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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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in den Armen und fühlte, dass ihre innige Verbindung ihr keine Angst mehr machte. Und ihm auch nicht. Nalin hatte recht gehabt: Bronwyns bedingungslose Liebe hatte auch seine Angst verschwinden lassen, dass Gressyl sie ihm wegnehmen könnte.
    So weit, so gut. Blieb noch das Eine Tor zu versiegeln. Und das wollte sorgfältig geplant sein.
     
    *
     
    „Ist das wirklich klug?“, Bronwyn blickte zweifelnd in die Runde, die aus ihr, Devlin, Gressyl, Nalin und Warren bestand.
    Seit heute Morgen saßen sie zusammen, um ihre Strategie zu entwickeln. Nach Devlins Meinung wäre es das Beste, dass sie die Zeit bis zur Wintersonnenwende in der Py’ashk’hu- Residenz verbrachten. Allein deshalb, weil sie das Ritual vorbereiten mussten. Zu diesem Zweck mussten sie die genaue Struktur des Tores studieren, damit ihnen kein Fehler unterlief. Das konnten sie nur vor Ort tun. Das Problem war, dass sie dann unter den Argusaugen von Reya operieren mussten, was Bronwyn nicht für geraten hielt.
    „Unbedingt“, war Devlin überzeugt. „Es gibt nichts Besseres, um Reya in Sicherheit zu wiegen. Sie wird kaum auf den Gedanken kommen, dass wir so dreist sein könnten, direkt unter ihren Augen die Sabotage des Einen Tores zu planen.“
    Bronwyn teilte seine Zuversicht nicht. „Was ist mit ihrem magischen Spiegel? Wir haben ihn in der Vergangenheit dazu benutzt, die Zukunft zu sehen. Was ist, wenn sie ihn dazu benutzt – oder schon benutzt hat – herauszufinden, ob es diesmal gelingt, das Tor zu öffnen?“
    Devlin grinste. „Das kann sie nicht. Ich habe schon vor Jahren dafür gesorgt, dass sie mit all ihrer Magie nichts erfahren kann, was mich betrifft, auch wenn es mich nur am Rande betrifft.“ Er schnitt eine Grimasse. „Nachdem ich herausgefunden hatte, dass sie mir mit und ohne Spiegel magisch nachschnüffelt, habe ich dem nachhaltig einen Riegel vorgeschoben. Dir habe ich denselben Zauber gegeben, nachdem du zu mir gekommen warst.“ Er blickte sie zerknirscht an. „Verzeih mir bitte, dass ich dir davon nichts gesagt habe. Anfangs hielt ich das nicht für sinnvoll, danach habe ich es schlicht vergessen.“ Er ließ ihr keine Zeit, zu antworten, sondern winkte ab. „Reya hat schon lange aufgegeben, ihre Kraft mit fruchtlosen Versuchen zu verschwenden, auf magischem Weg irgendwas über mich in Erfahrung zu bringen. Und falls sie es irgendwann bei dir versucht hat – hat sie garantiert – und festgestellt hat, dass das bei dir auch nicht funktioniert, wird sie davon ausgehen, dass wir nicht so dumm sind, diese Form von Schutz einfach aufzugeben und auf weitere Versuche verzichten. Außerdem habe ich sie bei unserer letzten Begegnung nachdrücklich davon überzeugt, dass wir uns nichts sehnlicher wünschen, als das Eine Tor endlich zu öffnen. Davon werden wir sie nochmals überzeugen, sobald wir in der Residenz sind.“
    Wenigstens das beruhigte Bronwyn. Sie blickte Gressyl an. „Was ist mit dir?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nach dem Stand von Reyas Wissens bin ich seit dreitausend Jahren ein Idiot, der springt, wenn sie pfeift und zu dämlich ist, irgendwas aus eigener Initiative zu tun, was nichts mit der Befriedigung seiner natürlichen Bedürfnisse zu tun hat. Sie hat also keinen Grund, mir besondere oder überhaupt Aufmerksamkeit zu schenken.“
    Obwohl Gressyl in neutralem Ton gesprochen hatte, fragte sich Bronwyn, ob ihn das im Nachhinein verletzte.
    „Und da ich gemäß Devlins ausdrücklicher Anweisung dein Leibwächter bin und dir nicht von der Seite weiche, sofern du mich nicht mit einem Botengang irgendwo hinschickst, wird sie mich garantiert nicht beachten.“
    „Umso besser“, meinte Devlin. „Gressyl, kannst du weiterhin den Idioten spielen, damit Reya keinen Verdacht schöpft?“
    Der Dämon verzog das Gesicht. „Kein Problem. Ich habe meine Seele zurück, aber dadurch nicht meine Erinnerungen an die letzten dreitausend Jahre verloren. Ich weiß noch sehr gut, wie es war, Reyas schwachköpfiger Fußabtreter und Punchingball zu sein.“
    „Das tut mir so leid, Gressyl“, sagte Bronwyn.
    „Nein, Marlandra – Bronwyn, das war nicht deine Schuld und hatte nichts damit zu tun, dass du mir damals den Auftrag gegeben hast, zu ihr zurückzukehren, sobald sich ihr Zorn über meinen Verrat gelegt hatte. Sie hat mich und die anderen Py’ashk’hu vorher kaum anders behandelt.“
    Devlin räusperte sich. „Ich erinnere mich, dass ich dich manchmal auch nicht besser behandelt habe. Das tut mir im

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