Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch
sich gar nicht erst irgendwelchen Illusionen hingeben.
»Aber für mich spielt es eine Rolle«, erwiderte sie.
Ty schwieg, doch allmählich lockerte sich der Griff um ihre Handgelenke.
»Ich weiß nicht, ob ich mich beherrschen kann«, sagte Ty. In seiner Stimme schwang eine Verletzlichkeit mit, die sie noch nie darin gehört hatte. Er hatte so viele Abwehrmechanismen, und es fühlte sich gut an, wenigstens ein paar davon überwunden zu haben.
»Doch, das kannst du«, widersprach sie. »Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so stark ist wie du.«
Er lachte bitter auf. »Dann hast du noch nicht viele Leute kennengelernt.«
Lily fand, dass es sinnlos war, noch weiter zu reden. Letztlich war das sowieso nicht das, was sie beide wollten. Als sie vorhin ganz nah beieinander gesessen hatten, war die Spannung so groß geworden, dass sie mit Händen zu greifen gewesen war. Und auch jetzt umfing sie wieder dieser düstere Zauber, der den Rest der Welt ausblendete, bis nur noch sie beide zu existieren schienen.
Lily erhob sich auf die Knie und drückte Ty gegen die Sofalehne. Er starrte sie mit unverhohlenem Hunger an, ließ sie aber machen. Vielleicht hatte er noch immer Angst, sie zu berühren. Vielleicht wollte er aber auch nur sehen, was sie tun würde. Egal, es lief ja doch auf dasselbe hinaus. Aber diesmal wollte sie die treibende Kraft sein, zumindest am Anfang. Bis jetzt hatte Ty immer den Ton angegeben, und sie war wütend und verwirrt gewesen. Diesmal würde sie diejenige sein, die bestimmte, diejenige, die nahm.
Und gab.
Mit einer Anmut, von deren Existenz sie bisher noch nicht einmal etwas geahnt hatte, glitt sie auf seinen Schoß. Sofort wusste sie, dass er genauso erregt war wie sie. Sein harter Schwanz drückte gegen ihren Oberschenkel, ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt, und sie fühlte sich plötzlich mächtig und kühn.
Ohne den Blick von ihm abzuwenden, zog Lily sich das T-Shirt über den Kopf und entblößte ihre samtige Haut und den schwarzen Seiden-BH.
Ein einfacher Trick, aber er hatte eine unglaubliche Wirkung auf Ty.
Seine Hände wanderten ihren Oberkörper hinauf. Sie warf das T-Shirt hinter sich, lehnte sich leicht zurück und stöhnte unter seiner Berührung. Tys Atem ging stoßweise.
»Du musst dir ganz sicher sein, mo bhilis , sagte er. »Ganz sicher.«
Noch nie in ihrem Leben war Lily sich einer Sache so sicher gewesen.
Ohne ein Wort packte sie Tys T-Shirt und zog es ihm über den Kopf. Er wehrte sich nicht dagegen, er half ihr sogar. Doch gleich lagen seine Hände wieder auf ihrem Körper und glitten hungrig über ihre Haut. Lily strich genüsslich durch sein weiches, dunkles Haar und schob seinen Kopf vor, bis ihre Münder sich berührten.
Sie verschmolzen miteinander, erst ihre Lippen, dann ihre Körper, die sich ineinander fügten, als hätten sie schon immer zusammengehört. Lily stöhnte, als Ty sie gierig küsste und seine Zunge ihren Eroberungszug antrat. Seine Gier grenzte schon an Verzweiflung, und schockiert musste sie feststellen, dass es ihr nicht anders erging.
Als Ty sich plötzlich erhob, ohne sie loszulassen, schnappte Lily verblüfft nach Luft. Sie schlang die Beine um seine Taille und knabberte an seinem Ohr.
»Bett«, sagte Ty mit rauer Stimme, während er sich mit übernatürlicher Geschwindigkeit auf die Treppe zu bewegte. »Ich will auf dir sein … in dir …«
Plötzlich kam ihr ein beunruhigender Gedanke. »Ist das nicht Jadens Bett?«
Die mit Kraftausdrücken gespickte Antwort, was Jaden ihn mal könne, falls er ein Problem damit habe, brachte sie zum Lachen, aber dieses Lachen verwandelte sich rasch in ein Stöhnen, als er sie auf dem breiten Bett ablegte. Er warf sich auf sie, und es war pure Lust, seinen nackten Oberkörper an ihrem und sein Gewicht auf ihr zu spüren.
Er machte kurzen Prozess mit ihrem BH, hakte den Verschluss auf und pfefferte ihn zur Seite. Zwischen ihren heißen, immer intensiveren Küssen gelang es ihnen irgendwie, ihre restliche Kleidung abzustreifen und dem BH hinterherzuwerfen. Und dann ertappte sich Lily dabei, wie sie ein katzenartiges Geräusch von sich gab, als Ty sie wieder an sich zog und diesmal nichts als nackte, glühende Haut zwischen ihnen war.
Es fühlte sich … unglaublich an. Ihre Gedanken zerfaserten und weigerten sich, sich wieder zu irgendetwas Sinnvollem zusammenfügen zu lassen. Sein dicker, harter Schwanz drückte gegen ihren Oberschenkel, und Lily griff nach
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