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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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menschliche Reaktion war in Anbetracht dessen, was ich dir vor dreitausend Jahren angetan habe. Euch beiden. Auch das wird nie wieder vorkommen.“ Er reichte Devlin die Hand, der sie fest drückte.
    „Danke, Gressyl.“ Er tat einen tiefen Atemzug. „Ich werde mich erst an den Gedanken gewöhnen müssen, dass ich einen Bruder habe. Und ganz ehrlich: Ich wünsche mir wirklich, dass ich diese Zeit hätte.“ Er zuckte mit den Schultern.
    Gressyl nickte. „Das wünsche ich mir auch. Ich glaube, wir beide gäben ein gutes – Team ab. Das sagt man doch unter Menschen?“
    Devlin nickte. „Warten wir ab, was kommt.“ Er blickte Bronwyn an und nahm ihre Hand. „Ich müsste dich mal dringend unter vier Augen sprechen.“
    Sie lächelte und teleportierte mit ihm in ihr Wohnzimmer. Seit sie gestern von ihrem Trip in die Vergangenheit zurückgekommen waren, hatten sie es vermieden, darüber zu sprechen, was diese Erfahrung mit ihnen gemacht hatte. Jetzt war es ihm ein Bedürfnis, ihr mitzuteilen, was ihm auf der Seele brannte. Er setzte sich mit ihr auf die Couch und strich ihr über das Haar. Obwohl sie ihm inzwischen vollkommen vertraut war in mehr als einer Hinsicht, hatte das Erlebnis diese Vertrautheit noch vertieft.
    „Als mir gestern bewusst wurde, dass ich meine magischen Kräfte würde aufgeben müssen durch das Ritual, mit dem wir das Tor versiegeln, hatte ich mir ernsthaft überlegt, ob es das wert ist.“ Er legte ihr den Finger über die Lippen, als sie etwas sagen wollte. „Der Gedanke daran, wie stark mich dieser Verlust verkrüppeln würde, war erschreckend. Aber als ich gesehen habe – in unserer ersten Existenz –, was aus der Menschheit und der Welt würde, wenn das Tor nicht verschlossen wird, ganz zu schweigen von dem vermaledeiten Riss im Gefüge der magischen Strömungen, da wusste ich, dass es jedes Opfer wert ist.“ Er legte die Hand gegen ihre Wange und sah ihr eindringlich in die Augen. „Falls wir überleben, Marla, dann bin ich liebend gern ein magischer Krüppel. Wie du schon gesagt hast, sind wir dadurch keineswegs hilflos. Und wenn Warren und seine Leute und Gressyl uns – dir – weiterhin die Treue halten, müssen wir uns nicht fürchten. Was ich dir damit sagen will: Du kannst dich hundertprozentig auf mich verlassen. Wir versiegeln das Tor für immer oder sterben bei dem Versuch. Eine andere Option existiert für mich nicht. Nicht mehr und niemals wieder.“
    Wieder wollte sie etwas sagen, wieder ließ er es nicht zu. „Mir ist noch etwas klar geworden, meine Liebste. Nämlich wie sehr ich dich tatsächlich liebe. Durch die Erinnerungen meiner früheren Existenz ist mir bewusst geworden, was Liebe wirklich bedeutet.“ Er legte die Arme um sie und drückte sie sanft an sich. „Ich werde dich nie wieder verletzen, Marla. Bronwyn. Dich nie wieder enttäuschen. Niemals wieder.“
    Sie sah ihn an, und er spürte, wie sie versuchte, seine Gedanken zu lesen. Er öffnete ihr ohne zu zögern sein Bewusstsein und ließ seine ganze Liebe zu ihr durch das Seelenband in sie strömen. Bronwyn stieß einen undefinierbaren Laut aus und brach in Tränen aus. Sie schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn so innig, dass nicht der geringste Zweifel blieb, was sie für ihn fühlte. Er stellte fest, dass auch ihre Liebe zu ihm durch das Erlebnis in der Vergangenheit eine neue Dimension gewonnen hatte, eine neue Tiefe. Noch vor ein paar Tagen war sie entschlossen gewesen, ihn nach der Wintersonnenwende zu verlassen, weil er sie immer wieder enttäuscht und am Anfang ihrer Bekanntschaft hintergangen hatte. Dieser Entschluss war soeben verschwunden. Er drückte sie an sich und fühlte sich glücklich.
    Bronwyn blickte ihn an und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Jetzt weiß ich ganz genau, warum ich dich liebe, Devlin. Warum ich dich von Anfang an geliebt habe.“
    Das wusste er auch. Weil die Erinnerung an ihre erste Liebe vor dreitausend Jahren immer noch in ihnen war und sie dadurch einander von Anfang an erkannt hatten, wenn auch unbewusst. Er nickte, legte den Arm um sie und hielt sie, erfreute sich an ihrer Nähe und wusste, dass sie sich auch im nächsten Leben finden würden, falls sie ihres in fünf Wochen verlieren sollten. Das stimmte ihn heiter. Er legte seinen Kopf an Bronwyns und küsste sie auf die Schläfe.
    „Und ich weiß, warum ich dich so sehr liebe, meine wunderbare Königin. Lass uns unsere Liebe also genießen, solange wir noch können.“
    Er hielt sie

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