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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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ist mit Mina? Lebt sie noch?«, fragte Nexus.
    Salvatorus fuhr sich fahrig mit einer Hand durch sein Gesicht. »Wir können ihnen nicht mehr helfen. Sie sind ganz alleine am schlimmsten Ort in Dra'Ira, umgeben von den mächtigsten Feinden, die wir uns vorstellen können. Sie sind verloren, und mit ihnen auch wir!« Laut klappernd sank sein Zweihänder auf den Steinboden.
    Zados legte eine Hand auf seine Schulter. Er wusste nicht, was er sagen sollte, denn in einem Punkt gab er dem Ratssprecher recht: Sie konnten ihren Freunden nicht mehr helfen. »Salvatorus, wir können ihm nicht folgen. Wir müssen nun hier das Beste draus machen. Ich glaube nicht, dass die Elben wussten, was für ein doppeltes Spiel Xsanthani trieb.«
    »Gut, gut«, fügte Nexus hinzu, »aber wie können wir das den Elben mitteilen? Sie hören niemandem zu, wirklich nicht, sondern folgen nur blind den ursprünglichen Befehlen, wer auch immer die Befehle in die Welt gebracht hat.«
    »Ja, das stimmt, mein Freund. Sie greifen erst an und stellen selbst danach noch keine Fragen. Oder sie nehmen Gefangene, wenn man sich rechtzeitig ergibt.«
    »Du willst dich ergeben?«, fragte Nexus verwundert. Zados erwiderte nichts. Er trat zu einem der paralysierten Elben und versuchte ihn umzudrehen. Es war SinSan. »Wir werden sehen …«

    v v v v v
    Nirvan rannte durch die gesprengte Tür in den Saal. Die Explosion hinterließ in Minas Ohren einen konstanten Pfeifton, der auch noch da war, als Nirvan schon in der Rauchwolke verschwunden war. Der Anblick erinnerte Mina an den Schlund zur Hölle, dennoch folgte sie Nirvan, dabei bedacht, möglichst nicht gesehen zu werden. So hatten sie es vorher besprochen: Nirvan sollte die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, damit sie die Gelegenheit bekam, ungesehen zum Brunnen zu gelangen. Auch wenn der Plan mehr Löcher als ein Sieb hatte, hatte Nirvan ihre Idee nicht beanstandet.
    Wilde Rufe und Schreie brachten sie zurück in die chaotische Gegenwart, dann folgte eine zweite Explosion.
    »Nirvan, das ist Nirvan!« Die Stimme war ihr fremd, aber der Ruf breitete sich schnell im Audienzsaal aus. Sie erfasste eilig die Situation. Die alte Koboldfrau, von der Nirvan erklärt hatte, dass sie Medana hieß und eine uralte Schamanin sei, stand gebeugt vor einem riesigen, durchschimmernden Gebilde, das an eine Schneekugel erinnerte. Als Mina zuletzt durch das geheime Guckloch geschaut hatte, war es noch nicht dagewesen. In der Mitte des Gebildes sah sie einen blonden, langhaarigen Elben mit nach oben gestreckten Armen. Es war Xsanthani. Das war es aber nicht, was sie am meisten entsetzte. Ihr Herz raste, als sie den immens großen Leviathan direkt hinter dem magischen Gebilde erblickte, der aus der Nähe noch viel gefährlicher aussah, als sie ihn sich vorgestellt hatte. Cor Keto brüllte vor Wut und hatte nur Augen für den Eindringling. In diesem Augenblick löste sich eine Flamme aus seinem Maul und schoss in Nirvans Richtung.
    »Mina.« Es war nur ein Flüstern in Wind und ging bei den Schreien und Explosionen fast unhörbar unter, dennoch hatte sie es sofort wahrgenommen. Sie schaute nach rechts und sah Ignis, die sie an Nirvan vorbei direkt anstarrte. Mina war nur kurz hinter Nirvan in den Saal gekommen und hatte sich in den Schatten einer Säule gestellt, um dicht an der Wand in Richtung des Steinbrunnens zu gleiten, doch Ignis hatte sie gesehen, hatte sie gespürt. Die rothaarige Hexe spreizte ihre Finger, bedrohlich funkelte sie Mina an.
    Mina konzentrierte sich auf ihre Gedanken. `Ignis, oder soll ich dich lieber Janice nennen?´
    Ignis verzog verächtlich die Lippen. `So, du beherrschst also die Möglichkeiten der Seelensprache? Gut, das macht es einfacher. Cor Keto hat dich noch nicht gesehen, somit wird er sich nicht beschweren, wenn ich dich stillschweigend röste!´
    Mina hob die weiße Schwertklinge vor ihr Gesicht. `Komm mir nicht zu nahe, Ignis! Auch wenn du mir einst wichtig warst, werde ich nicht zögern, dich anzugreifen, wenn du es provozierst. Die Janice, mit der ich meine Träume und meine Gedanken teilte, sehe ich nicht in dir. Äußerlich wie innerlich bist du eine andere.´
    `Und? Was denkst du, was du gegen mich ausrichten könntest?´
    Mina drehte die Klinge leicht zur Seite, sodass sich ein Kerzenschimmer auf der mit Runen verzierten Schneide spiegelte.
    Ignis schenkte ihr einen anerkennenden Blick. `Das ist interessant! Dein kleines Spielzeug ist ein Spielzeug der Macht! Ich weiß nicht, was es ist oder

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