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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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lächelte Clive zu.
    „Willkommen. Machen wir es uns gemütlich, Clive. Da die letzten Stunden deines Lebens angebrochen sind, werde ich sie dir so angenehm wie möglich gestalten. Du hast drei Wünsche frei. Aber nur solche in der Art wie etwas Gutes zu essen oder zu trinken. Der Wunsch, aus dem Deal entlassen zu werden, gehört nicht dazu.“
    Er schüttelte den Kopf. „Das käme mir nie in den Sinn. Ich stehe zu meinem Wort und meinen Verpflichtungen. Ich möchte ein heißes Bad und einen guten Single Malt Whisky. Danach können wir es hinter uns bringen.“
    Sie lächelte. „Wie bescheiden. Das Bad ist dort.“ Sie deutete auf eine Tür.
    Clive trat ein und sah, dass bereits duftendes heißes Wasser in der luxuriösen Badewanne dampfte. Auf dem in den Rand integrierten Beistelltisch stand eine Flasche Glenlivet mit einem Glas. Er zog sich aus und stopfte seine teilweise blutbesudelte Kleidung in einen Abfallkorb. Er brauchte sie nicht mehr.
    Clive stieg in die Wanne und goss sich einen Whisky ein. Das heiße Wasser tat seinem Körper gut. Er wünschte sich, dass es auch seine Seele getröstet hätte. Aber es gab keinen Trost. Nach allem, was er in der Vision gesehen hatte, die Gressyl ihm gezeigt hatte, hatte er – und mit ihm alle seine Mitstreiter von damals sowie durch alle Inkarnationen bis heute – eine immense Schuld auf sich geladen, für die er sich nach seinem Tod würde verantworten müssen. Dass der Dämon ihm keine unwahre Illusion vorgegaukelt hatte, erkannte er daran, dass Erinnerungen an sein früheres Leben geweckt worden waren, die in der Vision nicht enthalten gewesen waren.
    Clive erwartete von seinen göttlichen Richtern, denen er in Kürze gegenübertreten musste, keine Nachsicht. Er kannte die Regel. Gerade im Bereich der Magie gab es keine mildernden Umstände für Unwissenheit und erst recht nicht dafür, dass man mit dem Bösen, das man getan hatte, Gutes beabsichtigt hatte. Es galt nur, was man getan hatte und das Ergebnis der Tat. Clive hatte in seiner Inkarnation als Kleiner Berg den schlimmsten Frevel begangen, als er dafür gesorgt hatte, dass die Seele seines sterbenden Großvaters in einen Dämon verpflanzt worden war. Und alles Leid, das dadurch über die Jahrtausende hinweg entstanden war, ging auf sein Konto. Er hatte den Tod verdient.
    Er wusch sich gründlich, trank seinen letzten Whisky in diesem Leben und trocknete sich ab. Föhnte und kämmte sein Haar und ging nackt, wie er war, in Kays Schlafzimmer. Die Dämonin erwartete ihn bereits, ebenfalls nackt. Ihr Körper war perfekt geformt und eine göttliche Augenweide. Unwiderstehlich begehrenswert, auch ohne dass sie ihre Lockmagie einsetzte. Er legte sich zu ihr.
    Sie strich ihm federleicht über das Gesicht. „Ich werde dir das geben, was du dir am meisten wünschst, Clive“, versprach sie.
    Bevor er fragen konnte, was sie damit meinte, setzte sie ihre Lockmagie ein. Clive sah nicht mehr Kay vor sich, sondern – Zaphira. Offenbar wusste Kay, dass er sich, seit Zaphira erwachsen war, heimlich gewünscht hatte, dass sie ein Paar würden und wenn schon nicht das, so doch wenigstens einmal mit ihr zu schlafen. Leider hatte sich beides nicht ergeben.
    Kay in Zaphiras Gestalt streckte ihm lächelnd die Arme entgegen. „Clive, mein Liebster. Komm“, sagte sie mit Zaphiras Stimme.
    Er blendete das Bewusstsein aus, dass dies nicht Zaphira war, sondern schmiegte sich in ihre Arme, küsste sie, verwöhnte sie mit aller Zärtlichkeit, zu der er fähig war , und ließ sich von ihr verwöhnen. Er war sich sicher, dass die reale Zaphira ebenso liebevoll auf ihn reagiert hätte , und genoss das wundervolle Spiel. Als seine Erregung ihren Höhepunkt erreichte, tauchte er in ihren Körper ein, schenkte ihr zuerst einen Höhepunkt, ehe er danach seinen zuließ, der ihm so herrlich vorkam wie kein anderer zuvor. Und der buchstäblich nicht endete.
    Erst als er spürte, dass seine Lebenskraft aus ihm herausgesogen wurde, hielt er nicht mehr Zaphiras Ebenbild in den Armen, sondern wieder Kay. Dennoch war es Zaphiras Gesicht, das er im Geiste vor sich sah, als er in den Tod hinüberglitt.
     
    *
     
    Gressyl hatte einen Luftelementar, einen der winzigen Elementargeister, die in der Luft existierten, damit beauftragt, ihm zu melden, sobald McBride nicht mehr atmete. Als er die Meldung erhielt, tauchte er unverzüglich bei Kay auf. Sie schwelgte noch in dem Genuss ihrer Nahrung, die sie McBride in Form seines Lebens entzogen hatte und

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