Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch
geschmeckt habe. Jetzt bin ich dran – das ist schließlich nur fair.«
Als ihm aufging, was sie mit ihm machen wollte, riss er die Augen auf, und sie lachte tief und kehlig.
»Habe ich dir nicht gesagt, dass ich will, dass es anhält? Ich … ich glaube nicht, dass ich …«
Aber als sie mit der Zunge seinen Körper hinabfuhr, versagte ihm die Stimme, und schon bald ging Lily völlig darin auf, ihn zu spüren, zu riechen und zu schmecken. Ihre Hände fuhren über seine Brust, die so hart war wie Stein, und erforschten jeden Winkel. Er roch nach Kerzenlicht, nach Rauch und nach Düsterkeit. Sie genoss es, wie seine Muskeln immer heftiger zuckten, je tiefer ihre Lippen glitten, bis sie schließlich dort angelangt war, wo sie hinwollte.
Er hob fast vom Bett ab, als sie seinen Schwanz in den Mund nahm.
Lily spürte nicht die geringste Verlegenheit, während sie sich dem Wunder hingab, Ty Vergnügen zu bereiten. Er war unglaublich empfänglich für sie, wand sich unter ihr und stöhnte, und jedes Stöhnen war wie verführerische Musik, deren Töne tief in ihr nachhallten, bis sie aufs Neue vor Lust zitterte. Irgendwann vergrub er seine Hände in ihren Haaren, und sie ließ es geschehen.
Er schmeckte nach Meer.
Als Tys Körper schließlich so angespannt war wie eine Bogensehne, zog er ihren Kopf weg. »Jetzt«, knurrte er. »Jetzt.«
Er bewegte sich mit katzenhafter Geschmeidigkeit und Wildheit, als sie sich ineinander verschlungen über das Bett wälzten und beide darum wetteiferten, die Oberhand zu gewinnen. Lilys Blut dröhnte laut durch ihre Adern. Sie schlang ein Bein um ihn und spürte, wie sein Schwanz kräftig gegen jene Stelle drückte, die nur noch flüssige Hitze zu sein schien. Noch nie hatte sie sich so lebendig, so frei gefühlt wie in dieser Nacht in seinen Armen.
Er presste sie auf das Bett, und mit einem einzigen raschen Stoß war er tief in ihr. Er zischte vor Lust, und sein Kopf sank nach hinten. Lily konnte nur noch den Mund zu einem tonlosen Schrei öffnen, so intensiv waren die Empfindungen, die sie erschauern ließen. Als er begann, sich in ihr zu bewegen, grub sie ihm die Nägel in den Rücken. Er glitt aus ihr heraus, nur um dann ganz langsam wieder in sie einzudringen.
Lily spürte die Schockwellen vom Kopf bis in die Zehenspitzen.
»Ty«, seufzte sie. »Mehr.«
Sie packte ihn an den Hüften und lenkte seine Stöße, bis das Bett unter ihnen zu wackeln begann. Sie wollte es härter, fester, jetzt sofort, und genau das sagte sie ihm auch, in atemlosen, kaum zusammenhängenden Worten, die Ty nur noch wilder zu machen schienen. Seine Augen, seine Haut, alles brannte von der Hitze dessen, was zwischen ihnen entflammt war.
Dann raste sie auf einen schimmernden Lichtpunkt zu, und jede Faser in ihr konzentrierte sich nur noch darauf, diesen Gipfel zu erreichen.
Ihr Orgasmus war wie eine langsame Empfindungsimplosion, die sich wie die Blätter einer dunklen, nachtblühenden Pflanze entfaltete. Lilys Muskeln zogen sich um ihn herum zusammen wie eine enge, heiße Faust, während sie noch höher schwebte, immer noch höher, bis sie schließlich auf Gefühlswellen dahinritt, die sie am Ende matt und zitternd aufs Bett zurückwarfen. Ty überstand nur eine solche Welle, und bei der nächsten spülte es ihn fort. Er kam mit einem heiseren Schrei. Seine Muskeln waren bis zum Äußersten angespannt, als er sich in sie entleerte. Lily spürte jedes einzelne Pulsieren, jedes einzelne Pochen, und das ließ ihren wilden Höhepunkt gleich noch intensiver werden.
Er sang ihren Namen wie ein Gebet, während sie sich aneinanderklammerten und Lily zitternd und völlig eins mit sich und der Welt allmählich ihren Wellenritt beendete. Ty hatte sein Gesicht an ihrem Hals vergraben, aber Lily konnte spüren, wie auch er zitterte, und wusste, zumindest im Moment war Ty in erster Linie Mann und erst in zweiter Linie Vampir. Er stellte keine Gefahr für sie dar, zumindest keine körperliche.
Hatte sie wirklich geglaubt, er würde unverletzlich wirken? Das fragte sie sich gerade, als Ty den Kopf hob, sie aus schläfrigen Augen ansah und sie zärtlich küsste. Er murmelte etwas in einer Sprache, die sie nicht verstand, aber der Tonfall der Worte berührte ihr Herz trotzdem. In diesem Augenblick wurde ihr klar, dass seine Einsamkeit, die sie in der kurzen Zeit ihres Beisammenseins schon so oft gespürt hatte, ihn außerordentlich verletzlich machte, auch wenn er ein unsterblicher Jäger war. Sie konnte nur hoffen,
Weitere Kostenlose Bücher