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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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Menschen leben, ist mir auch sehr schnell aufgefallen. Wenn wir alle Völker hier zusammenzählen, kommen wir nicht einmal auf einen Bruchteil davon.«
    »Und, wie hast du mich gefunden?«, wiederholte sie ihre Frage ein wenig energischer.
    Jetzt schaute Nirvan sie an. »Ich habe nach deiner Seele Ausschau gehalten, ganz einfach. Die Drachentochter sagte mir, nach was ich suchen muss, und so habe ich deine Seele recht schnell gefunden.«
    »Meine Seele? Wie kann jemand meine Seele suchen? Ich meine, eine Seele ist etwas, was man nicht anfassen oder riechen kann, wie kannst du sie dann finden?«
    »Ich bin ein Magier, Mina, und mehr als das. Jede Seele hat eine ganz besondere Färbung in der Ewigkeit, und wenn man weiß, wie sie aussieht, kann man sie auch finden. Die Färbung einer Seele sagt viel über ihren Träger aus. Das ganze Spektrum des Regenbogens kann sich in einer Seele widerspiegeln. Deine war jedoch die einzige in eurer Welt, die perlmuttweiß schimmerte.«
    Mina dachte kurz nach. »Welche Farbe hat deine Seele, Nirvan?«
    Seine Mimik versteinerte unverzüglich, sein Blick wurde stechend. Mina wusste im selben Moment, dass das die falsche Frage gewesen war. »Wir werden dich nach Tempelburg zur Drachentochter bringen«, erwiderte er, ohne auch nur den Anschein zu erwecken, Minas Frage gehört zu haben. »Gleich morgen früh brechen wir auf. Wir werden längere Zeit zu Fuß unterwegs sein, daher solltest du Kräfte sammeln. Ich bin mir sicher, dass du in deinem Leben noch nie einen solchen Fußmarsch hinter dich gebracht hast.«
    »Habt ihr denn hier keine Pferde?«
    »Doch, aber Pferde konnten wir nicht mit hierher bringen«, antwortete Nirvan. »Und Flugtiere können auch nicht in diese Region vordringen, da Furca von einem uralten magischen Schutzschild aus der Luft abgeschirmt wird. Du kannst es nicht sehen, aber glaube mir: Über uns liegt eine unsichtbare, magische Kuppel, die den Ort vor fliegenden Eindringlingen beschützt. Zu Fuß kann man sie jedoch unterlaufen, da sie den Boden nicht berührt. Ich schätze, sie endet gute zweieinhalb Meter über der Erde.«
    »Das verstehe ich nicht«, gab Mina zu. »Was für eine Art von Schutzschild soll das sein?«
    »Auf unserer Welt gibt es viele solcher Schutzschilde mit den unterschiedlichsten Gegebenheiten. Manchmal sind sie so klein, dass nur ein Altar darunterpasst. Dann wieder sind sie groß genug, um eine ganze Inselgruppe abzuschirmen. Ein normaler Mensch erkennt sie oftmals nur als einen Schimmer in der Luft. Sie sind eine Hinterlassenschaft der Götter. Das sollte dich jedoch zurzeit nicht kümmern, Mina. Wir werden versuchen, den kürzesten Weg zu unserem Ziel zu nehmen.«
    `Eine nicht sichtbare Kuppel über unseren Köpfen´, widerholte Mina im Geiste und erinnerte sich an den Anblick der Sterne, der irgendwie falsch gewirkt hatte.
    »Ja, unser Ziel, auch wenn ich es eher euer Ziel nennen würde. Es ist ja nicht so, als ob ich wirklich eine Wahl hätte, nicht wahr? Ein Ziel kann ein angestrebter oder ein erstrebenswerter Ort sein, und es begründet sich auf eine freie Entscheidung. Spätestens daran fehlt es mir.«
    Nirvan seufzte, sagte aber nichts.
    »Zados hat mir auf der Landkarte Furca gezeigt«, fuhr sie fort. »Diese Region ist recht weit weg von Tempelburg. Warum hast du deinen Zauber nicht von dort aus gewirkt?«
    »Tempelburg«, sinnierte er, »hat es wahrlich verdient, als Hauptstadt im Reich der Drachentochter benannt zu werden. Eine Stadt, die denselben Namen trägt wie der Palast in der Mitte von allem. Der Palast ist ein riesiges Bauwerk, das in Kooperation von Menschen und Elben erschaffen wurde. Jede Mauer und jeder Turm wurde so konstruiert, dass selbst ein Drache mit seinen mächtigen Kräften sie nicht ohne weiteres einreißen könnte. Nur das Ende der Welt oder Verrat könnte den Palast zu Fall bringen, davon bin ich überzeugt.«
    Bewunderung stand in seinem Gesicht geschrieben, doch als er seine Erzählung auf die Stadt richtete, wirkte er abgestoßen. »Drumherum bildete sich über die Generationen aber eine wild wuchernde Ansammlung von Häusern und kleineren Villen, die von allen möglichen Völkern bewohnt werden. Jede Rasse ist irgendwo vertreten und hat ihren Stil und ihre Eigenart in die Stadt gebracht. Ganz Tempelburg gibt somit ein Bild der Unordnung und des Chaos wieder, auch wenn manche behaupten, es wäre eine wunderschöne, lebendige und farbenfrohe Stätte der Gemeinsamkeit, pff!«
    Er fuhr sich mit einer

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