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Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch

Titel: Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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Vor allem dann nicht mehr, als irgendjemand einige lautstarke Gegner mit einem rumänischen Fluch belegt hatte.«
    »Dieses unsichtbare Ding …«, sagte Lily und runzelte die Stirn. »Die Dracul sind Zigeuner?«
    »Einige schon«, erwiderte Ty. »Und der Fluch, dieses unsichtbare Ding, heißt Mulo. Ein fleischfressender Geist, der tagsüber in seinem Leichnam schläft. Wie man so etwas erschafft, ist nicht unbedingt Allgemeinwissen.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, wieso er versuchen sollte, die Ptolemy umzubringen. Noch dazu mit etwas so Offensichtlichem.«
    Ty zuckte mit den Schultern. »Man setzt ein, was man hat. Und er und Arsinöe hassen sich abgrundtief. Sie hat nie ein Blatt vor den Mund genommen, was sie von den Dracul hält, vor allem von ihrer Vorliebe, Gossenblut in ihrer Dynastie nach oben kommen zu lassen. Sie hat als Einzige gegen den Antrag der Dracul gestimmt. Ptolemy und Dracul gehen sich möglichst aus dem Weg, und wenn das nicht klappt, gibt es sofort Streit. Vielleicht hat Vlad beschlossen, alles auf eine Karte zu setzen. Ich weiß es nicht, Lily. Das ist Blaublut-Kram. Ich denke nicht wie sie, und ich lege auch keinen Wert darauf, das zu tun.«
    Ihr war schon ein paarmal aufgefallen, dass das, was er tat, für ihn nichts mit denen zu tun hatte, für die er es tat. Darauf, wie die Vampirgesellschaft funktionierte, wäre jeder mittelalterliche Tyrann stolz gewesen, dachte Lily sich im Stillen. Und es war bezeichnend, dass ihm das Wort »Gossenblut« so leicht über die Lippen kam, obwohl sie mit eigenen Ohren gehört hatte, wie man ihn als solches beschimpft hatte. Er war so daran gewöhnt … und das machte sie traurig.
    »Aber du lässt zu, dass die Ptolemy dich als Waffe benutzen«, sagte sie so freundlich, wie sie nur konnte. War ihm das denn wirklich nicht klar? »Also bist du doch auch in das Ganze verwickelt. Was ich sagen will: Ist es dir egal, dass du zu den Problemen mit beiträgst? Es klingt doch, als wäre Arsinöe eine der Fanatischsten, wenn es darum geht, Blaublute und Vampire einfacher Abstammung voneinander getrennt zu halten.«
    Sofort machte Ty dicht. »Ich habe diese Probleme nicht geschaffen«, erwiderte er schroff. »Wenn ich es nicht wäre, wäre es eben ein anderer. Den Luxus, mir meinen eigenen Weg zu suchen, habe ich nicht. Ich bin nur die Waffe, nicht die Hand, die sie einsetzt. Und ich stehe in der Schuld der Königin.«
    »Ja, das hast du bereits erwähnt«, murmelte Lily und wandte den Blick ab. »Aber wenn du so wichtig für sie bist, sollte man doch meinen, dass sie diese ganzen anderen Sachen erwähnt hätte. Und was ist mit Jaden? So toll kann es ja nun auch wieder nicht sein, wenn er davor wegläuft.«
    »Ich weiß es nicht. Er will nicht darüber reden, und er ist … weggegangen.« Ty war wütend, schluckte seine Wut jedoch gleich wieder herunter. »Vielleicht ist er weggegangen, um mit Anura über dich und mich zu reden. Vielleicht arbeitet er jetzt mit Damien zusammen und plant mit ihm gerade unser vorzeitiges Ableben. Ich weiß es echt nicht, Lily.« Er seufzte tief, und wieder verspürte Lily Mitleid. »Jaden ist mein Blutsbruder«, fuhr er fort. »Irgendetwas ist ihm zugestoßen, aber ich kann ihm nicht helfen, wenn er mir nicht vertraut. Ich werde mich nicht für das entschuldigen, was ich bin und was ich tue, aber eins kann ich dir sagen: Ich habe noch nie meine Blutsbrüder verraten.«
    Er sah so verletzlich aus, wie er da im Dunkeln saß, dass Lily gar nicht anders konnte, als sich ihm zu öffnen. Instinktiv hatte sie das Bedürfnis, ihn zu trösten, vielleicht weil er der einzige Mann war, der je versucht hatte, ihr Trost zu spenden. Ty war ein schwieriger und launischer Mann. Das war ihr vom ersten Moment an klar gewesen. Aber es überraschte sie, dass ihn das mangelnde Vertrauen eines Freunds so treffen konnte. Offensichtlich fand er, dass er dieses Vertrauen verdient hatte, zumindest wenn es um seine Blutsbrüder ging. Er folgte irgendeinem Ehrenkodex, sie wusste nur nicht, wie der genau aussah.
    Oder ob auch sie irgendwie darunterfiel.
    »Und ich?« Sie konnte sich die Frage einfach nicht verkneifen. »Wirst du mich verraten?«
    Es war offensichtlich, dass er mit dieser Frage nichts anfangen konnte. »Ich dachte, wir hätten geklärt, dass ich mein Bestes tue, damit dir nichts passiert, Lily. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, warum ich dich ausgewählt habe.«
    »Ich meine in Bezug auf Arsinöe. Wenn sie nun mein Mal sieht und

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