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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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und gab ihm einen innigen Kuss. „Danke für dein Vertrauen.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich kenne dich, meine Liebste. Das macht es einfach, dir zu vertrauen.“ Und er wünschte sich nichts sehnlicher, als mit ihr über die Wintersonnenwende hinaus zu leben. Er spürte, dass sie sich das in diesem Moment auch wünschte. Aber um das zu erreichen, mussten sie noch gewisse Dinge aus der Vergangenheit klären.
    Bronwyn seufzte. „Immerhin wissen wir jetzt, warum die beiden Auserwählten zur Hälfte Menschen sein müssen“, resümierte sie. „Es ist gar nicht das Menschenblut, wie ich bisher dachte. Also es hat nichts mit den genetischen Gegebenheiten oder dem Blut als solches zu tun. Das ist nur eine Metapher. Worauf es tatsächlich ankommt, ist unsere Seele.“
    Devlin sah sie verständnislos an.
    „Liebe“, erklärte Bronwyn. „Dämonen sind nicht zur Liebe fähig. Die können nur Menschen empfinden. Oder eben Halbmenschen wie wir, weil wir eine Seele haben.“ Sie sah ihn bedeutungsvoll an.
    Devlin nickte. „Ich verstehe. Aber irgendwie nicht so ganz. Die Bedingung, die in der Magie des Tores verankert wurde, ist, dass es nur von zwei sich liebenden Dämonen geschaffen werden kann. Solange wir halbe Menschen sind, können wir keine vollwertigen Dämonen sein.“
    Bronwyn gab ihm einen Knuff. „Die Prophezeiung, Devlin. Sie besagt: Wenn sich beide  – das sind wir – jedoch entscheiden, im Augenblick der absoluten Vereinigung auf allen Ebenen auf dem Höhepunkt des Rituals ihrer dämonischen Hälfte abzuschwören und ihr für alle Zeiten zu entsagen, werden sie dadurch vollständig zu Menschen werden und wird das dämonische Blut aus ihnen getilgt. Dann wird durch diesen Akt und das von zwei reinen Menschen vergossene Blut das Eine Tor auf ewig versiegelt werden und wird sich niemals wieder öffnen. “ Sie blickte ihn bedeutsam an.
    Er begann zu begreifen. „Dasselbe hatten Reya und Mokaryon mit umgekehrten Vorzeichen geplant. Sie wollten Halbdämonen zeugen, die aufgrund ihres menschlichen Erbgutes eine Seele besessen hätten und damit zur Liebe fähig gewesen wären. Dann wollten sie das menschliche Blut aus ihnen tilgen. Vielmehr hätten die beiden das selbst im Rahmen des Öffnungsrituals getan, indem sie dem menschlichen Blut abgeschworen hätten.“
    „Und selbst wenn sie dadurch ihre Seele verloren hätten“, ergänzte Bronwyn, „was ich nicht glaube, so hätten die Sekunden, in denen die Seelen noch in ihnen gewesen wären und einander geliebt hätten, ausgereicht, um die Magie zu manifestieren.“
    Sie hatte recht. Er spürte Bronwyns Freude und fragte sich, was sie so freute. Sie blickte ihn an und lächelte strahlend. „Wenn wir unserer dämonischen Hälfte abschwören – sie vollständig aufgeben und ihr im Rahmen des Rituals entsagen, dann werden wir dadurch zu ganz normalen Menschen.“
    Was sie freute, erfüllte ihn mit instinktiver Ablehnung. Denn ein Aspekt des Ganzen war ihr offenbar nicht bewusst. „Das hieße, dass wir unsere magischen Kräfte verlieren. Und zwar für immer. Die besitzen wir schließlich nur, weil wir zur Hälfte Dämonen sind. Vorausgesetzt, wir überleben das Ganze.“
    Sie erwiderte seinen Blick vollkommen ruhig. „Ja.“
    Er schüttelte den Kopf. „Verdammt, Bron, das  …“ Er schüttelte den Kopf noch heftiger. „Wir wären danach nur noch Krüppel. Das hast du doch selbst erlebt, nachdem die Hüter deine magischen Kräfte blockiert hatten. Schwach. Hilflos. Wehrlos.“
    „Nicht, solange ich lebe“, versicherte Gressyl. „Ich werde euch beide beschützen bis ans Ende eures oder meines Lebens.“
    „Danke, Gressyl“, sagte Bronwyn, bevor Devlin protestieren konnte. „Und außerdem sind wir beide niemals wehrlos, Devlin. Erst recht nicht hilflos. Du erinnerst dich doch sicherlich noch an unsere erste Begegnung, als meine Kräfte noch nicht erwacht waren. Hilflos oder wehrlos ist etwas anderes.“
    Er grinste flüchtig. Damals hatte sie im kolumbianischen Dschungel hinter einem Baum gehockt und sich und die Kameraden des Expeditionsteams, das sie als Fotoreporterin begleitet hatte, mit einer Remington gegen das Killerkommando eines Drogenbarons verteidigt.
    „Außerdem glaube ich“, wandte Gressyl ein, „dass bei euch die Magie an die Seele gebunden ist, nicht an den Körper wie bei reinen Dämonen. Die Möglichkeit besteht also, dass sie euch auch dann erhalten bleibt, wenn ihr das Dämonenblut eliminiert.“
    „Aber dafür gibt es

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