Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
Vom Netzwerk:
woher es kommt, aber ich spüre eine starke Energie davon ausgehen.´
    `Das´, übertrug Mina an Ignis, `ist einer der Reißzähne von Terranus, der mit Schutzrunen und Runen der Beständigkeit verstärkt wurde. So wie der Drachenfürst zu Lebzeiten für die Wahrheit und Gerechtigkeit einstand, so stehen auch seine letzten Überreste dafür ein. Diese Klinge, verbunden mit meinen Kräften der vorangegangenen Drachentöchter, werden mit dir kurzen Prozess machen.´
    Ignis legte die gespreizten Finger über ihre Augen. `Ja, vielleicht. Vielleicht aber auch nicht! Eine Waffe ist nur so stark wie der, der sie in Händen hält. Dir traue ich es nicht zu, dass du deine Kräfte tatsächlich gegen mich einsetzt. Und dein Schwert, kleine Mina, ist in deinen Händen einfach nur ein Schwert! Nicht mehr und nicht weniger.´
    Mit dem letzten Worten schoss ein heller Feuerball aus ihren Fingern, direkt auf Mina zu. Alles ging so schnell, dass sie kaum Zeit hatte, an die Abwehr des Angriffs zu denken. Sie stand einfach nur da, gelähmt von dem Moment, da sprang Nirvan vor. Es gab einen entsetzlichen Knall, und alles verschwand unter einer Flut an Licht.
    Mina löste sich aus ihrer Starre, dann kam die Angst, die Angst um Nirvan. »Bitte nicht«, flüsterte sie flehend. Die Helligkeit verschwand so schnell, wie sie gekommen war.
    Nirvan stand gebeugt da, schien aber weitgehend unverletzt. Er hatte den magischen Schlag abgefangen. Verstohlen blickte er zu ihr hinüber. »Mina, geh jetzt! Cor Keto hat dich noch nicht gesehen.« Er hatte die Worte nur gehaucht, aber sie hatte sie verstanden. Er schenkte ihr ein Lächeln, so weit er dazu noch imstande war.
    Der Monarch richtete sich zu voller Größe auf, schrie etwas Unverständliches, dann richtete Medana ihren Stab gegen Nirvan. Gleichzeitig setzte Cor Keto seinen riesigen Körper in Bewegung. Er rannte an der magischen Kugel vorbei, in der Xsanthanis Umrisse zunehmend deutlicher wurden, und hielt auf Nirvan zu. Mina wollte Nirvan nicht alleine lassen, aber sie wusste, dass all ihr Streben, all ihre Existenz sie zu dieser Zeit an diesen Ort gebracht hatten. Würde sie jetzt bleiben, wäre alles umsonst gewesen. Es gab keine Wahl. Sie umklammerte ihr Schwert fester, dann rannte sie zu dem Steinbrunnen. Ohne zurückzublicken, warf sie sich in die bodenlose Öffnung, um haltlos nach unten zu stürzen.

    v v v v v
    Cor Keto wurde zusehends schneller und hielt direkt auf Nirvan zu. Nirvan drehte den Kopf, wollte noch einmal Minas bezaubernde eisblaue Augen sehen, doch sie war verschwunden. Was nun auch mit ihr geschah, es lag nicht mehr in seiner Macht. Er musste sich auf Cor Keto konzentrieren, sonst wäre es gleich aus mit ihm.
    Hinter dem heranrasenden Ungeheuer erkannte er eine magische Kugel, die als Tor zu einem anderen Ort diente. Xsanthani war darin zu sehen gewesen, aber nun verschwamm das Bild, als störe etwas den Machtfluss im Tor. Nirvan konnte sich nicht länger damit befassen, denn er stand alleine, und alle Anwesenden wollten sein Ende: Cor Keto, Medana, Ignis, und auch Xsanthani. Zumindest die Düstersteinkobolde und die vereinzelten Wachen stellten kein Problem mehr dar, denn sie lagen niedergestreckt am Boden.
    Cor Keto war fast bei ihm angekommen. Mit einer Geschmeidigkeit, die man einem so schweren Körper nie zugetraut hätte, hechtete er heran. Nirvan sprang in die Höhe, stieß sich an einer Säule ab und vollführte einen Salto. Cor Ketos Kiefer schnappten knallend genau an der Stelle zu, an der er gerade noch gestanden hatte. Ignis verfolgte jede seiner Bewegungen und rechnete vermutlich bereits aus, wo er ankommen würde. Medana schrie vor Zorn auf und wirbelte ihren Stab mit unvorstellbarer Geschwindigkeit umher. »Du kleine Kanalratte, dich werde ich ausradieren!«
    »Medana!«, rief Cor Keto zornerfüllt, »wieso muss ich hier deine Arbeit verrichten? Wieso hast du ihn nicht schon längst erledigt?« Er drehte sich um und schaute, wohin Nirvan entkommen war.
    Nirvan war ganz bei der Sache. Konzentriert sprang er von einem Hindernis zum nächsten, nur um sich dort abzustoßen und weiter in die Mitte des Saals vorzudringen. Dank seiner Fähigkeiten war er dabei so schnell, dass jemand ohne Magiebegabung ihn kaum wahrnehmen konnte. Cor Keto fauchte lauthals.
    Ignis hob beide Hände, um ihn an seinem nächsten Landepunkt anzugreifen, da hörte sie Nirvans Worte: »Medana, du altes Ungeziefer! Und wenn es das Letzte ist, was ich tue, ich werde dich vernichten!«

Weitere Kostenlose Bücher