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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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gerichtet war. Ihr Drachenamulett wurde warm.
    Ihr stand der Mund offen. »Nirvan, du … du hast mit dem Drachen über mich gesprochen? Wie kann das sein?«
    Das rußschwarze Maul formte eine Grimasse, die mit viel Liebe als ein Lächeln bezeichnet werden konnte. »Mehr als das. Nirvan hat uns alles über dich erzählt. Daher wussten wir auch, dass ihr hierher unterwegs seid. Du bist gekommen, um den Monarchen Cor Keto zu vernichten und uns alle zu befreien!« Er schnüffelte auffällig in der Luft. »Aber auch, wenn uns Nirvan nicht auf dem Laufenden gehalten hätte, hätten wir von eurer Ankunft inzwischen erfahren, eine Drachentochter riechen wir über tausend Meilen gegen den Wind.« Er nieste, schüttelte den Kopf und hob das Haupt wieder in luftige Höhen. »Du hast Glück gehabt, dass Cor Keto keine feine Nase hat.«
    »Wieso, rieche ich schlecht?«
    Nirvan mischte sich ein. »Drachen können ihre Art über weite Entfernungen riechen. Du bist zwar kein Drache, trägst aber Drachenblut in dir, und deshalb kannst du auch von ihnen wahrgenommen werden. Und was auch immer Cor Keto sein mag, diese Gabe hat er nicht, wie wir schon feststellen konnten. Vor ein paar Jahrhunderten haben einige Drachen am Anfang seiner Herrschaft ein Attentat geplant, um ihn zu beseitigen. Er hat nicht bemerkt, wie sie in seine Festung eindrangen. Geholfen hat es ihnen aber schlussendlich auch nicht. Sie wurden nie wieder gesehen.«
    »Ja, du hast Drachenblut in dir, Mina, und eine silbrige Drachenträne trägst du um den Hals. Aber mach dir keine Gedanken darüber, dein Duft ist von anderen außer uns Reinrassigen nicht wahrnehmbar«, vollendete Sommu Seth die Erklärung.
    Mina blickte vom einen zum anderen. »Nirvan, was bedeutet das alles? Hast du mich verraten?«
    »Nein, so etwas würde ich nicht tun, und das weißt du. Wenn du an mir zweifeln würdest, wärst du nicht mit mir gegangen. Sommu Seth ist der Freund, den ich letztens erwähnte. Gelegentlich habe ich mich auf magischem Weg mit ihm verständigt. Er wird uns helfen. Ich kenne ihn schon seit vielen Jahren, und wir können ihm beide vertrauen, mein Wort darauf. Er ist, wie wir, gegen Cor Keto und seine erbarmungslose Machtherrschaft. Und ohne Unterstützung hier auf dem dunklen Kontinent werden wir unser Ziel möglicherweise nicht erreichen. Wir müssen wirklich jede Hilfe annehmen, die uns hier angeboten wird. Und er kann uns eine Unterstützung gewähren, die uns deine Freunde aus Tempelburg nicht geben könnten, selbst wenn sie es wollten. Es wäre niemals möglich gewesen, die Greifenreiter ungesehen hierher zu schaffen, verstehst du das?«
    Mina dachte nach, betrachtete ehrfürchtig den riesigen Drachen und machte eine zustimmende Geste. »Na gut, aber was tun wir jetzt? Und wie viele Drachen sind denn auf unserer Seite? Dein Freund spricht ja immerhin ständig von `wir´.«
    »Na ja«, Nirvan wurde nervös, »das ist ein wenig komplizierter. Sommu Seth ist … alleine.«
    Der Drache, der sich zwischenzeitlich hingesetzt hatte, blickte beide aufmerksam an. »Wir sollten jetzt gehen! Wenn dein Geruch dich nicht verrät, Drachentochter, haben eure kleinen Kampfübungen es vielleicht schon getan. Ihr beide wart wirklich nicht zu überhören.«
    »Wohin?«
    »Wir gehen zu uns nach Hause«, erwiderte Sommu Seth. »Dort sind wir vorerst sicher. Und dort wird auch dein Geruch nicht weiter auffallen.« Mit diesen Worten drehte er ihnen den Rücken zu und setzte eine krallenbewehrte Klaue vor die andere.
    »Was meinst du damit, er ist alleine?«, flüsterte Mina. »Du meinst doch nicht, dass er von sich selbst in der Mehrzahl spricht, oder? Hat er eine dissoziative Identitätsstörung?«
    Nirvan zog fragend die Augenbrauen zusammen. »Was hat er?«
    »Na ja, eine Persönlichkeitsstörung«, fügte sie hinzu. »Nun, wenn ich ehrlich bin, weiß ich es nicht. Ja, er spricht immer in der Mehrzahl von sich selbst, aber wie ihr das auf der Erde nennt, ist mir nicht bekannt. Mich selbst hat das nie gestört. Warum auch? Es gibt Schlimmeres als das.«
    »Oh, Gott«, hauchte sie und schüttelte den Kopf. »Mit solchen Freunden sollen wir den Monarchen besiegen?«

    v v v v v
    »Und was für einen Grund sollte ich haben, dein mickriges Leben zu verschonen?« Die Stimme donnerte mit einer solchen Gewalt durch die Halle, dass selbst der Steinboden vibrierte. Ignis zuckte zusammen, verbot sich aber, weitere Regungen auf das Gebrüll des Monarchen zu zeigen.
    »Mein Herr und Gebieter, ich

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