittern seiner Stimme nicht ganz unterdrücken. Langsam ging er rückwärts, wobei seine bedachten Schritte durch den Raum haltten und beim Anblick seiner toten Kollegen erschienen kleine Schweißperlen auf seiner Stirn. Er hatte den kleinen Winkel in der Wand fast erreicht, in dem er Schutz suchen wollte. „Wo bist du?!“, schrie er ein weiteres Mal, klang jedoch eher verzweifelt als wütend. „Direkt hinter dir“, flüsterte ihm eine Stimme direkt ins Ohr, die aus dem vermeintlich sicheren Schatten zu kommen schien. Dann spürte der Oger einen brennenden Schmerz in der Nierengegend und e ine weitere Klinge bohrte sich durch die Mitte seiner Brust. „Was baut ihr hier ab?“, fragte der Elf ruhig während er die Klinge an seinem Pistolenlauf in den Kopf des Ogers bohrte, dessen mickriges Gehirn von einer dicken Speckschicht umgeben war. „Erz, magisches Erz“, ächzte dieser unter höllischen Schmerzen. „Danke“, antwortete Iorael und verpasste ihm den Gnadenschuss. Dann zog er seine Waffen aus der monströsen Leiche und ging tiefer in die Miene hinein.
Die übrigen Bergarbeiter schienen ihn bewusst zu ignorieren. Schließlich erreichte er eine Art Lagerraum mit unzähligen Klumpen an pulsierendem Erz. „Das is sowas von freakig“, murmelte er und schnappte sich einen kleinen, dunklen und violett schimmernden Klumpen. Iorael verließ die Höhle wieder ohne eigentlich zu wissen was er da gerade mitgenommen hatte oder wieso er das alles genau tat. All das war ein wenig frustrierend für jemanden, der es eigentlich gewohnt war nach klaren Anweisungen zu handeln. Als nächstes würde er in die Stadt zurück gehen und sich endlich um den Typen kümmern, der ihn zum Abschuss freigegeben hatte. In Gedanken vertieft trat er ins Freie und erspähte er zwei bekannte Gesichter am Waldrand die er fast schon vergessen hatte.
Auge um Auge, Zahn um Zahn
„Tote Orks sind noch widerlicher als lebende.“ Hina durchschritt das Lager, um das sich Iorael zuvor gekümmert hatte, wobei ihr der widerliche Gestank der Leichen in die Nase drang. „Ich finde den Geruch von frischen Blut anspornend“, gab Raddock zurück und spähte in eines der Zelte. Er sah einen Ork, der auf seinem Stuhl zusammen gesackt war. Eine Spur getrockneten Blutes verriet ihm die Todesursache. „Also wenn das Iorael war, dann bekomm ich ein schlechtes Gefühl bei der Sache.“ „Angst?“ Hina hatte eine kleine Spur entdeckt die den Berg hinauf führte. Sie verspürte außerdem den Drang diese Grabungsstätte weiter oben im Berg zu untersuchen. „Ich hatte den selben Gedanken“, sagte Raddock, der Hinas Blick bemerkt hatte, woraufhin sich die beiden auf den Weg machten. Iorael kauerte hinter einem kleinen Vorsprung und beobachtete die beiden wie sie in das Erzbergwerk eintraten.
Als erstes erschien Raddock wieder am Ausgang, dicht gefolgt von Hina. „Wo is' er hin? Der kann sich doch wohl kaum in Luft auflösen!“ Hina ließ ihren Blick über die kahle Landschaft streifen und
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